Katsigiannis: "Heim-Nimbus muss in unseren Köpfen sein"

25.10.2014, 05:58 Uhr
Katsigiannis:

© F.: Harald Sippel

Ob das auch gegen die Niedersachsen so bleiben wird, ist bei den Erlangern derzeit anscheinend vor allem eine mentale Sache. Darin sind sich Trainer Frank Bergemann und sein Torwart Nikolas "Katze" Katsigiannis einig. "Der Heim-Nimbus in der Arena muss vor allem in unseren Köpfen sein, weniger beim Gegner", so der Keeper. Und sein Trainer meint: "Bei uns ist im Moment alles eine Frage von Charakter und Wollen."

Dass das auch in dieser Saison wieder eine große Stärke der Erlanger ist, haben die beeindruckenden Auftritte gezeigt, die die "Bergemänner" Spiel für Spiel abgerufen haben – und das trotz der vielen Englischen Wochen, schweren Gegner, Reisestrapazen und Erkältungswellen. "Die Regeneration ist derzeit eingeschränkt und die Spiele sind im Moment der Trainingsersatz", berichtet der Trainer.

In der Bundesliga haben sich die Erlanger jedenfalls Respekt erspielt, das sieht auch Hannovers Trainer Christopher Nordmeyer so, der den HClern bescheinigt, dass "sie sich auf einem guten Weg befinden" – besonders nach dem Auswärtspunkt in Berlin. Frank Bergemann würde seinem Trainerkollegen da allerdings nicht ohne weiteres zustimmen: "Der Punkt in Berlin hat den Blick auf die Realität verwässert. Wir haben ein tolles Spiel gemacht, aber auch nicht mehr als einen Punkt geholt."

Mit Hannover kommt nun ein Team in die Arena, das seinen eigenen Ansprüchen im Moment etwas hinterher hinkt. Die "Recken" waren im letzten Jahr noch Teilnehmer im Europäischen Pokalwettbewerb, derzeit stehen sie mit 10:10 Punkten auf Rang neun. "Sie haben andere Ansprüche und ambitioniertere Ziele als das", sagt auch HC-Geschäftsführer Stefan Adam. "Hannover setzt nach Wetzlar noch eine Stufe drauf."

Und Niko Katsigiannis weiß, dass "Recken"-Coach Christopher Nordmeyer sein Team bestens vorbereitet ins Rennen schicken wird. Schließlich hat der 32-Jährige Keeper selbst zwei Jahre in Hannover unter Vertrag gestanden. Und auch wenn er wegen seiner Kreuzbandverletzung dort nie zum Einsatz kam, kennt er die Mannschaft und den Trainer doch recht gut. "Die Ambitionen dort sind sehr hoch und inzwischen haben sie sich auch von der kleinen Schwächephase erholt", so die Einschätzung der "Katze". "Hannover hat sehr gute und spielintelligente Akteure, die wissen, wie man eine Abwehrreihe ausspielt."

Einer mit dem Katsigiannis auch zwei Jahre nach seinem Weggang aus Burgdorf noch gut befreundet ist, ist Csaba Szücs. Der 27-Jährige slowakische Rückraumakteur ist in Erlangen ebenfalls ein guter Bekannter, an den sich Frank Bergemann gerne erinnert. Von 2002 bis 2008 spielte Szücs beim HCE – ein Jahr lang auch unter Frank Bergemann. "Er war ein wichtiger Spieler und wir hatten damals ein herrliches Jahr", schwärmt der Coach. Dabei hatte Szücs sich damals nach einer Verletzung wieder heranspielen müssen. "Es war ein Knochenjob", so Bergemann, "aber er hat wieder volles Vertrauen zu seinem Körper bekommen." Mit der Karriere des Slowaken ging es von da an stetig bergauf: Zunächst kam die Berufung in die Nationalmannschaft, dann der Wechsel in die 1. Bundesliga zu Nordhorn-Lingen, Großwallstadt und 2011 schließlich nach Hannover. Der Kontakt zwischen Bergemann und Szücs ist nie abgerissen: "Csaba taucht ja auch immer wieder einmal in Erlangen auf", so Bergemann. Vor der Begegnung am Samstag gab es aber keine Gespräche: "Nicht vor so einem Spiel!"

Beim HC Erlangen gibt es für Csaba Szücs zudem ein Wiedersehen mit seinen früheren Teamkollegen Basti Krämer, Ben Schwandner und Andreas Bayerschmidt. Außerdem trifft er auf seinen Landsmann Martin Stranovsky. Wiedersehensgeschenke wird am Samstag aber wohl keiner erwarten.

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