Kleeblatt empfängt Bielefeld: Eine neue Chance für Maloca?

31.3.2019, 05:51 Uhr
Ungewohnter Platz: Mario Maloca (re.) saß zuletzt auf der Bank.

© Sportfoto Zink / WoZi Ungewohnter Platz: Mario Maloca (re.) saß zuletzt auf der Bank.

Sie kam dieses eine Mal um eine Sekunde zu spät: die Grätsche von Mario Maloca war nicht so perfekt abgestimmt wie sonst. Ende Januar gegen den FC Ingolstadt wollte der kroatische Innenverteidiger einen Konter der "Schanzer" unterbinden – und traf seinen Gegenspieler Stefan Kutschke am Fuß. Die Folgen waren fatal: Maloca sah die Rote Karte wegen groben Foulspiels, eine harte Entscheidung.

Wie fatal, das konnte der Abwehrspieler zu diesem Zeitpunkt nicht ahnen. Während er seine Sperre von zwei Spielen absaß, verlor das Kleeblatt mit 0:6 in Paderborn, sein Trainer Damir Buric wurde entlassen – und mit Stefan Leitl kam ein neuer Coach.

Der wollte von seiner Abwehr vor allem eines sehen: Stabilität. Die Spieler sollten sich aufeinander verlassen können und Automatismen entwickeln. Weil das mit dem Schweden Richard Magyar und Kapitän Marco Caligiuri ordentlich funktionierte, sah Leitl keinen Anlass zu wechseln. Zumal Maloca noch an Grippe erkrankte und ein weiteres Wochenende ausfiel. Maloca und Magyar unterscheiden sich auch als Spielertypen: Während der Kroate eher ein ebenso harter wie schneller Ausputzer ist, ist der Schwede im Vergleich der bessere Aufbauspieler.

"Das Team hat gut gespielt, es ist doch klar, dass es für den Coach da schwierig ist, etwas zu ändern", zeigt Maloca Verständnis für die Entscheidung. Auf dem Platz tut er seinen Gegenspielern gerne mit seinen Grätschen weh, daneben wirkt er nur auf den ersten Blick etwas brummig. Eigentlich ist er ein ruhiger, reflektierter Typ.

Gugganig ist eine Option

Und so fand sich Maloca, der bis dahin jedes Fürther Spiel von Beginn an bestritten hatte, plötzlich auf der Bank wieder. Zum ersten Mal überhaupt in seiner Karriere, sagt er: "Ich bin seit elf Jahren Profi und habe immer gespielt. Die Zeit gerade ist ein bisschen hart für mich. Aber das ist normal im Fußball." Dass er ein Verlierer des Trainerwechsels ist? Würde er so wohl nie sagen. "Wir sind Profis, wir müssen akzeptieren, was die Trainer von uns verlangen", erklärt er stattdessen.

Also macht Maloca das, was auch die anderen 26 Spieler aus dem Fürther Profi-Kader machen: sie versuchen, sich im Training aufzudrängen. "Das ist die einzige Möglichkeit, mich zu zeigen", sagt er. Er ist nicht der Einzige, der hofft. Auch Lukas Gugganig hat seinen Stammplatz, den er unter Buric noch im defensiven Mittelfeld hatte, verloren. Unter Leitl ist der Österreicher wieder vor allem als Innenverteidiger eingeplant.

"Sie leben den Teamgeist"

Und so konkurrieren Maloca, Gugganig und auch Paul Jaeckel um den Platz, der gegen Arminia Bielefeld in der Abwehrzentrale frei wird. Magyar ist wegen seiner fünften Gelben Karte gesperrt. Für Gugganig wie Maloca wäre es die Chance, sich zurück in die Mannschaft zu spielen. "Beide machen das richtig gut und sind sehr engagiert im Training. Sie leben den Teamgeist, das erwarten wir auch von ihnen", sagt Leitl.

Im Testspiel beim FC Ingolstadt in der Länderspielpause konnten sich Maloca 74 Minuten, Gugganig eine Halbzeit lang zeigen. Knapp eine halbe Stunde spielten die Konkurrenten also auch Seite an Seite. "Beide haben in Ingolstadt ein gutes Spiel gezeigt. So stellt man sich einen Profi vor. Und so kann man als Mannschaft erfolgreich sein: "Wenn jeder seinen Platz kennt und seine Chance nutzt, wenn sie kommt", sagt Leitl.

Warten und hoffen

Es spricht manches dafür, dass es Maloca sein wird, der gegen Bielefeld seine Gelegenheit bekommen wird. Schließlich bildete er in der vergangenen Saison schon gemeinsam mit Caligiuri ein solides und verlässliches Verteidigungsduo. Festlegen wollte sich Leitl im Vorfeld aber nicht.

"Ich trainiere jeden Tag hart und warte auf meine Chance", sagt Maloca. Da kann ihn nicht schrecken, dass eine Woche mit drei Spielen in acht Tagen ansteht. "Wir haben jetzt zwei Wochen nicht gespielt. Uns gefällt das, dass wir jetzt alle drei Tage ran dürfen", sagt er: "Wir sind bereit dafür." Maloca nach sechs Spielen Pause ganz besonders.

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