Kiel in Nürnberg: Der Rekordmeister bringt Probleme mit

5.8.2015, 05:58 Uhr
Kiel in Nürnberg: Der Rekordmeister bringt Probleme mit

© Harald Sippel

Das Ergebnis steht bei dieser Partie nicht im Vordergrund, da sind sich HC-Kapitän Pavel Horak und sein Trainer Robert Andersson einig. "Es ist schön und etwas Besonderes gegen Kiel zu spielen, aber wichtig ist nicht das Ergebnis", so Andersson. Der Schwede will gegen den Rekordmeister sehen, wie weit sein Team in der Entwicklung ist, und woran noch gearbeitet werden muss. "Kiel ist jetzt ein super Gegner. Was gegen Kiel klappt, das klappt dann sehr wahrscheinlich auch gegen andere Gegner."

Keinesfalls will sich der Ex-Berliner Horak aber gegen die Handballer von der Förde blamieren: "Wir wollen uns gut vor unseren Zuschauern präsentieren, sie begeistern und auf die Saison einstimmen. Wir brauchen den Rückhalt unserer Fans und sie sollen sehen, dass wir es ernst meinen mit dem Wiederaufstieg." An Publikumsunterstützung wird es heute Abend auch nicht mangeln. An die 2600 Handballfans werden erwartet, die sich nach der Partie sicher nicht die Gelegenheit entgehen lassen werden, sich von beiden Teams Autogramme geben zu lassen. Direkt auf dem Spielfeld werden sich die Anhänger unter die Spieler mischen können.

Erlangen ist Aufstiegsfavorit

Der THW Kiel hat eine ähnlich erfolgreiche Vorbereitung hinter sich wie der HC Erlangen, wenn auch mit weniger offiziellen Testspielen. So haben die Kieler bislang gegen die Zweitligisten Empor Rostock (31:26) und am Montagabend gegen den HSC Coburg (35:25) gewonnen. THW-Trainer Alfred Gislason war beeindruckt vom beherzten Auftritt der Oberfranken: "Erlangen, Coburg und Minden sind für mich die Favoriten auf den Aufstieg", wird der Isländer auf der THW-Homepage zitiert. Nach dem Test heute gegen den HCE geht es für die Kieler weiter nach Ehingen. Dort endet dann der Ausflug der Nordlichter in den Süden der Republik, wo sie in Herzogenaurach ihr Trainingslager aufgeschlagen hatten. Das Programm, das sich Trainer Alfred Gislason dort für sein Team ausgedacht hatte, soll es in sich gehabt haben.

Davon können aber auch die Erlanger ein Lied singen, denn auch Robert Andersson schont seine Spieler nicht. Mehrfach hat Neuzugang Pavel Horak schon betont in Deutschland noch nie eine so harte Vorbereitung erlebt zu haben. Und Ole Rahmel meint: "Ich persönlich fühle mich super fit."

Premiere für die neuen Trikots

Bis auf Christoph Nienhaus (Reha) und Sebastian Preiß (Wade) werden auch alle HCler auflaufen und die neuen Heimtrikots präsentieren — "auf eine nicht alltägliche Weise", wie HC-Pressesprecher Steffen Brandes andeutete.

Auf Seiten der Kieler sind die Sorgen schon größer. Dominik Klein (Kreuzband) und Filip Jicha (Schambeinentzündung) sind gar nicht erst mit angereist. Hinzu kommen die Querelen um Jicha, der aus finanzieller Not nach Barcelona wechseln möchte. Gehen lassen werden die Kieler ihren Rückraumakteur aber nur, wenn angemessener Ersatz gefunden ist — zu dieser Zeit der Saisonvorbereitung kein leichtes Unterfangen. 

Ohne Probleme ist Torhüter Nikolas Katsigiannis beim THW gestartet und hat sich auch beim Sieg in Coburg mit seinen gewohnt starken Paraden ausgezeichnet. Er wird allerdings der einzige ehemalige Erlanger sein, der heute am Start sein wird. Das angekündigte "Abschiedsspie"“ findet nun erst in der Winterpause in Erlangen statt, weil alle Abgänge heute verhindert sind. „Nikolas freut sich, schon so bald wieder hier sein zu können“, verriet Ole Rahmel, der mit der "Katze" schon bei einem Kaffee über alte Zeiten geplaudert hat. 

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