Köllner lobt Löwen und blickt in die Kolonialgeschichte

10.1.2019, 15:53 Uhr
Köllner lobt Löwen und blickt in die Kolonialgeschichte

© Sportfoto Zink / DaMa

Am zweiten trainingsfreien Nachmittag ging es für die Mannschaft am Donnerstag im Bus etwa 80 Kilometer die Küste hinunter nach Gibraltar. Michael Köllner wollte seinen Fußballern auf einer rund zweistündigen Führung am berühmten Affenfelsen vor allem ein berühmtes Kapitel Weltpolitik näherbringen.

Für viele seiner Spieler sei es neu, "dass man zu Kolonialzeiten fernab der Heimat noch einen kleinen Landbesitz hatte", glaubt Köllner. Oder immer noch. Gibraltar könne schließlich den Brexit maßgeblich beeinflussen. "Also werden uns mit der politischen Situation auseinandersetzen." Wo Europa praktisch am Ende ist und man bis nach Afrika schauen kann.

"Den kriegt man nicht tot, den Kerl" 

Die eher regenerative Einheit am Vormittag brachte zwei Spielformen im Zehn gegen Zehn. Erst auf sechs kleine, danach auf zwei große Tore. Auffällig: Eduard Löwen, für seinen Trainer ohnehin die größte Überraschung in der bisherigen Vorbereitung. Nach seinem Außenbandanriss im Knie und fast zehn Wochen Pause sei er "spieltechnisch und physisch schon sehr weit", sagt Köllner, „den kriegt man nicht tot, den Kerl“.

Bereits beim Rückrundenauftakt in zehn Tagen gegen die Hertha kann Löwen mithelfen, dass sein Club da unten wieder rauskommt. Im 4-4-2 entweder im linken Mittellfeld oder im 4-5-1 weiter innen. Nach dem letzten Test am Freitag gegen den belgischen Erstligisten Royal Exel Mouscron (15 Uhr/Los Barrios) wird Köllner endgültig wissen, wie belastbar der deutsche U21-Nationalspieler bereits ist.

Geplant sind drei Mal 45 Minuten, in denen sie jeden Spieler "final endbelasten" möchten, wie es Köllner formuliert, "dann reicht's auch jedem." Auch Ondrej Petrak, der wegen muskulärer Probleme heute und gestern nur wenig mitmachen konnte, soll am Freitag wieder zur Verfügung stehen. "Wir hoffen, dass wir ihn einsetzen können", trotz eines krampfartigen Gefühls: "Er hat Muffe, dass ihm das Ding im Sprint platzen könnte."

Zrelak bereitet Erras ein wenig Kopfzerbrechen  

Ähnliche Befürchtungen dürfte Patrick Erras haben, allerdings im Kopf. Nach einem Zusammenstoß mit Adam Zrelak, der ihn ganz oben mit seinen Stollen erwischte, brummt ihm der Schädel. Seine Aufnahmefähigkeit beim geschichtsträchtigen Spaziergang in Gibraltar könnte damit etwas eingeschränkt sein. 

 

 

 

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