Letzter Härtetest für DBB-Auswahl in Bamberg

31.7.2014, 15:32 Uhr
Ansprache fruchtet: Das Team von Coach Emir Mutapcic (rechts) hat bisher überzeugen können.

© dpa Ansprache fruchtet: Das Team von Coach Emir Mutapcic (rechts) hat bisher überzeugen können.

Noch sind es allerdings nicht die Jungs von Neu-Coach Andrea Trinchieri sondern die Deutsche Basketball-Nationalmannschaft um Cheftrainer Emir Mutapcic. Die DBB-Auswahl bereitet sich vom 1.-3. August beim traditionellen Supercup auf den Höhepunkt des Sommers vor: Die Qualifikation zur Europameisterschaft 2015!

So ganz ohne Brose Baskets-Flair werden diese drei Tage allerdings nicht ablaufen. Im illustren Kreis der Nationalspieler finden sich mit Karsten Tadda, Elias Harris und Maik Zirbes immerhin drei Jungs, die in der Vergangenheit das Brose-Trikot angezogen haben und dies auch weiterhin tun werden. Abgerundet wird die Bamberg-Fraktion beim DBB von Daniel Theis, der aus Ulm kommend zukünftig in Oberfranken spielen wird. Nach Informationen des DBB wird der Neu-Bamberger beim Turnier allerdings nicht zum Einsatz kommen. Theis hat sich am Mittwoch beim Training eine Risswunde in der Wade zugezogen und muss vier bis fünf Tage pausieren.

Als letzte Namen im deutschen Team sind noch Bastian Doreth und Tibor Pleiß zu nennen, die ebenfalls eine Bamberger Vergangenheit vorzuweisen haben. Allen voran Pleiß, der aufgrund von NBA-Wechselgerüchten erst jetzt in Bamberg zur Mannschaft stoßen wird, reifte unter Chris Fleming zum Nationalspieler, wurde von den Oklahoma City Thunder aus der NBA gedraftet und schaffte den Sprung nach Spanien, wo er in der letzten Spielzeit in Vitoria zu den Leistungsträgern gehörte. Doch nicht nur auf dem Feld gibt es Wiedersehen mit alten, neuen und aktuellen Bamberger Spielern. Auf der Trainerbank wird Emir "Muki" Mutapcic vom bisherigen Brose-Assitant-Coach Arne Woltmann unterstützt.

Neben der DBB-Auswahl verfügen aber auch die zwei der drei Gegner über ausreichend Verbindung ins Frankenland. Bei Israel und Lettland stehen ebenfalls Spieler im Aufgebot, die in der Domstadt bekannt sind oder es in Zukunft werden. Bekannt ist allen Bambergern D´Or Fischer. Der Center kam während der letzten Saison nach Bamberg, erhielt im Sommer die israelische Staatsbürgerschaft und tritt demnach der israelischen Nationalmannschaft beim Supercup an. Seit einigen Tagen ist weiterhin klar, dass Lettland einen zukünftigen Bamberger mit in die Brose Arena bringen wird. Janis Strelnieks steht im baltischen Aufgebot und hat jüngst einen Vertrag in Bamberg unterschrieben.

Komplettiert wird das Teilnehmerfeld des Supercups von Russland, das allerdings ohne Bamberg-Verbindung antreten wird.

Positive DBB-Bilanz im bisherigen Sommer

In der bisherigen Vorbereitung auf die EM-Qualifikation, die für Deutschland mit einem Spiel am 10. August gegen Polen beginnt, konnten die ING-DiBa-Korbjäger durchweg überzeugen. Zwar musste Mutapcic aufgrund der NBA-Summer League zu Beginn viel improvisieren, doch abgesehen von der deutlichen 59:91-Niederlage im ersten Testspiel des Sommers gegen Italien gab es ausschließlich Siege zu feiern, u.a. gegen Belgien (74:71), die Niederlande (73:42) und zweimal gegen Portugal (77:66 und 86:56).

Zuletzt verlief auch die Heimpremiere 2014 in Leipzig erfolgreich. Erstmals hatte Cheftrainer Mutapcic auch die NBA-Summer-League-Akteure um NBA-Rookie Dennis Schröder dabei. Auf der Gegenseite reduzierte der Nationalcoach vor den Spielen gegen Finnland zwar seinen Kader und strich unter anderem mit Tim Ohlbrecht einen weiteren Ex-Bamberger, dennoch standen gegen den WM-Teilnehmer, der vom einstigen Bundestrainer Henrik Dettmann betreut wird, zwei Siege. Im offiziellen Testspiel setzte sich Deutschland 74:67 durch und ließ in einem weiteren inoffiziellen Aufeinandertreffen einen 112:102-Erfolg nach 50 Minuten Netto-Spielzeit folgen. Insbesondere hier wurde die DBB-Auswahl von Point Guard Dennis Schröder (23 Punkte) getragen.

Deutschlands Gegner beim Supercup:

Beim jetzt anstehenden Supercup erwartet die Deutsche Mannschaft ein hochkarätiges Teilnehmerfeld. Insbesondere das russische Team von Trainer Jewgeni Paschutin, der ebenfalls neu im Amt ist, wartet gleich mit zwei NBA-Stars auf (Timofey Mozgov und Sergey Karasev). Dennoch braucht sich die DBB-Auswahl nicht verstecken. Zum einen tritt Russland ebenfalls mit einer stark verjüngten Truppe an, zum anderen spricht die Bilanz eine klare Sprache zugunsten der ING-DiBa-Korbjäger. In bislang 15 Duellen ging der DBB Neunmal als Sieger vom Platz. Deutschlands letzte Niederlage gegen Russland datiert vom 2. September 2004 (48:66).

Israel bringt mit Omri Casspi und Gal Mekel ebenfalls zwei NBA-Spieler mit nach Bamberg. Star des Teams ist der erstgenannte Casspi, der in seinem Heimatland ebenso viel Aufmerksamkeit erreigt, wie ein Dirk Nowitzki hierzulande. Zuletzt standen sich beide Mannschaften beim Gruppenabschlussspiel der EM 2013 in Slowenien gegenüber. Dieses konnte Deutschland zwar gewinnen, die Gesamtbilanz spricht allerdings knapp für die Israelis, die 18 von 35 Spielen für sich entscheiden konnten.

Vollkommen ohne NBA-Erfahrung kommt Deutschlands Auftaktgegner Lettland aus. Dennoch schafften die Mannen von Trainer Ainards Bagatsikis im vergangenen Jahr in Slowenien das beste EM-Ergebnis aller vier Teilnehmer. Mit Platz neun sorgten die Balten für viel Furore. Aus dem lettischen Team dürften in Deutschland am ehesten Martins Meiers (in der Saison 2013/2014 für den MBC aktiv) und Kristaps Janicenoks (2004/2005 im Trikot der Telekom Baskets Bonn) bekannt sein. Der Rest der Mannschaft verdient sein Geld in den osteuropäischen Basketball-Ligen. Auf dem Papier gehen die Korbjäger mit dem Adler auf der Brust als Favorit ins Auftaktmatch gegen Lettland, von bisher elf Duellen gingen gerade einmal vier verloren. Zwei davon allerdings schon zu den Anfangszeiten des Basketballs in Europa. Den letzten lettischen Sieg über Deutschland gab es 2009 bei der EM in Polen.

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