Interview: Hockey eignet sich gerade für Mädchen

NÜRNBERG - Claudia Mack trainiert unter anderem die weibliche Jugend B bei der HG Nürnberg und blickt auf eine langjährige Übungsleitererfahrung zurück. Im Interview verrät sie, für wen Hockey geeignet ist, wie man einen guten Verein findet und was der Sport kostet.

Frau Mack, für welche Kinder ist Hockey besonders geeignet und wo liegt das ideale Einstiegsalter?

Claudia Mack: Die besten Lernerfolge erfahren die Kinder, wenn sie im Alter von sieben Jahren anfangen. Da Hockey eine technisch anspruchsvolle Sportart ist, ist es wichtig, dass man möglichst bald mit dem Üben beginnt. Wir haben auch Gruppen, in denen Vier- und Fünfjährige schon mit kleinen Schlägern üben, im Vordergrund steht da aber dann die optimale motorische Ausbildung - also Purzelbäume oder Rückwärtslaufen gehören da genauso zum Trainingsprogramm.

Für welche Kinder ist Hockey dagegen nicht so gut geeignet?

Mack: Entgegen vieler Meinungen kommt es durch die gebückte Haltung nicht zu Rückenbeschwerden - denn wirklich gekrümmt muss der Rücken nur sein, wenn ich direkt im Ballbesitz bin. Und das stärkt dann sogar eher die Muskulatur. Also gibt es keine Einschränkungen - vor allem nicht im Geschlecht: Gerade für Mädchen eignet sich Hockey super, weil es auch im weiblichen Bereich einen relativ hohen Stellenwert in der Öffentlichkeit besitzt und eine filigrane, anspruchsvolle Sportart ist.

Woran merke ich, dass mein Kind beim richtigen Verein und dort bei einem guten Trainer aufgehoben ist?

Mack: Wenn die Kinder sich wohlfühlen und gerne ins Training kommen. Ein guter Trainer geht toll mit dem Nachwuchs um, bringt eine gute Stimmung rein und sorgt dafür, dass die Kinder am liebsten nicht nur zweimal, sondern jeden Tag ins Training kommen würden. Wenn allerdings in einer Übungseinheit 16 Spieler auf dem Platz stehen, nur drei aktiv üben und der Rest sich längere Zeit beim Anstehen langweilt, dann kann das schon ein Indiz für ein schlechtes Training sein.

Mit welchen Kosten muss ich kurz- oder langfristig rechnen?

Mack: Zum eigenen Schutz unverzichtbar sind Mundschutz und Schienbeinschoner. Dazu natürlich der Schläger, wobei für Kinder sich Holzschläger grundsätzlich besser eignen als welche aus Kunststoff. Alles in allem müssen die Eltern mit bis zu 100 Euro zum Einstieg rechnen. Aus dem Schläger kann man dann noch «herauswachsen», so dass im ungünstigsten Fall jede Saison ein Neuer gebraucht wird. Das sind in dem Fall dann 30 bis 40 Euro jährlich.