Kleeblatt kann beim Meister nicht bestehen

Dortmund - Für die SpVgg Greuther Fürth wird die Luft in der Fußball-Bundesliga immer dünner. Bei Borussia Dortmund unterlag der Tabellenvorletzte am Samstag mit 1:3. Allerdings hatte sich der ersatzgeschwächt angereiste Aufsteiger im Westfalen-Stadion auch nicht allzu viel ausgerechnet.

"Ich denke, dass wir unsere Punkte nicht hier holen müssen", sagte Verteidiger Heinrich Schmidtgal nach Spielende.

Das einzige Tor der Fürther hatte Zoltan Stieber zum zwischenzeitlichen 1:1 erzielt. Für die hoch favorisierten Gastgeber trafen vor 80.000 Zuschauern Robert Lewandowski (2) und Mario Götze. Nachdem das Kleeblatt in der ersten Halbzeit phasenweise gut mitgespielt hatte, hätte das Ergebnis nach der Pause auch deutlich höher ausfallen können, wenn sich die Dortmunder nicht bereits für ihren am Mittwoch anstehenden Auftritt in der Champions-League geschont hätten.

Beim BVB fehlte Sebastian Kehl, der leicht angeschlagen wohl für das Spiel in Amsterdam geschont wurde. Ihn ersetzte Nationalspieler Sven Bender. Auch seinem Topstar Marco Reus sowie Kevin Großkreutz gönnte Trainer Jürgen Klopp eine Pause. Stattdessen spielten Jakub Blaszczykowski und der zuletzt von Klopp gescholtene Ivan Perisic. Ein Indiz dafür, dass der Deutsche Meister das Duell mit dem Aufsteiger nicht allzu besorgt anging.

Die Fürther mussten auf Thomas Kleine und Milorad Pekovic verzichten, die beide im Heimspiel gegen Borussia Mönchengladbach (2:4) vom Platz geflogen und demzufolge gesperrt waren. Kleeblatt-Trainer Mike Büskens bot anstelle der beiden Routiniers die vergleichsweise unerfahrenen Lasse Sobiech (21) und Robert Zillner (27) auf. Nachdem sich Tobias Mikkelsen bereits am Freitag wegen muskulären Problemen krank gemeldet hatte, fiel kurzfristig auch noch Gerald Asamoah aus, der ebenfalls anhaltende Schmerzen im Oberschenkel verspürte. Die Tatsache, dass der 19-jährige Thomas Pledl erstmals auf der Fürther Ersatzbank Platz nahm, verdeutlichte die Personalnot bei den Gästen, bei denen der 20-jährige Ilier Azemi als einzige Sturmspitze fungierte.

Das taktische Konzept der Fürther schien nach vier Minuten Makulatur zu sein. Ausgerechnet der vom BVB ausgeliehene Innenverteidiger Sobiech säbelte beim Versuch, Mario Götze zu stoppen, seinen Kameraden Bernd Nehrig um. Götze bediente wenige Meter vor dem Tor noch Robert Lewandowski, der mühelos zum 1:0 vollstreckte. Völlig überraschend schlug die Spielvereinigung sofort zurück. Nach schönem Pass von Zillner lupfte Zoltan Stieber den Ball über Roman Weidenfeller hinweg zum Ausgleich in die Maschen.

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19.11.2012, 16:20 Uhr

Gut gemeint, schlecht gemacht: Die Noten für das Kleeblatt!

Danach zog sich die Elf von Mike Büskens wieder weit in die eigene Hälfte zurück. Der Favorit suchte manchmal lange die Lücke, wenn dann aber vor allem Götze und Blaszczykowski antreten, brannte es im Fürther Strafraum regelmäßig lichterloh. So ließ sich Bernd Nehrig in eine Hakelei mit Blaszczykowski verwickeln, in deren Folge der gute Schiedsrichter Jochen Drees wohl zu Recht auf Strafstoß entschied. Lewandowski verwandelte sicher.

Für das kräftigste Lebenszeichen der vor allem technisch unterlegenen Gäste sorgte in der Folgezeit Sercan Sarerer. Sein Kunstschuss aus gut 20 Meter, der im Rücken Weidenfellers an den langen Pfosten klatschte, hätte Zählbares verdient gehabt. Stattdessen tanzte wenig später der überragende Götze die Kleeblatt-Abwehr samt Torwart aus und sorgte früh für die Vorentscheidung. Wieder war dem Gegentreffer der Fürther ein eher einfacher Ballverlust vorausgegangen.

Nach dem Seitenwechsel verflachte die Partie deutlich. Relativ mühelos hielten die sehr ballsicheren Dortmunder den erst gar nicht wütenden anrennenden Underdog in Schach. Während der Deutsche Meister vereinzelt seine Offensivqualitäten aufblitzen ließ, kam das Kleeblatt zu keiner einzigen Torchance mehr. "Wenn du hier etwas mitnehmen willst, brauchst du einen perfekten Tag", resummierte Trainer Mike Büskens, "und den hatten wir heute leider nicht."

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17.11.2012, 19:20 Uhr

SpVgg: Auch schneller Ausgleich bringt nichts Zählbares

Dortmund: Weidenfeller; Piszczek, Subotic, Hummels, Schmelzer - S. Bender, Gündogan (73. Großkreutz) - Blaszczykowski (83. Leitner), Perisic, Götze (66. Reus), Perisic - Lewandowski

Fürth: Grün; Nehrig, Sobiech, Mavraj, Schmidtgal - Fürstner, Zillner (83. Nöthe) - Stieber, Prib, Sararer - Azemi (73. Edu)

Schiedsrichter: Drees (Münster-Sarmsheim) - Tore: 1:0 Lewandowski (4), 1:1 Stieber (5), 2:1 Lewandowski (15., Foulelfmeter), 3:1 Götze (42.) -- Gelbe Karten: Lewandowski, Perisic - Azemi, Schmidtgal - Zuschauer: 80645 (ausverkauft)