Kein guter Stil des HCE gegenüber der Stadt Erlangen

13.10.2014, 15:55 Uhr
Vernünftig sein. So lautet das Motto im Konflikt um die Spielstätte des HC Erlangen.

© Sportfoto Zink / WoZi Vernünftig sein. So lautet das Motto im Konflikt um die Spielstätte des HC Erlangen.

Hier wurden jahrzehntelang alle Erfolge gefeiert und der Grund­stein gelegt für das, was heute als "Pro Handball Club Erlangen, Netzwerk für Spitzenhandball in Erlangen GmbH & Co. KG", in der Bundesliga spielt.

Das will man nun ausschließ­lich in Nürnberg tun, was ver­ständlich ist, aus wirtschaftlicher wie sportlicher Sicht: Die Arena bietet andere Vermarktungsmög­lichkeiten, die Zuschauerkapazi­tät liegt höher. Auch die Atmo­sphäre ist besser als in der "Hier­semann- Hölle" — das sagen sogar die Fans, die den Umzug lange skeptisch sahen. Es ist aber kein guter Stil, den günstigen Augenblick als Druck­mittel einzusetzen.

Natürlich ha­ben sich die Entscheidungsträger der Stadt viel zu spät mit der Hal­lenproblematik ernsthaft ausein­andergesetzt. Nun aber einer Stadt, die bei zweistelligen Millio­neninvestitionen mehr Belange be­achten muss als die Wünsche einer Handballmannschaft, anzu­drohen, ihr den Rücken komplett zuzudrehen, ist ein heikles Spiel. Spätestens im Falle eines Ab­stiegs braucht der HCE die Stadt wieder, so wie die Stadt den HCE als Aushängeschild nutzen sollte.

Beide Seiten täten gut daran, nicht gegeneinander, sondern mit­einander die beste Lösung zu fin­den. Dass das der einzig vernünfti­ge Weg ist, zeigt nichts Geringe­res als die Geschichte: CSG und HG wurden so einst zum HCE. Und der spielt heute in der besten Liga.

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