Lehrstunde für Bamberg: Fenerbahce feiert klaren Sieg

10.11.2017, 22:01 Uhr
Melli macht die Bahn dicht: Am ehemaligen Bamberger gab es auch für Maodo Lô (li.) kein Vorbeikommen.

© Sportfoto Zink / HMI Melli macht die Bahn dicht: Am ehemaligen Bamberger gab es auch für Maodo Lô (li.) kein Vorbeikommen.

Vor dem Spiel freute sich Freak City über die Rückkehr der ehemaligen Meisterspieler Brad Wanamaker und Nicoló Melli. Beide zeigten an ihrer früheren Wirkungsstätte einen soliden Auftritt und reihten sich nahtlos ins ausgeglichene Kollektiv der Türken ein. Diese waren den Oberfranken in allen Kategorien überlegen und spielten ihre Vorteile bis zum Schluss konsequent aus. Einzig das Reboundduell konnte Brose dank Dorell Wright, der acht Abpraller einsammelte, ausgeglichen gestalten (29:29), was angesichts der Unterschiede bei den Trefferquoten zu wenig war.

Dennoch: Dank der fantastischen Unterstützung von den Rängen startete Bamberg zunächst gut in die Partie. Allen voran Bryce Taylor erwischte mit seinen fünf schnellen Punkten einen Auftakt nach Maß und Ricky Hickman legte zum 7:4 (3. Min.) nach. Danach allerdings legte Fenerbahce, angeführt vom ehemaligen Bamberger Brad Wanamaker und Jan Vesely, die in Halbzeit eins kaum zu stoppen waren und 21 der 43 türkischen Zähler sammelten, vor allem defensiv eine Schippe drauf. Die Räume für die Brose-Angreifer wurden zusehends enger und während die Fehlerquote anstieg, ging die Trefferquote nach unten.

Aus seiner guten Verteidigung heraus kam Istanbul in der Offensive zu vielfach zu einfachen Punkten und riss binnen drei Minuten die Kontrolle mit einem 12:0-Lauf zum 16:7 an sich. Bamberg versuchte sich im weiteren Verlauf der ersten 20 Minuten insbesondere über Dorell Wright, Maodo Lô und Augustine Rubit zur Wehr zu setzen, doch Istanbuls optische Überlegenheit schlug sich auch in den nackten Zahlen der Halbzeitstatistik nieder. Besonders gegen die Dreierquote von Wanamaker & Co. (sieben Treffer in neun Versuchen) konnten die Oberfranken nichts ausrichten und hatten zum Seitenwechsel eine Hypothek von zehn Zählern (33:43) aufgebaut.

Während die Zuschauer auf den Rängen auch zum Start in die zweiten 20 Minuten weiterhin alles gaben und auch Bambergs Spieler auf dem Parkett nichts unversucht ließen, um den Rückstand zum amtierenden Euroleague-Champion weiter zu verkürzen, starteten die Türken etwas verschlafen ins dritte Viertel. Einzig Jan Vesely und der zweite Ex-Bamberger im Obradovic-Team, Nicoló Melli, standen der oberfränkischen Aufholjagd widerspenstig im Weg und sorgten mit neun der elf Istanbuler Punkte dafür, dass ihre Farben nicht allzu viel von ihrem Pausenvorsprung einbüßten (46:54, 30. Min.).

Am Ende war der Wurm drin

Das Bild, welches sich im dritten Spielabschnitt abzeichnete, setzte sich in den finalen zehn Minuten nahtlos fort. Bamberg rannte offensiv an, vergab teils gut herausgespielte Chancen oder vertändelte den Ball, Istanbul auf der anderen Seite setzte die Big Shots und verteidigte seinen Vorsprung, der inzwischen seit Mitte des ersten Viertels mehr oder weniger konstant war. Bei der Mannschaft von Andrea Trinchieri lief im Schlussviertel überhaupt nichts mehr zusammen, wohingegen der Gast von Bosporus noch einmal neuen Schwung bekam. So wuchs der Rückstand bis zum Schluss noch ein deutliches Stück an – am Ende unterlag Brose Bamberg mit 57:80.

Brose Bamberg: Rubit (12 Punkte), Lô (10), Wright (9), Taylor (5), Hickman (5), Nikolic (3), Staiger (3), Zisis (2), Radosevic (2).

Fenerbahce Dogus Istanbul: Vesely (15), Wanamaker (13), Sloukas (11), Nunnally (11), Melli (6), Thompson (5), Guduric (5), Duverioglu (2).

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