Jaaa! Katja Bartsch steht St. Pölten durch

23.5.2012, 06:30 Uhr
Jaaa! Katja Bartsch steht St. Pölten durch

© privat

5:53:03 Stunden brauchte Katja Bartsch für die 1,9 km Schwimmen, 90 km Radfahren und 21,1 km Laufen. Ihr Fazit: "Ich habe ja gar nicht gewusst, wo ich stehe. Ich bin richtig zufrieden."

Dabei hatte sich kurz vor dem Aufbruch nach Österreich die lange Wettkampfpause bemerkbar gemacht. Die Athletin hatte Probleme mit der Logistik. Was für Kleidung nehme ich mit? Wie verpacke ich das Rad am besten? "Es war gut, dass andere Athleten von meinem Verein dabei waren, die mich unterstützen konnten", sagt sie.

Jaaa! Katja Bartsch steht St. Pölten durch

© privat

Am Start war sie dann gar nicht so aufgeregt wie vermutet. "Die Angst kam gar nicht. Es war eher so eine positive Aufregung. Eine Freude, dass es jetzt los geht." Die sich beim Schwimmen erstmal legte. "Es war so voll. Ich bin erst gar nicht in mein Tempo reingekommen und habe gedacht, na, da wird was werden... Da war ich dann schon leicht genervt."

Bald ging es aber besser. Und auf dem Rad fühlte sich die Fränkin in Österreich so richtig wohl. "Die Strecke durch die Wachau war wunderschön." Da störte auch der  etwa sieben Kilometer lange Berg - "der war ganz schön zäh" - nicht wirklich. "Am Ende habe ich gespürt, da wäre vielleicht mehr gegangen. Ich bin ein bisschen zu zaghaft angegangen. Aber für das erste Mal war das genau richtig."

Beim Laufen, der Disziplin, vor der Katja Bartsch am meisten Bammel hatte, gelang ihr ein gleichmäßiges Tempo. "So drei Kilometer vor dem Ziel habe ich dann schon ganz schön beißen müssen", gibt sie zu. Und es ging ihr dabei Roth durch den Kopf. Denn beim Challenge am 8. Juli wartet bei jeder Disziplin eine doppelt so lange Strecke - beim Laufen also 42,2 statt 21,1 km. "Ich dachte, wenn du das jetzt nochmal laufen müsstes, das wäre schon ganz schön weit..."

Gelernt hat sie in St. Pölten auch, dass sie noch mehr Nahrung zu sich nehmen muss. Ihr Körper hatte am Ende zu wenig Kolehydrate zur Verfügung. "Ich habe alles vertragen, was ich gegessen habe. Aber es war zu wenig." Sie war zwar bestens ausgerüstet. "Aber ich habe einfach nicht mehr Gels und Riegel runtergebracht. Ich hatte das Gefühl, mir wird sonst schlecht. Das muss ich mehr üben, dass ich mich dann auch zum Essen zwinge."

Und wie hat der Körper die Belastung insgesamt weggesteckt? Bis auf Muskelkater in den Oberschenkeln hat Katja keine Blessuren davongetragen. "Und der wäre sicher auch früher weggegangen, wenn meine Erholung besser gewesen wäre."  Doch statt sich in den Tagen danach auszulaufen und die Beine möglichst oft lang zu machen, schafft die Sportstudentin seit Montag bei den Special Olympics, dem olympischen Wettkampf für geistig Behinderte, in München. Sie gehört dort zum Organisationsteam des wettbewerbsfreien Angebots. "Ich wusel die ganze Zeit im Olympiazentrum herum, das ist für die Regeneration nicht das beste."

Doch trotz maulender Oberschenkel hat sie an St. Pölten nur gute Erinnerungen. Eines hat sie aber festgestellt: "Es war ein schöner Wettkampf. Die Stimmung dort war gut, aber bei weitem nicht so gut wie in Roth. Da ist man als Rother schon sehr verwöhnt." Dabei gehört der Ironman St. Pölten zu den gößten Triathlon-Veranstaltungen Europas. "Aber Roth ist eben Roth."  

 

 

Verwandte Themen


Keine Kommentare