Köln kommt: Ice Tigers gehen fokussiert in drittes Match

18.3.2018, 08:55 Uhr
"Wir waren am Mittwoch gut, und wir waren am Donnerstag sehr gut", urteilte Ice-Tigers-Coach Rob Wilson über die ersten beiden Play-off-Begegnungen gegen die Kölner Haie. Am Sonntag kommt es dann zum dritten Showdown beider Teams.

© Roland Fengler "Wir waren am Mittwoch gut, und wir waren am Donnerstag sehr gut", urteilte Ice-Tigers-Coach Rob Wilson über die ersten beiden Play-off-Begegnungen gegen die Kölner Haie. Am Sonntag kommt es dann zum dritten Showdown beider Teams.

Mit ihrem 3:2-Sieg nach Verlängerung vor allem eines nochmal unterstrichen:Bei Play-offs handelt es sich nicht um ein Galopprennen, sondern mehr um einen Vielseitigkeitswettbewerb. Wer kann das, was am Vortag auf dem Eis passiert ist, besser abschütteln, körperlich wie mental? Wer fällt nach Niederlagen nicht zu tief? Wer bleibt nach einem Sieg besonnen? Auch am Sonntag (16.30 Uhr) werden diese wichtigen Fragen für den Verlauf einer Serie wieder von beiden Teams auf Nürnberger Eis beantwortet werden müssen.

In Köln spielten die Ice Tigers von Beginn an fokussiert. "Wir waren am Mittwoch gut, und wir waren am Donnerstag sehr gut", resümierte Wilson die beiden ersten Partien in der Viertelfinalserie, die maximal sieben Spiele dauern wird. Auch beim Trainer war die Kritik am Auftritt vom Mittwoch angekommen, sie hatte ihn getroffen. Er stellte sich aber weiter konsequent vor sein Team. "In einem Spiel, in dem man 37-mal schießt und nur 23 Schüsse zulässt, kann man gar nicht so armselig gewesen sein", hielt er dagegen. Dann war ein Haken dran an der Partie: "Für mich zählt nur, was morgen passiert." Zurückschauen in den Play-offs, in der Mentalität der Nordamerikaner undenkbar. Am Sonntag ist schließlich ein neuer Tag.

Völlig kalt ließ es die Mannschaft doch nicht, dass sie nach einer Niederlage zum Auftakt gleich abgestempelt wurde. "Wir versuchen, es nicht mitzubekommen", sagte Marcus Weber. Uneingeschränkt geklappt hat das nicht: "Wir haben da schon was mitbekommen. Aber wir müssen da drüberstehen, weil wir wissen, dass es eine lange Serie wird. Da ist ein Spiel echt nicht entscheidend. Klar hätten wir gerne gewonnen daheim", fasste der Verteidiger zusammen.

Pföderl ganz cool

Leo Pföderl aus Gaißach im Isarwinkel ist offenbar im Geiste ein Nordamerikaner. Vor dem Spiel bekam er, wie die Kölner Silbergewinner von Pyeongchang, Christian Ehrhoff, Felix Schütz und Moritz Müller sowie seine Teamkollegen Yasin Ehliz und Patrick Reimer, Blumen und Applaus. Im Spiel schüttelte er die Haie immer wieder ab, wie bei seinem Treffer zum 2:2. Beim 3:2-Siegtor in der Verlängerung stand der Torjäger richtig. "Wenn man da nicht cool bleibt, braucht man auch keine DEL-Play-offs zu spielen", kommentierte er seinen Ausgleichstreffer als er allein auf Kölns Keeper Gustaf Wesslau zulief.

Im vergangenen Jahr waren die Play-offs für den 24-Jährigen schnell vorbei, eine Schulterverletzung im ersten Spiel gegen Augsburg in der Viertelfinalserie 2017 beendete seine Saison und die Hoffnungen auf eine Teilnahme an der WM in Köln.

Dort misst er sich nun in der Endrunde 2018 mit den Haien und demonstriert, dass ihm diese Zeit der Saison liegt. "Es gibt einfach nichts Besseres. Das sind genau die Spiele, die ich mag. Ich glaube, das habe ich auch schon die letzten Jahre gezeigt, dass ich in den Play-offs immer noch was drauflegen kann", so Pföderl vor der Kabine der Ice Tigers in Köln mit seinem Strauß in der Hand. Den von Reimer trug Ehliz in den Bus.

Der Kapitän verließ Köln humpelnd. Ob er am Sonntag mit seinen Mitspielern wieder aufs Pferd steigt, um im Vielseitigkeitsrennen das dritte Hindernis zu bewältigen, blieb gestern offen. Mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit wird Milan Jurcina nicht mitreiten. Daran, dass auch mit dem Sieg in Köln keine Entscheidung gefallen ist, erinnerte Wilson vor dem Sonntag nochmal. "Es hat sich nichts geändert, es wird eine sehr schwere Serie." Bei je einem Sieg beginnt alles mehr oder weniger wieder von vorne.

1 Kommentar