Keine Zukunft mehr: Lux streift das HCE-Trikot ab

18.10.2018, 17:41 Uhr
Keine Zukunft mehr: Lux streift das HCE-Trikot ab

© Sportfoto Zink

Es war eine Investition in die Zukunft, ein Zeichen für den Nachwuchs: Mit Maximilian Lux zog noch Ex-Coach Robert Andersson einen Youngster in den Profikader, dem "vielleicht die Zukunft gehören könnte", so Rene Selke damals. Als Backup hinter Europameister Johannes Sellin, so die Idee, solle Lux vor allem lernen und behutsam für größere Aufgaben vorbereitet werden. Die Spielpraxis könne er sich derweil in der Dritten Liga bei der U23 holen. Dann kam, wie man weiß, vieles anders:

Johannes Sellin fehlte gleich mehrfach wochenlang mit schweren Verletzungen, Lux wurde ins kalte Wasser geworfen und musste in Angriff wie Abwehr Schwimmen lernen. Vorn funktionierte das noch einigermaßen gut, am Ende der vergangenen Saison, als der ganz große Druck verflogen war, sogar erstaunlich gut: Mit wichtigen Treffern sicherte der gebürtige Pegnitzer dem HCE noch mehrere Punkte in der Schlusssekunde. Doch gerade in der Deckung erwies sich der für einen Handballer nur 1,81 Meter kleine und 78 Kilo leichte Lux für die Bundesliga noch nicht als tauglich.

Der HCE reagierte und verpflichtete mit Florian von Gruchalla einen erfahrenen Mann vom VfL Gummersbach für die neue Runde hinter Sellin. "Jeder wird seine Chance bekommen", teilte der neue Coach Adalsteinn Eyjolfsson mit - Lux konnte die offensichtlich nicht nutzen. Auch weil Gruchalla eine enorm starke Vorbereitung spielte, landete Lux wieder dort, wo er vor Andersson hergekommen war: in der zweiten Mannschaft in der Dritten Liga. Alle Versuche des Vereins, ihn an einen Zweitligisten oder Ligakonkurrenten auszuleihen, liefen ins Leere. 
Seit gestern ist klar: Lux, der in der neuen Saison nicht einmal mehr auf der Bundesliga-Ersatzbank Platz genommen hatte, profitiert von einer akuten Verletzungssituation bei der HSG Wetzlar.

Dort fehlen die beiden Linkshänder Kristian Björnsen und Lars Weissgerber, weshalb der Tabellennachbar und Lux selber auf den HCE zukamen. "Wir haben eine für alle Seiten hervorragende Lösung gefunden", sagte Rene Selke gestern dieser Zeitung, was wohl bedeuten dürfte, dass sich Wetzlar den Transfer eine nicht unerhebliche Ablösesumme kosten lässt. Lux hatte noch einen gültigen Vertrag bis Sommer 2019 beim HC Erlangen. Auch für die U23 wiegt der Verlust des nun bundesligaerfahrenen Rechtsaußen wohl nicht allzuschwer: Zuletzt hatte Lux seinen Startplatz sogar an den jungen und sehr talentierten Jonas Poser verloren.

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