Leerer Tank! Biathlet Schempp sagt WM-Start ab

21.2.2019, 17:25 Uhr
Die Ärzte haben ihn überzeugt: Simon Schempp braucht eine Pause.

© Foto: Martin Schutt/dpa Die Ärzte haben ihn überzeugt: Simon Schempp braucht eine Pause.

Am Ende blieb ihm keine andere Wahl: Simon Schempp hat angesichts seiner gesundheitlichen Probleme und seiner Formschwäche die Konsequenzen gezogen und nicht nur seinen Start bei der Biathlon-WM in gut zwei Wochen abgesagt. Weil der Massenstart-Weltmeister auch nach einer längeren Pause nicht im Vollbesitz seiner Kräfte ist, beendet er vorzeitig die Saison. "In diesem Winter werde ich leider keine Rennen mehr laufen. Das heißt, ich werde auch bei der WM in Östersund nicht dabei sein. Das ist natürlich bitter, weil ich bis zuletzt gehofft und gekämpft habe, dass sich doch noch alles zum Guten wendet", teilte der 30 Jahre alte Athlet von der Ski-Zunft Uhingen gestern mit.

Nach Rücksprache mit Ärzten und Trainern werde er sich nun erholen, "um dann im Frühjahr möglichst ohne Nebenbaustellen wieder voll angreifen zu können". Für die deutschen Skijäger ist das Aus des viermaligen Weltmeisters für den Saisonhöhepunkt in Schweden vom 7. bis 17. März ein herber Rückschlag. Denn der Schwabe war in den letzten Jahren die Nummer eins im deutschen Team und als Staffel-Schlussläufer immer eine sichere Bank.

Gesundheitliche Probleme als Dämpfer

Schempp, über Jahre laut Bundestrainer Mark Kirchner der Taktgeber im Team, wurde in seiner Karriere immer wieder von gesundheitlichen Problemen ausgebremst. In der Olympia-Saison machten ihm Rückenprobleme zu schaffen, mehr als bisher bekannt. "Im Endeffekt bin ich durch meine großen Rückenprobleme schon im vergangenen Jahr fast die ganze Wettkampfsaison auf Reservetank gefahren. Auch wenn es bei Olympia glücklicherweise doch noch gut funktioniert hat, war es danach wieder katastrophal", sagte Schempp, der vor einem Jahr in Pyeongchang Olympia-Silber im Massenstart und Staffel-Bronze gewann.

Dazu kam im Mai eine Schulter-Operation nach einem Fahrradsturz. Statt sich aufzubauen, sei er nur noch damit beschäftigt gewesen, "nach dem Training meine Verletzungen in den Griff zu bekommen. Das geht eine Zeit lang, aber nicht auf Dauer." In diesem Jahr bestritt er nur ein Einzelrennen und wurde nach schwachen Vorstellungen beim Weltcup in Oberhof aus dem Weltcup genommen.

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