Köllner erwartet gegen St. Pauli "kein Offensiv-Feuerwerk"

5.4.2017, 18:30 Uhr
Club-Coach Michael Köllner rechnet gegen St. Pauli mit keinem Offensivspektakel.

© Sportfoto Zink / DaMa Club-Coach Michael Köllner rechnet gegen St. Pauli mit keinem Offensivspektakel.

Michael Köllner findet, dass seine Mannschaft auch eine etwas regere Unterstützung verdient hätte, "vielleicht knacken wir ja doch die 30.000", sagt der Trainer des 1.FC Nürnberg und schlägt vor, einen Abendspaziergang mit einem Besuch im Frankenstadion zu verbinden.

Die Frage, ob man das seinen Nächsten empfehlen sollte, wurde zuletzt – nach dem 2:1-Heimsieg gegen den Karlsruher SC – etwas kontrovers diskutiert, ein paar Pfiffe haben Trainer und Mannschaft ein bisschen weh getan. Am Dienstag in Hannover stimmte dann der Gesamteindruck, dummerweise aber ging das Spiel verloren (0:1), und das ärgert Köllner noch mehr als einzelne Unmutsbekundungen. Die Mannschaft, findet Köllner, habe fast alles richtig gemacht und das Konzept gut umgesetzt, "es ist sehr schade, dass sie dafür nicht belohnt worden ist."

Schon gegen St. Pauli soll nun idealerweise beides stimmen,  Erlebnis und Ergebnis, und dafür wird es das brauchen, was noch immer fehlt:  Effizienz im Abschluss. "Wir tasten uns nach und nach vor", erklärt Köllner, der entsprechende offensive Defizite einräumt, "aus einer strukturierten Defensive" gelte es den "Feinschliff im Spiel aufs Tor" zu erarbeiten.

Am Freitag werde man trotzdem "kein Offensiv-Feuerwerk" sehen, sagt Köllner sicherheitshalber auch, so schnell geht alles denn doch nicht, einen Besuch des Spiels empfiehlt der Trainer aber gern, schließlich seien ja "Willen und Leidenschaft" immer zu sehen und Fortschritte im strukturierten Spiel auch.

Das wird auch nötig sein gegen die in der Rückrunde aufstrebenden, aber noch immer stark abstiegsgefährdeten Hamburger, die man in eher defensiver Ausrichtung erwartet. Man werde wohl, mutmaßt Köllner, "Räume hartnäckig aufreißen" müssen, wie undankbar solche Aufgaben sein können, erlebte Nürnberg zuletzt gegen die abstiegsgefährdeten Klassenkameraden aus Bielefeld und Karlsruhe.

Wer mithelfen soll, den dritten Heimsieg in Serie zu bewerkstelligen, ist noch offen. Im Tor bleibt Raphael Schäfer, dem Köllner erneut bescheinigte, "einen Riesenjob" zu machen. Für den angeschlagenen Innenverteidiger Georg Margreitter kommt das Spiel vermutlich ebenso zu früh wie für Stürmer Tim Matavz. Vor einer Rückkehr in die Startformation könnte der Kameruner Edgar Salli stehen, Cedric Teuchert könnte zumindest als Einwechselspieler zum Zuge kommen.

St. Pauli hat von den jüngsten vier Spielen keines mehr gewonnen – weil, wie Trainer Ewald Lienen überlegt, die Effizienz vorm Tor fehlte. "In den entscheidenden Situationen" hätten "15 Prozent gefehlt" – so ähnlich könnte es der Kollege Köllner auch sagen.

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