Kaffee für den Club: So war das Chiemsee-Camp

7.7.2016, 10:58 Uhr
Patrick Kammerbauer spielte sich beim Club gegen Grassau nicht in der Hinter-, sondern in den Vordergrund.

© Sportfoto Zink / DaMa Patrick Kammerbauer spielte sich beim Club gegen Grassau nicht in der Hinter-, sondern in den Vordergrund.

"Ihr könnt morgen um zehn mit euren Frauen Kaffeetrinken", sagte also Alois Schwartz. Der Mann, der Nürnbergs Vorzeigefußballern zuvor mehrere Tage dieses Freizeitvergnügen vorenthalten hatte. Da man mit Kaffeetrinken allein nicht aufsteigt, hat der neue Club-Coach und sein Team die rot-schwarzen Grassau-Fahrer in Oberbayern ordentlich rangenommen.

Schwere Beine

Manche Spieler fielen nach dem Mittagessen regelmäßig müde und mit schweren Beinen in die Hotelbetten, um nach der anstrengenden Einheit am Vormittag für den Nachmittag wieder halbwegs ausgeruht zu sein.

Doch glaubt man Nürnbergs Trainer, haben sich die Strapazen gelohnt. "Die Mannschaft hat hervorragend mitgezogen, wir sind im Zeitplan", resümierte Schwartz noch in Grassau. Und schob eine auch in anderer Hinsicht interessante Ergänzung hinterher: "Meine Wahrnehmung ist, dass alle Spaß haben, die freuen sich eigentlich alle, dass sie hier sind."

"Schwieriger Markt"

Ob Niclas Füllkrug oder Guido Burgstaller - die beiden besten Club-Schützen der Vorsaison - noch lange beim 1. FC Nürnberg bleiben werden, muss abgewartet werden. Wer als Neuzugang neben Tobias Kempe noch Spaß am FCN gewinnen könnte, ebenso. Gut auch für Sportvorstand Andreas Bornemann, dass ihn sein neuer Trainer in Sachen Verpflichtungen noch nicht unter Druck setzt. "Einen schwierigen Markt" beobachtet Schwartz derzeit, er rechnet damit, dass sich "wahrscheinlich erst nach der EM etwas tut. Da wird noch viel gewürfelt und dann fällt dir vielleicht einer vor die Füße."

Die ungewisse Personalsituation nimmt Schwartz betont gelassen zur Kenntnis. "Das erzeugt sicher keine Jubelschreie, wir machen aber das Beste daraus", sagt der Coach, dem seinerseits wohl etwas Spaß gemacht haben dürfte, zu sehen, was es beim Club noch an Bordmitteln gibt.

Eduard Löwen, Ivan Knezevic, Mike Ott, Dennis Lippert und Lukas Mühl haben den Aufenthalt bei den Profis genutzt, findet Schwartz, der deshalb noch mindestens eine weitere Woche beobachten will. Den besten Einruck hinterließ Patrick Kammerbauer, der gegen Innsbruck für den an den Adduktoren verletzten Miso Brecko sogar in die Startelf rutschte. Der 19-Jährige überraschte als Rechtsverteidiger mit einer nahezu fehlerlosen Leistung. Nicht immer ist es also ein freier Tag, der beim 1. FC Nürnberg für eine positive Überraschung sorgt.

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