Langzeitpatient fühlt sich fit: Erras will wieder durchstarten

6.9.2017, 14:23 Uhr
Heimspiel: In Raigering, wo er aufgewachsen ist, gab Patrick Erras (rechts) im Test gegen Dukla Prag eine gute Figur ab.

© Sportfoto Zink / DaMa Heimspiel: In Raigering, wo er aufgewachsen ist, gab Patrick Erras (rechts) im Test gegen Dukla Prag eine gute Figur ab.

Dies gilt speziell für die Besetzung des Mittelfeldes, für das sich auch ein Spieler bewirbt, der nach einer Kreuzbandoperation und deren Folgen über ein Jahr zum Zuschauen verurteilt war: Patrick Erras (22), einer der aus dem eigenen Nachwuchs gekommenen Hoffnungsträger. In den beiden Tests in der Länderspielpause in Windsbach (13:1) und in seinem Heimatort Raigering gegen Dukla Prag (1:1) mischte er jeweils mit.

Hat der 1,96 Meter große Oberpfälzer eine reelle Chance, gegen die Kiez-Truppe von Beginn an auflaufen zu können? "Warum eigentlich nicht", meint der Trainer und liefert ein stichhaltiges Argument: "Patrick hat im Testspiel gegen Prag eine starke Leistung geboten." Und wie sieht Erras selbst das Thema Rückkehr? Nach der langen Pause, die viel Nervenkraft und Geduld ("Manchmal war das tägliche Schinden eine Qual") beansprucht hat, beurteilt er seine Situation positiv. Gelassen, aber auch mit einer Portion Ehrgeiz. Natürlich will er wieder mitmischen, denn er ist absolut schmerzfrei, weiß aber auch um sein Manko: "Mir fehlt natürlich noch etwas die Spielpraxis. Konditionell bin ich durchaus auf der Höhe."

Wer es unbedingt wieder wissen will, der stellt keine Ansprüche auf eine bestimmte Position. Patrick Erras spielt zwar lieber im defensiven Mittelfeld, aber er hat auch in der Innenverteidigung Erfahrungen gesammelt. Deshalb fließt ihm ein hinlänglich bekannter Satz über die Lippen: "Ich spiele dort, wo mich der Trainer hinstellt."

Kein Zweifel, wenn der Lange an seine vor der schweren Verletzung gezeigte Form – in 18 Einsätzen traf er sogar fünfmal ins Schwarze – anknüpfen kann, ist er einer der Hoffnungsträger am Valznerweiher. Gedanken an einen Wechsel hegt er keine, wie er extra betont: "Ich will beim Club bleiben, denn sonst hätte ich nicht meinen Vertrag um zwei Jahre verlängert."

Erras ist von der Qualität der Truppe überzeugt und traut ihr einiges zu. Das 1:3 in Aue ist für ihn kein Maßstab. Er würdigt auch eine Tatsache, die bei dem Traditionsverein nicht immer gang und gäbe war: Talente aus dem eigenen Nachwuchs haben eine echte Chance, den Sprung nach oben zu schaffen. Es ist dem sympathischen 22-Jährigen zu wünschen, dass er nach dem im März 2016 erlittenen Kreuzbandriss von schweren Verletzungen verschont bleibt und zu seiner alten Form zurückfindet.

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