Licht und Schatten: So steht es vor Kleeblatt-Duell um den HSV

27.9.2018, 05:36 Uhr
Licht und Schatten: So steht es vor Kleeblatt-Duell um den HSV

© Daniel Bockwoldt/dpa

Mit der Bürde des Topfavoriten umzugehen, fällt dem HSV bislang allerdings schwer. Zwölf Punkte aus den ersten sechs Spielen sind zwar keine schlechte Bilanz, für den Anspruch der Fans und der Vereinsoberen allerdings bereits zu wenig. Mit der heftigen 0:5-Klatsche am vergangenen Wochenende gegen Jahn Regensburg wurde auch dem letzten HSV-Sympathisanten klar, dass kein Verein im Unterhaus etwas zu verschenken hat. Schon gar nicht gegen den Bundesliga-Dino, der eine Klasse tiefer so etwas wie der "FC Bayern der zweiten Liga" ist.

Gegen Hamburg zu punkten, ist ein besonderes Erlebnis. Auch die SpVgg will den Hamburgern ein Bein stellen. Deren Trainer Christian Titz steht nach der Niederlage gegen Regensburg schon mächtig unter Druck, sieht seine Mannschaft allerdings gut vorbereitet: "Es wird wieder ein Spiel werden, in dem der Gegner hochmotiviert gegen den HSV antreten wird. Sie werden gut arbeiten und sich in jeden Zweikampf reinhauen. Vorne werden sie die Lücken suchen. Darauf müssen wir vorbereitet sein."

Rotations-Rechnung gegen Dynamo ging auf

Viel Kritik musste der HSV-Coach für seine Aufstellung gegen Regensburg einstecken. Auf sechs Positionen hatte Titz seine Startelf im Vergleich zum Spiel gegen Dresden umgebaut, unter anderem auf Torjäger Pierre-Michel Lasogga (fünf Tore) und den Ex-Fürther Khaled Narey (zwei) verzichtet.

War die Rotations-Rechnung gegen Dresden und beim knappen 3:2 gegen Heidenheim noch aufgegangen, patzte sich der HSV gegen Regensburg von einem Treffer zum nächsten. Insbesondere die Hintermannschaft gab ein ganz trauriges Bild ab. "Jetzt wissen wir, dass wir so nicht weiter verteidigen können", schimpfte Kapitän Aaron Hunt im Nachgang. "Wir können uns nicht mehr darauf verlassen, dass die Offensive es regelt. Wir lassen Woche für Woche zu viele Großchancen liegen." Vor der Partie in Fürth äußerte sich auch Sportvorstand Ralf Becker zur Situation bei den Hanseaten: "Es ist wichtig, dass wir im Austausch mit dem Trainerteam die Situation offen ansprechen und benennen. Ich bin mir bewusst, dass ich bei einem Verein arbeite, wo alles in Extremen bewertet wird."

Hamburg steht gegen Fürth ordentlich unter Druck. Denn zum Abschluss der Englischen Woche steht das prestigeträchtige Derby gegen den Stadtrivalen St. Pauli an. Mit zwei Niederlagen im Gepäck wäre gegen die Kicker vom Kiez bereits mehr als Feuer unterm Dach. So soll ein Großteil der HSV-Ultras das Spiel in Fürth bereits meiden, um zum einen die Vorbereitungen für das Derby voranzutreiben und zum anderen das eigene Choreografie-Material vor Übergriffen aus dem Pauli-Lager im Vorfeld zu schützen. Trotzdem wird der Ronhof so gut wie ausverkauft sein. 14. 500 Eintrittskarten waren am Mittwoch verkauft. 2500 bis 3000 Fans des HSV, der bundesweit Anziehungskraft besitzt, werden erwartet.

Ein besonderes Spiel wird es ohne Frage für Narey. Erst im Sommer war der schnelle Bahnspieler an die Elbe gewechselt, unterschrieb einen Vertrag bis 2022. Nachdem der 24-Jährige gegen Regensburg noch zu den "Rotations-Opfern" zählte, wird er gegen Fürth mit Sicherheit die Chance zur Wiedergutmachung erhalten. Bislang ist Narey einer der besten Spieler beim HSV und schnell zum Publikumsliebling aufgestiegen.

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