Leibold will kaltschnäuziger vor dem Tor werden

7.9.2016, 11:26 Uhr
Im Testspiel gegen den FC Ingolstadt zeigte der Club bereits gute Ansätze, doch für Tim Leibold ist klar: Ein Sieg gegen 1860 München muss her!

© Sportfoto Zink / DaMa Im Testspiel gegen den FC Ingolstadt zeigte der Club bereits gute Ansätze, doch für Tim Leibold ist klar: Ein Sieg gegen 1860 München muss her!

Angeblich wollte er den 1. FC Nürnberg verlassen, hieß es in der Sommerpause. Hat Tim Leibold die ihm vor kurzem noch nachgesagten Abwanderungsgedanken inzwischen verscheucht? "Nein" sagt er – lacht kurz und korrigiert sich dann: "Natürlich, denn für mich stand bald fest, dass ich hierbleibe." Froh sei er, noch ein Jahr für den Club spielen zu können, betont Leibold.

Der 22-jährige Schwabe hat eine flinke Zunge, ist aber auch ein Mann der klaren Worte. Deshalb beschönigt er im Nachhinein auch nicht den schwachen Auftritt bei der 1:6-Pleite im letzten Auswärtsspiel bei Eintracht Braunschweig und versteht auch die riesige Enttäuschung der Anhänger. Nach intensiver Diskussion innerhalb der Mannschaft mit einer Analyse der vielen Fehler schaut er aber positiv nach vorne. Die Stimmung sei gut, behauptet er, und lasse beim Bemühen um die Wende durchaus Optimismus zu.

"Wir haben einige Spieler für meine Position"

Er vergleicht die derzeitige Situation ein wenig mit der vor einem Jahr. Mit einem Heimsieg gegen den TSV 1860 München am Montag soll der Schalter umgelegt werden. Als idealen Helfer bei diesem Vorhaben sieht Leibold den neu verpflichteten Stoßstürmer Tim Matavz: "Er ist der Spielertyp, den wir gebraucht haben, da wir viel mit langen Bällen agieren." Dieser könnte aufgrund seiner Kopfballstärke natürlich von dem ausgezeichneten Flankengeber Leibold profitieren.

Das Thema System – ob mit einem oder zwei Stürmern gespielt wird – spielt für Leibold keine entscheidende Rolle. "Das entscheidet der Trainer", meint er kurz und bündig. Er selbst macht sich keine großen Gedanken darüber. Sein Ziel ist klar: Er will Stammspieler bleiben und nimmt den Konkurrenzkampf ("Wir haben einige Spieler für meine Position") ehrgeizig auf.

Ein kollegialer Schwabe

Einer der Rivalen ist Kevin Möhwald, der in der laufenden Saison bislang meist zum Zuschauen verurteilt ist. "Ich kann mich in seine Situation versetzen", zeigt Leibold Mitgefühl und würdigt den Thüringer: "Wir werden Kevin in dieser Saison noch brauchen, denn er ist ein kreativer Spieler."

Tim Leibold, der vor einem Jahr vom VfB Stuttgart – er spielte dort in der Drittliga-Mannschaft – zum Valznerweiher gekommen ist, profitiert als Mann auf der linken Seite natürlich von seiner enormen Schnelligkeit. Ehrgeizig wie er ist, sieht er aber durchaus noch Potenzial, sich verbessern zu können. "Ich muss noch zielstrebiger spielen", hat er sich zum Ziel gesetzt, "und vor der Kiste kaltschnäuziger sein."

Und natürlich möchte er aufgrund seiner Schussstärke auch das eine oder andere Tor erzielen. Doch er hat auch die dafür in erster Linie zuständigen Mitspieler fest im Visier: "Ich muss auch unseren Stürmern Bälle auflegen." Leibold ist ein ehrgeiziger Profi, der in der Mannschaft keine großen Ansprüche stellt, wie eine Aussage deutlich macht: "Ich gehöre mit 22 Jahren noch zur jungen Garde." Aber mit seinem Leistungsvermögen zählt er durchaus schon zu den Säulen der Truppe.

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