"Kleeblatt"-Talent kämpft sich aus der Krise

3.11.2011, 18:22 Uhr

© Sportfoto Zink

Damals schien alles wie von selbst zu gehen, erster Einsatz, erstes Profitor, die Gegenspieler ließ er wie Slalomstangen stehen. Er, der gerade erst 18 geworden war. Von einem kometenhaften Aufstieg wird in solchen Fällen gerne gesprochen. Inzwischen aber kennt Klaus auch die Schattenseiten eines Traumberufs.

Felix, der Glückliche? Von wegen. Zuletzt wirkte der Blondschopf so, als laste ein riesiges Gewicht auf seinen Schultern. Die Körpersprache war dementsprechend und wirklich nicht dazu angetan, Trainer Mike Büskens einen Einsatz nahezulegen. Und welcher Trainer ändert schon einfach mal so eine erfolgreich spielende Mannschaft?

„Das ist natürlich schwer, wenn man nie spielt“, blickt Klaus jetzt zurück und klingt darüber noch immer einigermaßen deprimiert. Am Montag durfte er mal wieder spielen, das Ergebnis stimmte aus Fürther Sicht beim 1:3 gegen Braunschweig natürlich nicht, für den zur Pause eingewechselten Youngster war es aber zumindest ein Anfang. „Vernünftige Ansätze“, hatte Büskens denn auch gesehen, bemängelte aber fehlende Knipserqualitäten: „Am letzten Ball muss er noch arbeiten.“

Vielleicht ist ihm vieles zu leicht gefallen, begabter als andere war er schon in der Jugend, nur ist bei den Profis vor allem Ausdauer gefragt. Ein paar Spiele kann jeder gut sein, nur das macht noch längst keine erfolgreiche Karriere, lässt Büskens durchblicken: „Bei jungen Spielern gibt es immer Höhen und Tiefen, nur muss man, auch wenn man unten ist, an seinen Schwächen arbeiten und versuchen, sich durchzusetzen.“

Das war wohl in den letzten Monaten nicht immer so. Dabei hatte Klaus im Sommer eine Vorbereitung hingelegt, die auf eine Fortsetzung seiner starken Auftritte durchaus hoffen ließ. Dann aber wurde er im letzten Spiel vor dem Saisonauftakt gegen Innsbruck böse gefoult: eineinhalb Wochen Trainingspause und der Rhythmus war weg. „Darauf will ich es nicht schieben, aber ich bin eben in ein kleines Loch gefallen.“

Eine völlig neue Situation für einen Senkrechtstarter. Aus dieser Lage konnte sich Klaus lange nicht befreien, auch und gerade im Kopf musste der auf dem Platz so flinke Dribbler umschalten. Inzwischen aber, so sagt er, „versuche ich, in jedem Training extra viel zu machen, um mich anzubieten.“ Felix Klaus hat die Zeichen der Zeit erkannt. Er will ja endlich wieder rundum glücklich strahlen...

Ex-Nationalspieler Hörtnagl wird Fürther Fußball-Koordinator

Das „Kleeblatt“ hat den österreichischen Ex-Nationalspieler Alfred Hörtnagl als Fußball-Koordinator installiert. Der 45-Jährige soll sich vor allem um die Verzahnung von Nachwuchsabteilung und Profibereich kümmern sowie das Scouting weiterentwickeln. Hörtnagl war zuletzt viereinhalb Jahre als Sportdirektor beim österreichischen Spitzenklub Rapid Wien tätig.

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