Last-Minute-Doppelpack: Meier rettet die Eintracht

17.12.2014, 23:04 Uhr
Last-Minute-Doppelpack: Meier rettet die Eintracht

© Arne Dedert (dpa)

Der Bundesliga-Toptorjäger traf in der turbulenten Endphase zweimal und sorgte mit seinen Saisontreffern Nummer elf und zwölf für den 4:4 (1:3)-Endstand. «Ich denke, das zeigt den Zusammenhalt und die Moral der Mannschaft. Wir haben bei den Standards gepennt, aber nie aufgegeben. Am Ende war der Punkt mehr als verdient», sagte Meier.

Vor 40.200 Zuschauern in der Commerzbank-Arena hatten John Brooks (21. Minute), Änis Ben-Hatira (33.) und Julian Schieber (37.) die Gäste im ersten Durchgang mit 3:0 in Führung gebracht. Stefan Aigner (43.) und Haris Seferovic (58.) stellten für die Eintracht den Anschluss her, ehe Niemeyer zum 4:2 traf (80.). Doch dann schlug Meier zweimal zu - die Berliner müssen weiter auf den zweiten Auswärtssieg warten. «Wir haben uns das 4:4 selbst zuzuschreiben. Das ist bitter», sagte Berlins Jens Hegeler.

Die Frankfurter begannen furios und drängten die Gäste sofort in die eigene Hälfte zurück. Schon nach einer Minute lag der Ball zum ersten Mal im Gehäuse der Berliner, doch der Treffer von Aigner fand keine Anerkennung, weil Meier im Abseits stehend Hertha-Keeper Thomas Kraft die Sicht genommen hatte. Sieben Minuten später hatte Meier die Chance zur frühen Führung, schoss nach Zuspiel von Marco Russ aber über das Tor.

Die Berliner, bei denen Hajime Hosogai den wegen Wadenproblemen fehlenden Per Skjelbred ersetzte, brauchten eine Weile, um sich vom Anfangsdruck der Hausherren zu befreien. Dann schlug das Team von Trainer Jos Luhukay dreimal eiskalt zu.

Nach einem Freistoß des Brasilianers Ronny kam Brooks im Strafraum völlig frei zum Schuss und überwand Eintracht-Keeper Hildebrand in dessen 300. Bundesliga-Spiel zur überraschenden Gäste-Führung. «Ich hätte mir ein ruhigeres Spiel zum Jubiläum gewünscht. Wir müssen die Defensivschwächen schleunigst abstellen», sagte der Keeper.

Die Frankfurter wirkten geschockt und leisteten sich nun viele leichte Fehler im Spielaufbau. Die Folge: Mit der zweiten nennenswerten Chance der Berliner erhöhte Ben-Hatira nach einer Ecke von Ronny mit einem wunderbaren Kopfball auf 2:0.

Damit nicht genug. Weitere vier Minuten später schraubte Schieber das Ergebnis nach Zuspiel von Ben-Hatira auf 3:0 - Entsetzen in der Frankfurter Arena. Zwar gelang Aigner kurz vor der Pause noch das 1:3, dennoch war Frankfurts Vorstandsboss Heribert Bruchhagen zur Pause konsterniert. «Nach 15 Minuten müssen wir eigentlich klar führen. Der Spielverlauf ist sehr deprimierend für uns», sagte Bruchhagen in der Halbzeitpause im Pay-TV-Sender Sky.

Die Eintracht drängte nach dem Seitenwechsel sofort mit aller Macht auf den Anschlusstreffer. Zunächst parierte Kraft einen Meier-Kopfball noch glänzend (52.), aber dann war Seferovic zur Stelle. Nach einer Flanke von Makoto Hasebe brauchte der Schweizer in der Mitte nur noch einzuköpfen.

Es ging hin und her. Schieber (60.) und Ben-Hatira (62.) verpassten bei Kontern zunächst den vierten Berliner Treffer, die Hessen warfen alles nach vorne. Niemeyer sorgte nach einem Freistoß von Ben-Hatira scheinbar für die Entscheidung, aber Hertha hatte die Rechnung ohne Meier gemacht.

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