Kleines Biest

27.9.2016, 06:00 Uhr
Kleines Biest

© Foto: Hans Winckler

Was macht ein kleines Mädchen, wenn es zu lange allein gelassen wird? Es greift zu Stift und Papier und malt sich seine Spielkameraden auf einer Endlosrolle selber. So geht auch die kleine Elli vor, die sich einen ganzen Hofstaat von Prinzessinen malt, elf an der Zahl. Aber das wird auf Dauer langweilig.

Ja, was dann? Ein Prinz vielleicht? Nö. Ein Drachentöter? Schon besser. Aber zuerst muss das Monstrum her. Nun malt Elli ein Monster, hässlich und unförmig, und mit großem Appetit gesegnet. Und schon tritt hinter der Staffelei mit der Endlosrolle „Ellis Biest“ hervor.

Da wird ein kleiner Zuschauer schon höchst unruhig und verlangt nach Mamas Beistand. Indes, dieser gruselige Moment geht schnell vorbei, denn das Biest will vor allem eines: spielen, die Welt erfahren, die stummen Prinzessinnen von ihrem Thron schubsen, fremde Länder besuchen, auf fliegenden Teppichen reisen und und und.

Da wäre jede Menge Requisiten- und Kulissenzauber nötig, sollte man meinen. Doch den Darstellerinnen Meike Hess als Biest und Rebecca Kirchmann als Elli gelingt es unter der Regie von Tina Geißinger mit einem Minimalaufwand an Requisiten prächtig, eine Weltreise zu stemmen.

Ganzes Universum

Zwei Holzgerüste, eine Wäscheleine und viel Papier reichen, um ein ganzes Universum aufzubauen, das sich vom Kinderzimmer bis in den Orient erstreckt. Den Rest erfüllt die kindliche Fantasie von selbst.

Ideal für kleine Piraten, Rabauken und unartige Prinzessinnen. Zartbesaitete Gemüter beobachten „Ellis Biest“ am besten vom Logenplatz in Mamas Schoß.

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