Kleeblatt-Kapitän Caligiuri steht im Abseits

10.10.2018, 13:23 Uhr
Kleeblatt-Kapitän Caligiuri steht im Abseits

© Foto: Sportfoto Zink

 Marco Caligiuri ist Kapitän der SpVgg Greuther Fürth – und doch muss er sich seit Wochen mit einem Platz auf der Bank zufrieden geben. Fraglos eine diffizile Situation – für beide Seiten.

Als sich am Wochenende im Heimspiel gegen Jahn Regensburg der derzeit als Rechtsverteidiger gesetzte Maximilian Sauer nach einer schmerzhaften Abwehraktion am Boden wälzte, schaute Caligiuri sofort ganz genau hin. Er mag das als besorgter Mitspieler getan haben, auch seine Rolle als verantwortungsbewusster Spielführer würde dazu passen.

"Marco ist ein Vollblutprofi" 

So ganz kam man aber nicht an dem Gedanken vorbei, dass der Deutsch-Italiener förmlich auf sein Comeback brennt. Nur einmal in dieser Saison, beim 2:2 gegen Paderborn spielte er durch. Ansonsten gab er bei vier Einsätzen die Teilzeitkraft. "Marco ist ein Vollblutprofi", hatte ihm Trainer Damir Buric aber noch im Vorfeld der Partie gegen Regensburg mit respektvollem Unterton attestiert.

Gespielt haben dann aber doch
wieder nur die anderen. Caligiuri, mit 34 Jahren dienstälteste Kleeblatt-Profi im Kader, musste erneut zuschauen. Obwohl beim 1:1 gegen Regensburg mit Lukas Gugganig und Yosuke Ideguchi gleich zwei Spieler im defensiven Mittelfeld fehlten. Der Trainer wählte mit Julian Green und Sebastian Ernst einen offensiven Lösungsansatz. Caligiuri, der den Part als spielstarker Sechser schon in der Bundesliga für Mainz ausfüllte, war für Buric keine Alternative. Als er im zweiten Durchgang die Defensive stabilisieren wollte, kam der 18-jährige Maximilian Bauer ins Team. Nicht Caligiuri. "Er hat das lange nicht gespielt. Auf Knopfdruck kann man keine andere Position ausfüllen", begründete Buric die strittige Frage, die weit mehr ist als nur eine Personalie.

"Er führt die Mannschaft nach wie vor" 

Reichlich unbefriedigend für einen erfahrenen Akteur wie Caligiuri - als Häuptling im Team noch dazu brisant. Zumindest diesen Platz machen ihm die jungen Wilden nicht streitig. Noch nicht. "Er führt die Mannschaft nach wie vor und lässt sich nichts anmerken", war Torwart Sascha Burchert um eine Entkrampfung der Lage bemüht. Dabei gab Caligiuris Stellvertreter sogar ein klares Votum ab. Unüblich, aber deutlich, was doch für etwas Anspannung hinter den Kulissen spricht: "Marco wird bald spielen, hoffe ich."

Ist das schon mehr als nur ein Fingerzeig für den Trainer? Damir Buric vertraut seit Wochen einem relativ engen Kreis an Spielern. So viel ist klar – und nachvollziehbar. Mit dieser Truppe holte die Spielvereinigung aus den ersten neun Saisonspielen immerhin 16 Punkte. Platz vier in der Zwischenbilanz nach dem ersten Viertel der Saison liest sich ansprechend. Warum also etwas ändern? Caligiuris Geduld wird einer Belastungsprobe unterzogen. Burics Antwort auf diese Frage ist jedenfalls unmissverständlich: "Marco muss auf den richtigen Moment warten." 

 

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