Junge hat gut Lachen: Falcons bekommen wohl Lizenz

3.4.2017, 05:57 Uhr
Hat trotz der Niederlage gegen Köln gut lachen: Falcons-Coach Ralph Junge ist zuversichtlich, dass Nürnberg die Lizenz bekommen wird.

© Sportfoto Zink / WoZi Hat trotz der Niederlage gegen Köln gut lachen: Falcons-Coach Ralph Junge ist zuversichtlich, dass Nürnberg die Lizenz bekommen wird.

Ralph Junge benötigte ein paar Anläufe, bis er sich gegen den Applaus der eigenen und gegen die Trommeln der mitgereisten Kölner Anhänger durchgesetzt hatte. Als der Samstagabend im Nürnberger Berufsbildungszentrum unaufhaltsam auf sein Ende zusteuerte, ergriff Nürnbergs Trainer, Sportdirektor und Geschäftsführer das Mikrofon, um sich bei den 783 Zuschauern für ihre Unterstützung zu bedanken, vor allem aber, um noch eine schöne Nachricht zu verkünden. Man werde diese Unterstützung auch in Zukunft benötigen, sagte Junge, und: "Wir sehen uns im September wieder."

Mit diesen Worten räumte Junge die letzten Zweifel aus, ob es nach der schwierigen Übergangssaison weitergeht. Mitte April werden die Nürnberg Falcons die Lizenz für die kommende Spielzeit beantragen und Junge hat keine Zweifel daran, dass sie die Lizenz bekommen werden.

Infrastruktur soll weiter verbessert werden

Zwar ist es bislang nicht gelungen, den Kreis der Sponsoren maßgeblich zu erweitern, allerdings haben sie im Vergleich zum Vorjahr nun den ganzen Sommer Zeit, daran zu arbeiten. Und sie sind optimistisch, dass sie die Infrastruktur trotz des weiterhin überschaubaren Budgets verbessern können. Das Team hinter dem Team soll ausgebaut werden, und - das verriet Junge nach der letzten Pressekonferenz der Saison - schon bald wollen sie ein gutes Stück unabhängiger sein: "Wir werden hart daran arbeiten, dass wir ab August eine Trainingshalle haben."

Nach diesen schönen Nachrichten hatten am Samstag beide Fanlager einen Grund, gut gelaunt aus der Halle am Berliner Platz zu stolpern. Die Gäste durften sich freuen, dass sich ihre Mannschaft durch den 84:78-Erfolg den Einzug in die Playoffs gesichert hatten, die Gastgeber waren froh, dass sie auch nach den Ferien Profi-Basketball in Nürnberg erleben dürfen.

"Ärgerliche Niederlage"

Ein wenig Wehmut kam trotzdem auf. "So einen langen Sommer habe ich in meiner Karriere noch nie erlebt", sagte zum Beispiel Nürnbergs unermüdlicher Kämpfer Dan Oppland, der eigentlich überhaupt nicht mehr weiß, wie sich das anfühlt: eine Saison ohne Playoffs.

Dass die Spielzeit nicht in die Verlängerung geht, liegt vor allem daran, dass sie in den vergangenen Monaten nicht konstant genug aufgetreten sind und eine Reihe von Partien knapp verloren ging. Auch gegen Köln, die ab kommender Woche mit Weißenfels, Crailsheim, Chemnitz, Kirchheim, Heidelberg, Trier und Gotha um den Aufstieg in die Bundesliga spielen, waren die Falcons 30 Minuten lang ebenbürtig, nur die ersten zehn hatten sie völlig verschlafen. 12:29 stand es nach dem Auftaktviertel, dann kämpfte sich Nürnberg vor allem dank des treffsicheren Diante Watkins und der überraschend kaltschnäuzigen Brian Bennett und Robert Zinn wieder zurück und im Schlussabschnitt sogar noch einmal bis auf zwei Punkte heran. Danach schwanden die Kräfte, Köln agierte cleverer und Oppland durfte ein letztes Mal über eine "ärgerliche Niederlage" schimpfen.

Im Herbst wird der Amerikaner wohl wiederkommen, "ein Großteil der Mannschaft soll bleiben", sagt Junge. Vielleicht spielen sie beim nächsten Mal ja nicht mehr nur um die weitere Existenz.

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