Erstes Spiel, erste Niederlage: Fürth verliert in Darmstadt

29.7.2017, 17:23 Uhr
Der Darmstädter Aytac Sulu sorgte mit seinem Treffer für das Tor des Tages.

© Sportfoto Zink / WoZi Der Darmstädter Aytac Sulu sorgte mit seinem Treffer für das Tor des Tages.

Mit der Vorbereitungszeit sind Fußballtrainer meistens zufrieden. Dass das in dieser Saison wohl bei allen 18 Übungsleitern der 2. Bundesliga der Fall war, hatte Fürths Trainer Janos Radoki kurz vor dem Auftakt bei Darmstadt 98 noch einmal betont. Mit dem ersten Spieltag hält endlich mehr Klarheit Einzug, wo die Vereine wirklich stehen. Schließlich sind auch Testspiele selten wirkliche Gradmesser, weil sich die Teams meistens in unterschiedlichen Phasen der Vorbereitung befinden.

Für das Kleeblatt wartete zum Auftakt mit Bundesliga-Absteiger Darmstadt 98 gleich eine schwere Aufgabe, denn obwohl die Südhessen einige Leistungsträger abgeben mussten, haben sie sich mit Weltmeister Kevin Großkreutz, ihrem einstigen Aufstiegshelden Tobias Kempe und Angreifer Artur Sobiech ordentlich verstärkt.

Das hat auch Fürth, trotz einiger Abgänge. In die Startelf schafften es zum Auftakt aber nur Maximilian Wittek und Nik Omladic. Richard Magyar, Philipp Hofmann und Mario Maloca sind noch verletzt. Eine kleine Überraschung bot die Anfangsformation des Kleeblatts auch: Im defensiven Mittelfeld begannen Patrick Sontheimer und Benedikt Kirsch, Jurgen Gjasula saß zunächst nur auf der Bank. Allerdings hatte sich nach einer starken Vorbereitung schon abgezeichnet, dass die beiden jungen Spieler Kandidaten für die Startelf sein würden. Mit nach Darmstadt war auch der 22 Jahre alte U23-Innenverteidiger Korbinian Burger gereist, der vom FC Bayern München II zur Kleeblatt-Reserve gekommen ist. Stephen Sama fehlte dagegen - obwohl nicht verletzt - im Kader.

Ganz auf ging das Konzept mit Kirsch und Sontheimer aber nicht, obwohl beide bissig und unangenehm für die Darmstädter in die Zweikämpfe gingen. Teilweise hatte Darmstadt zu viel Platz im zentralen Mittelfeld, zudem lief nach vorne wenig über die beiden. Zur Pause brachte Radoki Gjasula für Kirsch. Der Hauptgrund für den Wechsel aber: Der 21-Jährige war Gelb-Rot-gefährdet. 

Insgesamt war das Kleeblatt über weite Strecken der ersten Hälfte das aktivere Team und bereitete die Darmstädter schon einmal darauf vor, dass es in der 2. Bundesliga unangenehm werden kann. Viel aus der optischen Überlegenheit machten die Fürther aber auch nicht, dazu agierten sie im Angriff zu oft zu schlampig oder zu langsam. Mit langen Bällen aus der eigenen Abwehr brachte das Kleeblatt Darmstadt noch am stärksten in die Bredouille, verwerten konnten diese aber weder Veton Berisha noch Serdar Dursun.

Die beste Gelegenheit der Spielvereinigung hatte Berisha - nach einer weiten Vorlage von Omladic - in der 19. Minute, als ein Schuss von der rechten Seite knapp am Torpfosten vorbeistrich. Ein Pass auf den im Zentrum wartenden Narey wäre vielleicht die bessere Option gewesen. Darmstadt wurde vor allem gegen Ende der ersten Hälfte immer stärker. Weil Stark relativ frei durchs Mittelfeld spazieren und nach rechts ablegen konnte, wurde es eng für Fürth. Die Vorlage von Marvin Mehlem verpasste Kempe denkbar knapp, stand aber auch im Absteits.

Megyeri unglücklich

Zu Beginn der zweiten Halbzeit wurde das Kleeblatt nach Flanken gefährlich, doch Berisha (nach Vorlage Narey) und Dursun (nach Vorlage Berisha) wurden kurz vor knapp am Schuss gehindert. In Rückstand geriet stattdessen das Kleeblatt: Nach einem Freistoß zog der völlig allein gelassene Kapitän Aytac Sulu aus kurzer Distanz ab. Torwart Balazs Megyeri schien den Ball schon festzuhalten, bugsierte ihn sich dann aber doch noch ins Tor - kein glücklicher Einstand für den neuen Kapitän, zumal er in der 76. Minute auch noch eine Freistoßflanke unterlief. Gugganig rettete kurz vor der Linie.

Um noch zum Ausgleich zu kommen, entwickelte die Spielvereinigung zu wenig Durchschlagskraft, kam zu selten durch gegen die Darmstädter, die allerdings selbst zu keinen Gelegenheiten mehr kamen. Ein Schuss von Gjasula strich fünf Minuten nach dem Ausgleich knapp am Tor vorbei. Der eingewechselte Sebastian Ernst hatte das 1:1 trotzdem noch auf dem Fuß, zog aus zwölf Metern frei ab, zielte aber genau auf Torwart Heuer Fernandes (78.). "So ein Spiel darfst du nicht verlieren", sgate Sebastian Ernst nach der Partie: "Wir waren vor dem Tor nicht kaltschnäuzig genug."

SV Darmstadt 98: Heuer Fernandes - Sirigu, Niemeyer, Sulu, Holland (80. Lacazette) - Mehlem, Stark (66. Kamavuaka) - Kempe, Hamit Altintop, Großkreutz - Sobiech (90. Boyd)

SpVgg Greuther Fürth: Megyeri - Caligiuri (80. Torres), Pinter, Gugganig, Wittek - Sontheimer (67. Ernst), Kirsch (46. Gjasula) - Omladic, Narey - Berisha, Dursun

Tore: 1:0 Sulu (55.) | Gelbe Karten: Großkreutz - Kirsch, Omladic, Ernst | Schiedsrichter: Storks (Velen) | Zuschauer: 16.100

+++Hier gibt's den Live-Ticker zum Nachlesen!+++

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