Kronprinz Mühl wertet Nürnbergs Prunkstück auf

30.1.2018, 11:24 Uhr
Kronprinz Mühl wertet Nürnbergs Prunkstück auf

© Sportfoto Zink / DaMa

Die Innenverteidigung mit dem Brasilianer Ewerton und dem Österreicher Georg Margreitter gilt in dieser Saison als Prunkstück des 1. FC Nürnberg. Lukas Mühl blieb da bislang meist nur die Rolle des Kronprinzen. Nur weil Margreitter verletzt ausfiel, stand der 21-Jährige im Spiel bei Union Berlin wieder mal in der Startelf - leistete dann
aber seinen Beitrag zum umjubelten 1:0-Coup in der Alten Försterei.

"Anstrengend" sei es gewesen, gestand Mühl nach seiner persönlichen Berlin-Premiere, "aber es hat riesigen Spaß gemacht, in diesem Stadion zu spielen. Und ein Zu-Null-Sieg ist für einen Abwehrspieler ja immer das Größte." Auch wenn Mühl neben den eleganteren Ewerton und Eduard Löwen in der Dreierkette eher das rustikale Element verkörperte und in der Spieleröffnung oft noch zu unpräzise agierte, fügte er sich gut ein und bot eine konzentrierte Defensivleistung. "Die Jungs haben das da hinten sehr abgeklärt gemacht und den Ball auch mal einfach weggehauen. Da haben wir im Vergleich zur Vorrunde dazugelernt", lobte Kapitän Hanno Behrens.

Dennoch kennt und akzeptiert Mühl seine derzeitige Rolle als Backup für die arrivierten Kollegen. "Klar möchte man als Fußballer immer spielen, aber wir haben eben drei gute Innenverteidiger. Wichtig ist nur, dass wir gewinnen, da muss man auch mal zurückstecken", sagt das Talent artig und betont: "Wenn mich der Trainer braucht, bin ich da, das habe ich schon oft gezeigt."

Geduldsspiel gegen Aue 

Gebraucht werden könnte Mühl bereits wieder am Freitag gegen Aue. Da Margreitter auch am Montag noch wegen muskulärer Probleme pausieren musste, darf der Niederbayer auf seinen 36. Zweitligaeinsatz hoffen. Mühl prophezeit ein "Geduldsspiel, die stehen mit dem Rücken zur Wand". Zudem tut sich der Club in dieser Saison vor heimischem Publikum bekanntlich schwerer als in der Fremde. "Auswärts können wir vielleicht befreiter aufspielen. Zu Hause hat man doch andere Ansprüche und glaubt, immer was Spezielles abliefern zu müssen", lautet Mühls Erklärungsansatz.

Etwas wehmütig hat das Eigengewächs die Abgänge von Cedric
Teuchert und Patrick Kammerbauer, dessen Wechsel zum SC Freiburg am Dienstag offiziell verkündet werden dürfte, gestimmt: "Natürlich ist es schade, wenn man Kumpels verliert. Immerhin habe ich mit den beiden hier sechseinhalb Jahre zusammengespielt und sie mehr gesehen als meine Eltern", gesteht Mühl. Letztlich müsse aber jeder "für sich selbst entscheiden, was er machen will". Ein Denkprozess, der auch Mühl bald bevorstehen könnte: Sein Vertrag endet am 30. Juni 2019. 

 

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