Licht und Schatten einer Triathlon-Saison

2.9.2015, 09:32 Uhr
Licht und Schatten einer Triathlon-Saison

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Hochtrabende Worte hört man von Stefan Zessinger nicht. „Wir müssen realistisch sein, mit dieser Mannschaft werden wir nicht aufsteigen“, sagt der 29-Jährige. Der Triathlon entwickle sich enorm schnell weiter, der Nachwuchs werde immer stärker, weil er schon früh gefördert werde.

Und doch haben sie sich beim Laufteam, das seit 2010 besteht, entschieden, im Ligabetrieb zu starten, der analog zu vielen Sportarten bis zur Bundesliga aufgegliedert ist. Neue Reize habe man damit setzen „und in einer eigentlichen Individualsportart die Gemeinschaft und den Teamgedanken stärken“ wollen. Denn selbst die persönliche Bestleistung zählt bei den Wettbewerben nicht, wenn nicht auch der Rest des Teams mithalten kann. Zessinger gefällt daran vor allem, dass „man sich gegenseitig immer wieder antreibt“.

Bei drei Triathlons waren die Fürther in dieser Saison dabei. Die Mannschaften der Landesliga starten im normalen Teilnehmerfeld solcher Veranstaltungen, die Zeiten der Gruppen werden aber gesondert gewertet. Jeder Starter schwimmt, läuft und radelt also alleine, die drei Schnellsten pro Wettkampf gehen in die Teamwertung ein.

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Wer nach einem Fazit der abgelaufenen Saison in die Runde der Athleten fragt, bekommt als Antwort erst einmal ein kollektives Grinsen. „Licht und Schatten“ habe es gegeben, berichtet Zessinger stellvertretend. „Der zweite Wettkampf wurde verkürzt und war dadurch sehr schwimmlastig.“ Für die stets etwa zehn Fürther Triathleten, von denen einige erst durch das Laufen zu dieser Disziplin kamen, etwas undankbar. Erfolge gab es dafür andere: „Wir konnten die Teambindung enorm stärken und unseren Bekanntheitsgrad steigern.“

Zirndorfer Ligakonkurrenten

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Auch darum geht es ihnen beim Laufteam Fürth, das nach vier Jahren Bestehen mittlerweile knapp 300 Athleten zählt. Konkurrenz gibt es auch innerhalb Fürths: Der TV 1860 startet in der Regionalliga und ist „einfach mehr leistungsorientiert“, der TSV Zirndorf tritt ebenfalls in der Landesliga an. Für 8 Euro monatlich bietet der Verein siebenmal wöchentlich Trainings an, die von lizenzierten Übungsleitern durchgeführt werden. Zweimal Radfahren, zweimal Schwimmen und dreimal Laufen stehen auf dem Plan – trainiert wird entweder im Fürther Stadtwald oder auf der Charly-Mai-Anlage an der Kapellenstraße. Für viele Sportler, sagt Stefan Zessinger, „sind die Angebote neben dem Laufen Ausgleichssportarten“, auf einen Triathlon bereitet sich nur ein Bruchteil vor.

Daneben feilt jeder Sportler individuell an seiner Leistung, „180 Kilometer auf dem Rad muss man natürlich anders trainieren“, so Jessica Witte, ebenfalls Übungsleiterin im Klub.

Zur Ausbildung gehören Rettungskurse und verschiedene Lehrgänge beim Bayerischen Landessportverband (BLSV). Für die 32-Jährige ist eine solche Schulung notwendig: „Für mich müssen Trainer eine bestimmte Qualität aufweisen, die man auch stückweise stärken sollte.“

Vor allem Wissen über Verletzungsprävention und Sozialkompetenz müssten diese mitbringen. Bald wird all das auch wieder vonnöten sein: Bereits im September startet ein spezielles Zehn-Wochen-Programm für Laufeinsteiger. Mit dem Aufstieg werden sie sich dann erst wieder im kommenden Frühjahr beschäftigen.

www.laufteam-fuerth.de

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