Leibolds Schanzer-Flirt: Froh, beim Club geblieben zu sein

11.4.2018, 19:37 Uhr
Wäre fast beim FC Ingolstadt gelandet, kämpft nun aber mit dem Club um den Aufstieg: Tim Leibold.

© Sportfoto Zink / WoZi Wäre fast beim FC Ingolstadt gelandet, kämpft nun aber mit dem Club um den Aufstieg: Tim Leibold.

Ob sich Tim Leibold im Sommer 2016 dafür bedankt hat, dass er beim 1. FC Nürnberg bleiben musste, ist eher nicht anzunehmen. Der Club hatte gerade die Relegation gegen die Frankfurter Eintracht verloren, als sich plötzlich der FC Ingolstadt intensiv um den linken Verteidiger bemühte.

Was Leibold zunächst eher scherzhaft als "Mythos" bezeichnet, wäre beinahe ein richtiger Transfer geworden. "Konkret war‘s schon", gibt Leibold jetzt, vor dem Wiedersehen am Sonntag in Ingolstadt, bemerkenswert offen zu, "aber irgendwo haben sie sich da nicht geeinigt, da war ich ganz froh drum." Im Nachhinein, versteht sich. 

Die Frage, wo der FC Ingolstadt heute mit Leibold stehen würde, ist nicht zu beantworten. Ohne ihn beträgt der Rückstand des Tabellenvierten auf den Tabellenzweiten mittlerweile neun Punkte. Bei noch fünf ausstehenden Partien ein ordentliches Polster. "Ingolstadt wird ein Brett", kündigt Leibold an und erinnert an das mit 1:2 verlorene Hinspiel, nur: "Wir haben ein paar Punkte Vorsprung und die wollen wir auch behalten." Eine interne Aufstiegshochrechnung gibt es allerdings nicht. 

Viele Club-Fans auf Reisen

Atmosphärisch könnte es am Sonntag in der ausverkauften Ingolstädter Arena fast ein Heimspiel für den 1. FC Nürnberg werden; nach vorsichtigen Schätzungen haben sich mindestens 4000 Club-Fans mit Karten eingedeckt, obwohl das Gästekontingent auf 1500 beschränkt war. Gesänge wie am Samstag nach dem 3:2 gegen Heidenheim ("Oh, der FCN steigt wieder auf") tun der Mannschaft natürlich gut, auch wenn es noch lange nicht so weit ist. 

"Gegen Heidenheim", glaubt Leibold, "waren wir in der Pflicht, ich glaube, dass wir über weite Strecken ein ordentliches Spiel gemacht haben – auch wenn wir in der zweiten Halbzeit noch vieles haben vermissen lassen." Als Mikael Ishak wieder zuschauen musste. Am Sonntag soll der Torjäger schon etwas länger mithelfen können, Ewerton wird nach abgesessener Gelb-Sperre in die Startelf zurückkehren. Auch wenn gerade alles und jeder über Ishak redet. "Das ist ja auch ein Zeichen an den Gegner: Da ist jemand, der weiß, wo das Tor steht", sagt Leibold - der ausgesprochen zufrieden ist mit der Entscheidung, seinen Vertrag in Nürnberg kürzlich verlängert zu haben. 

Den Fokus auf Sonntag gelegt

"Die Chance war da, in die Bundesliga zu gehen, unter anderem bei Ingolstadt", sagt Leibold, "trotzdem bin ich froh, dass ich hier geblieben bin." Und die Chance, in die Bundesliga zu gehen, hat er ja immer noch. Spätestens Mitte Mai, mit dem Club. Doch Leibold warnt: "Wenn wir in den restlichen Spielen unser Leistung nicht bringen und die hinter uns punkten, wird es nicht reichen."

Also volle Konzentration auf Sonntag. Und die restlichen fünf Endspiele.

6 Kommentare