"Kernthema Fußball": Bornemann entwickelt den Elite-Club

17.3.2016, 05:58 Uhr
Wie macht man einen erfolgreichen Club noch erfolgreicher? Sportvorstand Andreas Bornemann scheint es zu wissen.

© Sportfoto Zink / DaMa Wie macht man einen erfolgreichen Club noch erfolgreicher? Sportvorstand Andreas Bornemann scheint es zu wissen.

"Wir haben jetzt eine gute Kommunikationsstruktur." Was Andreas Bornemann im NN-Interview sagt, klingt gut. Dass der 44-Jährige dies hervorhebt, verdeutlicht allerdings auch, dass das vor dem Engagement des in Neuenburg am Rhein geborenen Neu-Nürnbergers durchaus anders war. Die plötzliche, fast schon ungewohnte Ruhe beim Club erklärt Bornemann mit der "grundsätzlichen Einsicht aller Beteiligten". Der Aufsichtsrat zum Beispiel habe erkannt, dass er kein "Sprecherrat, sondern ein Aufsichtsrat" sei. Der sportliche Erfolg - 16 ungeschlagene Partien lassen grüßen - steuere das Übrige "zur Beruhigung" bei - und dazu, dass der Kreis der sich zum FCN äußernden Personen inzwischen "überschaubar" bleibt.

Dass es beim Club weiter ruhig und - viel wichtiger noch - erfolgreich zugeht, wünscht sich natürlich auch der Sportvorstand. Am Sonntag kommt der Liga-Primus nach Nürnberg und stellt die fast schon unglaubliche Club-Serie auf den Prüfstand. Leipzig habe "in jeder Hinsicht gute Bedingungen", sagt Bornemann vor dem Spitzenspiel gegen die Sachsen.

Der Branchenkenner meint damit natürlich die finanziellen Voraussetzungen von RB. Er erkennt bei den vom Brause-Imperium Red Bull geförderten Roten Bullen aber auch eine "klare Idee". Man versuche in Leipzig, Talente auf ein Top-Niveau zu bringen. "Die machen nichts Verbotenes", ergänzt Bornemann.

K&K am Valznerweiher

Dass sein Club trotz der liquiden Konkurrenz aus Leipzig, Hoffenheim und Ingolstadt auch "ohne Gönner und Investoren" mitspielen kann, glaubt Nürnbergs Sportvorstand gleichwohl. Und dies sogar eine Klasse höher. "Man muss Ideen entwickeln, wie man sich in der Bundesliga behauptet", erklärt Bornemann. "Kreativität ist wichtig. Aber auch Kontinuität in allen Positionen. Dann hat man die Chance, die Gegebenheiten des Wettbewerbs einigermaßen auszugleichen."

Im laufenden Wettbewerb steht der Bornemann-Club gut da. Überrascht will sich der Sportvorstand nicht darüber zeigen, dass sein Arbeitgeber plötzlich ein ernsthafter Aufstiegskandidat ist. "Zu erwarten war das aber nicht", gesteht der Badener dennoch ein. "Aktuell ist die Wahrscheinlichkeit, dass es noch ein Jahr 2. Liga wird, etwas größer", sagt Bornemann. Dass man beim 1. FC Nürnberg gleichwohl zweigleisig plant, den Sprung ins Oberhaus gerne wagen möchte, ist ebenfalls erklärbar. Oder, um es mit Andreas Bornemann zu sagen: "Es war wichtig, dass wir das Kernthema Fußball in den Mittelpunkt gerückt haben".

NN-Sportredakteur Fadi Keblawi hat lange mit Andreas Bornemann gesprochen. Was Nürnbergs Sportvorstand zur Mitsprache der Club-Mitglieder, Martin Bader und zu einem Verbleib von René Weiler und Patrick Erras beim FCN sagt, lesen Sie im ausführlichen Interview der Nürnberger Nachrichten.

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