"La Undecima": Real Madrid feiert "magischen Moment"

29.5.2016, 13:40 Uhr
Siegeszug: Die Spieler von Real Madrid feiern ihren Champions-League-Sieg und präsentieren die Trophäe den Fans.

© dpa/Javier Lizon Siegeszug: Die Spieler von Real Madrid feiern ihren Champions-League-Sieg und präsentieren die Trophäe den Fans.

Strahlend jubelten Toni Kroos und Co. in die Menge, Superstar Cristiano Ronaldo präsentierte den Fans den Henkelpott und Kapitän Sergio Ramos legte der Statue der Königin Cibeles einen Real-Schal um. Nach einer kurzen Nacht setzten die Final-Helden von Real Madrid am Sonntag ihre Champions-League-Sause in Madrid fort. Nach dem 5:3 im Elfmeterschießen im Königsklassen-Finale von Mailand gegen Atlético Madrid feierten die Real-Stars mit Zehntausenden Fans.

"Das ist ein besonderer Moment, ein magischer Moment", schwärmte Ronaldo, der den entscheidenden fünften Elfmeter verwandelt hatte. "Es war die letzte Chance, einen Titel zu holen, den größten Titel zu holen, und wenn du das dann erreichst, nach einer Saison, wo es mal auf, mal ab ging, dann ist es schon unfassbar", sagte Kroos, der bei der Feier in Madrid mit einer Real-Fahne um die Schultern mittendrin war. Für den Weltmeister, der in den kommenden Tagen zur Nationalelf ins EM-Trainingslager reist, war es der zweite Königsklassen-Titel.

Nicht mit Traum-Fußball, aber mit Hartnäckigkeit und Geschick hatte Real seinen Gegner Atlético im Showdown von Mailand niedergerungen und im Elfmeterschießen den elften Titel errungen. Ein fast uneinholbarer Rekord und zudem der erste Titel für Coach Zinédine Zidane nach nur knapp fünf Monaten als Profi-Trainer. "Der Gewinn einer Champions League ist das größte der Gefühle", sagte Zizou, der von seinen Spielern jubelnd in die Luft geworfen wurde. "Wir haben viel gearbeitet und haben es geschafft, ich bin auf alle Fälle sehr stolz. Und der Presi (Klubboss Florentino Pérez) ist ja jetzt sehr glücklich", ergänzte er schmunzelnd.

Sergio Ramos küsst den Champions-League-Pokal und liebkost die Statue der griechischen Göttin Kybele (spanisch: Cibeles), wo Real Madrid traditionell seine Triumphe feiert.

Sergio Ramos küsst den Champions-League-Pokal und liebkost die Statue der griechischen Göttin Kybele (spanisch: Cibeles), wo Real Madrid traditionell seine Triumphe feiert. © REUTERS/Susana Vera

In der Tat sprach Pérez seinem Coach trotz aller Skepsis bei Zidanes Amtsantritt im Januar wegen dessen mangelnder Erfahrung als Cheftrainer nun sogar eine Job-Garantie aus. "Zidane hat einen Vertrag bis 2018 und er wird im Amt bleiben", sagte er. "Er ist der ideale Trainer für Real." Und auch was die Zukunft von Superstar Ronaldo angeht, machte Pérez klar: "Ich möchte, dass Ronaldo für immer bei Real bleibt." Der Portugiese zeigte gegen Atlético ein unauffälliges Spiel, traf dann aber den entscheidenden Elfmeter und ließ sich anschließend in gewohnt selbstdarstellerischer Manier mit nacktem Oberkörper von Fans und Mitspielern feiern.

"Es war ein großartiger Abend, mein dritter Titel in der Champions League; es ist ein Traum", sagte der Angreifer. "Wir sind wirklich glücklich heute." Während Ronaldo und Co. mit ihren nagelneuen Sieger-T-Shirts die Party starteten, verschwanden die traurigen Verlierer von Atlético schnell und wortlos in der Mailänder Nacht. "Meinen Spielern habe ich gesagt, dass sie nicht heulen sollen. Sie haben alles gegeben. Und wenn man alles gibt, hat man sich nichts vorzuwerfen", sagte Trainer Diego Simeone, der mit ausdrucksloser Miene die Siegerehrung verfolgte.

"Ein Atlético, das die Niederlage nicht verdient hat, wurde so hart bestraft. Der Fluch geht weiter", schrieb Mundo Deportivo mit Blick auf Atléticos dritte Final-Niederlage nach der Pleite gegen Real 2014 und dem K.o. gegen den FC Bayern 1974. "Madrid wurde zum unumstrittenen König von Europa gekrönt", schwärmte die Zeitung El País. Nach dem K.o. und dem zweiten Platz in der Meisterschaft wendete Real zudem eine titellose Saison in letzter Minute noch ab. "Wir haben gekämpft und hatten eine gute Saison. Die Champions League ist in unser DNA, es ist der wichtigste Wettbewerb", lobte Pérez.

Und Kapitän Ramos meinte: "Wir wussten, dass es eine einmalige Chance war, Geschichte zu schreiben nach einer Saison mit vielen Höhen und Tiefen, und das ist eben die Belohnung." Mit "La Undécima", dem elften Triumph, liegen die Königlichen in der Königsklasse nun weit vor allen Rivalen, mit großem Abstand folgen der FC Bayern und der FC Barcelona mit je fünf Titeln. Real hat seit der Einführung der Champions League allein fünf Mal triumphiert. Und dennoch blickt der spanische Rekordmeister bereits voraus auf die nächsten Titel. "Das ist der Wettbewerb von Real, diese Trophäe gehört einfach zu Real", versprach Mittelfeldspieler Luka Modric. Und Coach Zidane sagte mit einem Lächeln: "Wann wir die nächste Champions League gewinnen? Ich will jetzt nur diesen Triumph genießen, dann schauen wir weiter."

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