"Kommerz schlägt Ethik": Zwanziger kritisiert Saudi-Bayern

21.1.2015, 14:16 Uhr
Schießt gegen den FC Bayern: Theo Zwanziger.

© dpa Schießt gegen den FC Bayern: Theo Zwanziger.

„Ich weiß schon länger, dass bei den Bayern Kommerz Ethik schlägt und sich im Zweifel auf die Seite des Geldbeutels gestellt wird“, sagte Zwanziger der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ (Mittwoch). Das Verhalten bewertete der ehemalige Chef des Deutschen Fußball-Bundes als „schade“, aber nicht überraschend.

Die Münchner hatten am Samstag auf ihrer Rückreise aus dem Trainingslager in Katar ein Testspiel gegen Al-Hilal in Riad mit 4:1 gewonnen. Dem islamischen Königreich werden zahlreiche Menschenrechtsverstöße und die Diskriminierung von Frauen vorgeworfen. Daraufhin hatten bereits mehrere Spitzenpolitiker den deutschen Fußball-Rekordchampion kritisiert.

Die Reise des FC Bayern wurde nach Angaben eines Sprechers von einem Sponsor finanziert. Geld von den Gastgebern in Saudi-Arabien habe der Verein nicht erhalten. Nach Ansicht des sportpolitischen Sprechers der Grünen, Özcan Mutlu, habe es der Bundesliga-Tabellenführer verpasst, mit einer Absage des Testspiels ein „starkes Signal für Demokratie und Menschenrechte zu setzen“.

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