Keine Tore in Sandhausen: Fürth holt einen Zähler

6.4.2018, 20:28 Uhr
Viel Kampf, keine Tore: Sandhausen und Fürth trennten sich 0:0.

© Sportfoto Zink / WoZi Viel Kampf, keine Tore: Sandhausen und Fürth trennten sich 0:0.

Erst kurz vor den Gemeindetoren kann man sich ganz sicher sein, dass man sich auf dem Weg nach Sandhausen nicht vielleicht doch verfahren hat. Da weist das erste Straßenschild auf die knapp 15.000 Einwohner zählende Ortschaft bei Heidelberg hin. Deren Größe ist ein Grund dafür, dass der dort ansässige Fußball-Zweitligist SV Sandhausen seit dem Aufstieg 2012 regelmäßig vor der Saison zu den Abstiegskandidaten gezählt wird. Weil er die Klasse aber immer hielt, ist das längst ein alter Running Gag.

In dieser Spielzeit hat Sandhausen eher an den Aufstiegs-, denn an den Abstiegsrängen geschnuppert, tiefer als Platz zehn fiel das Team von Trainer Kenan Kocak nie. Aber was heißt das schon in einer Liga, in der vor dem 29. Spieltag nur sechs Punkte zwischen dem Tabellenvierten und dem Sechzehnten lagen? Mit einem Sieg hätte Fürth auch in Sandhausen für Verunsicherung gesorgt.

Allerdings musste das Kleeblatt einen gravierenden Ausfall verkraften: Kapitän Marco Caligiuri hat sich bei einem Zweikampf im Heimspiel gegen Union Berlin die Hand gebrochen. Er wurde, wie der Verein erst kurz vor dem Spiel bekannt gab, unter der Woche operiert und wird für eine noch unbestimmte Zeit fehlen. Vertreten wurde er in Sandhausen von Richard Magyar, der gemeinsam mit Mario Maloca in der Abwehrzentrale ein Duo bildete, das so noch nie zusammen gespielt hat. Caligiuri hatte bis dahin noch keine Partie verpasst, war nicht nur dank seiner Routine eine enorme Stütze im Abstiegskampf.

Ex-Nürnberger Gislason agil

Mittelfeldspieler Levent Aycicek hätte seinen Innenverteidigern schon in der ersten Minute ein wenig Ruhe verschaffen können, doch sein Schuss wurde von der Hand von SVS-Torwart Marcel Schuhen abgelenkt. In der folgenden, sehr munteren Anfangsphase geriet die Fürther Abwehr immer wieder gehörig unter Druck, vor allem mit dem eifrigen Ex-Nürnberger Stürmer Rurik Gislason hatten Magyar und Maloca immer wieder Probleme. Doch immer hatten sie im letzten Moment noch einen Fuß oder den Kopf dazwischen, um den Ball zur Ecke zu lenken - nach der ersten Halbzeit führe Sandhausen in dieser Statistik bereits mit 7:0.

Nach Toren stand es 0:0, auch weil das Kleeblatt selbst fahrlässig mit den eigenen Gelegenheiten umging. Fabian Reese - für Jurgen Gjasula wieder in die Startelf gerückt - verfehlte mit einem Drehschuss knapp den Pfosten (13.), Khaled Narey lehnte sich in formidabler Schussposition mit dem Körper etwas zu weit zurück und verzog (14.), später traf Reese beim Versuch abzuziehen nur einen Abwehrspieler (28.).

Nach der erfrischenden ersten Viertelstunde schienen beide Teams allerdings ihren Matchplan zu vergessen, die Partie wurde zerfahren, viele lange Bälle und schlampige Pässe waren an der Tagesordnung. So ging es auch in der zweiten Halbzeit weiter, das Kleeblatt schaffte es nicht mehr, nennenswerte Angriffe herauszuspielen. Mal stimmten die Laufwege nicht, mal wurde der Ball im Haudrauf-Modus nach vorne gedroschen. Buric reagierte, brachte David Raum für Reese, Julian Green und Narey rückten in die Spitze. Doch auch diese Maßnahme verpuffte.

Wittek rettet

Viel besser machten es die Gastgeber nicht, sie waren vor dem Fürther Tor aber klar gefährlicher. Etwa in der 70. Minute als Maximilian Wittek eine Flanke von Philipp Förster vor SVS-Stürmer Andrew Wooten noch von der Torlinie köpfte. 

Zu hochfliegende Träume angesichts der engen Tabelle hatte Trainer Damir Buric seinem Team vor der Partie verboten. Denn im Gegensatz zu Sandhausen hat Fürth - obwohl zweitbestes Team der Rückrunde - die untere Tabellenhälfte in dieser Saison noch nie verlassen, stand vor diesem Spieltag nie höher als Platz 14. Doch dank des 0:0 springt Fürth in der Tabelle nun auf Platz neun. Zumindest für eine Nacht.

Sandhausen: Schuhen - Stiefler, Karl, Knipping, Paqarada - Jansen, Kulovits (66. Wooten) - Daghfous, Förster, Derstroff (73. Sukuta-Pasu) - Gislason

Fürth: Burchert - Hilbert, Magyar, Maloca, Wittek - Aycicek (88. Steininger), Gugganig - Ernst, Green (77. Pinter), Narey - Reese (60. Raum)

Tore: - | Gelbe Karten: Gislason - Raum | Schiedsrichter: Siewer (Olpe) | Zuschauer: 6013

Hier gibt's den Live-Ticker zum Nachlesen: 

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