Kleeblatt-Krise: Buric bleibt seelenruhig

27.10.2017, 06:08 Uhr
"Wir haben eine gute Zusammenarbeit", sagt Trainer Damir Buric über Manager Ramazan Yildirim (links). Der hat den Coach nach der Beurlaubung von Ex-Trainer Janos Radoki nach Fürth geholt.

© Foto: Melanie Zink "Wir haben eine gute Zusammenarbeit", sagt Trainer Damir Buric über Manager Ramazan Yildirim (links). Der hat den Coach nach der Beurlaubung von Ex-Trainer Janos Radoki nach Fürth geholt.

Vermutlich hilft es, eine Seelenruhe zu haben, wenn man momentan Trainer der Spielvereinigung ist. Damir Buric hat sie, zumindest daran besteht kein Zweifel. Auch fünf Niederlagen aus den vergangenen sechs Pflichtspielen, in denen das Kleeblatt 16 Gegentore kassiert hat, scheinen ihn nicht groß aus dem Konzept zu bringen.

"Die Mannschaft ist intakt"

Zweifel am Fitnesszustand seines Teams, die zuletzt aufkamen? Der Trainer wischt sie beiseite: "Ich arbeite täglich mit der Mannschaft. In diesem Bereich gibt es bei uns überhaupt kein Problem." Zweifel an der mannschaftlichen Geschlossenheit? "Die Mannschaft ist intakt und versucht umzusetzen, was wir planen."

Dass dringend Verbesserungsbedarf in der wackligen Fürther Abwehr besteht, ist dem Trainer aber nicht entgangen. Und er hat mit seinem Team einen Entschluss gefasst: "Wir haben uns geschworen, dass wir die defensive Organisation nicht 90, sondern 95 Minuten halten wollen."

Gegen den SV Sandhausen am Samstag im Ronhof kann es nicht schaden, auf Nummer sicher zu gehen und auch die Nachspielzeit einzukalkulieren. Bislang war die Fürther Defensive immer für einen Fehler gut. Und genau den wird man sich gegen den Tabellenfünften kaum leisten können. Das Team von Trainer Kenan Kocak ist eines der kompaktesten der Liga, hat in dieser Saison erst neun Gegentore zugelassen, so wenige wie kein anderer Verein. Und Sandhausen ist in der Lage schnell zu kontern. Auf dem Papier nicht der ideale Gegner für das Kleeblatt, das sich schwertut, Chancen zu erspielen. Immerhin klappte das gegen Ingolstadt besser, auch wenn sie mit einer Ausnahme eher kläglich vergeben wurden.

Sorgen, dass sein Stuhl wackeln könnte, sollten sich seine Spieler erneut als nicht treffsicher erweisen, scheint Buric nicht zu haben. Gefragt, ob er in der täglichen Arbeit noch die Rückendeckung von Präsident Helmut Hack und Manager Ramazan Yildirim spüre, sagt er: "Wir haben eine gute Zusammenarbeit, es gibt da überhaupt keine Probleme." Yildirim hatte Buric zum sechsten Spieltag nach Fürth geholt, um "erfolgreicher zu sein als bis dato". Bislang ist dieses Vorhaben nicht aufgegangen.

Eine neuerliche Niederlage gegen Sandhausen würde den derzeitigen Negativstrudel noch verschärfen. Zumal das Kleeblatt mehr braucht als einen Sieg. "Es wäre schön, wenn wir es schaffen würden, zweimal hintereinander zu gewinnen. Das bringt Selbstvertrauen und Ruhe", wünscht sich Buric.

Ein großes Versprechen

Die Liste der Spieler, die gegen Sandhausen auszufallen drohen, ist allerdings lang: Julian Green (Adduktorenprobleme), David Raum (Schlag auf den Rücken), Manuel Torres, Daniel Steininger, Roberto Hilbert (alle muskuläre Probleme) und Patrick Sontheimer (Rippenprellung) sind fraglich. Definitiv ausfallen wird Torwart Sascha Burchert, der noch an einem Magen-Darm-Infekt leidet. Für ihn wird wohl wieder Marius Funk im Tor stehen, Balazs Megyeri fällt wegen einer Schulter-Operation die gesamte Vorrunde aus.

Doch das trübt den stoischen Optimismus des Trainers kaum. "Organisation, Leidenschaft, Wille - das wird auch am Samstag zu sehen sein", verspricht er. Und legt noch eine Schippe drauf: "Wir wollen es kompakt halten, so dass nicht einmal eine Chance in unserem Sechzehner zustande kommt." Genügen würde es schon, kein Tor zu kassieren. Das Team hat Buric zuletzt trotz solcher Vertrauensbeweise regelmäßig im Stich gelassen. Zu oft darf das im Tabellenkeller nicht mehr vorkommen.

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