Lauern am Laubenweg: Steininger schnuppert sich ran

27.12.2018, 10:11 Uhr
Sandhausen, war das was? Fürth-Stürmer Daniel Steininger möchte im Angriff der Spielvereinigung bald schon wieder Fingerzeige setzen.

© Sportfoto Zink / DaMa Sandhausen, war das was? Fürth-Stürmer Daniel Steininger möchte im Angriff der Spielvereinigung bald schon wieder Fingerzeige setzen.

Strahlendes Sommerwetter, ein Ronhof außer Rand und Band - und Daniel Steininger mittendrin. Mit einer Energieleistung begann diese Saison für die SpVgg Greuther Fürth im August gegen den SV Sandhausen: Ein 0:1 nach 78 Minuten drehte das Kleeblatt noch zu einem 3:1, Steininger steuerte den dritten Treffer bei. Im Sommer hatte er seinen Vertrag in Fürth um zwei Jahre verlängert. Die Vorgabe des Sport-Geschäftsführers Rachid Azzouzi, die meisten Tore in der Vorbereitung zu schießen, hatte Steininger mit sechs Treffern erfüllt - wenn auch nur gegen Gegner aus dem Amateurfußball. Es sah so aus, als könne dem bis dahin vor allem als Derbyhelden bekannten Stürmer in dieser Saison ein Schritt nach vorne glücken.

Knapp viereinhalb Monate später steht Daniel Steininger in der engen Interviewzone des Sandhäuser Hardtwald-Stadions und freut sich nach dem 0:0 gegen den SV über die kleinen Dinge. Für die Mannschaft - "Das war ein erster Schritt in die richtige Richtung" - und für sich selbst: "Schön, dass es noch mit zwei Einsätzen geklappt hat. Da geht man mit einem besseren Gefühl in die Winterpause." Im Oktober hatte Steininger sich in der Partie gegen Arminia Bielefeld einen Innenbandteilriss im Knie zugezogen. Es war die erste schwerere Verletzung in seiner Karriere. Sechs Wochen war nichts anderes möglich als Rehatraining. Gegen den FC St. Pauli feiert er Mitte Dezember als Stürmer sein Comeback und bringt 32 Minuten Schwung in die Partie.

Gegen Sandhausen muss Steininger eine ebenso ungewohnte wie taktisch anspruchsvolle Aufgabe erfüllen: Er kommt für Rechtsverteidiger Maximilian Sauer ins Spiel. "In erster Linie sollte ich hinten dicht machen, damit uns da nichts mehr anbrennt. Und offensiv Akzente setzen", beschreibt Steininger seine Rolle, die er in der vergangenen Saison schon vereinzelt einnehmen musste: "Nach einem halben Jahr war das aber mal wieder völliges Neuland." Sein Trainer war zufrieden, wie Steininger die Position auf dem Flügel interpretierte und die Räume eng machte: "Er hat das heute ordentlich gemacht."

Seit über acht Jahren in Fürth

Bitter für Steiniger war der Zeitpunkt seiner Verletzung: In der Hochphase des Kleeblatts zu Saisonbeginn rollte die Offensive, da war es schwer für den 23 Jahre alten Nachwuchsmann an den Stammspielern vorbeizukommen. Mehr als Kurzeinsätze waren nicht drin. Der Einbruch der Fürther erfolgte just nach der Partie in Bielefeld.

In dieser Saison steht Fürth mehr denn je für einen Weiterbildungsverein – und nicht mehr so sehr für einen Ausbildungsverein. Da verkörpert Steininger, seit achteinhalb Jahren und der U 17 im Verein, gemeinsam mit David Raum und dem A-Junioren Maximilian Bauer die Sehnsucht vieler Fans nach Eigengewächsen. Die müssen sich in dieser Spielzeit gegen eine stärkere Konkurrenz durchbeißen. Nicht allen gelingt das. Das zeigt das Beispiel Patrick Sontheimer: In der vergangenen Saison kam er noch auf 15 Einsätze, viele davon von Beginn an. In dieser stand er am 18. Spieltag zum ersten Mal im Kader.

Auch für Steininger wird es nun im Winter vorrangig darum gehen, sich wieder als Alternative anzubieten und auf seine Chance zu lauern. Am besten mit Toren - ein Testspiel hat das Kleeblatt bislang eingeplant: am 22. Januar gegen den SV Sandhausen.

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