Liefering liefert ab: Fürth verliert Test mit 0:2

20.7.2018, 19:53 Uhr
Fünf Fürther auf dem Bild und kein Gegenspieler: Das Tor zum 0:2 konnten die Kleeblatt-Kicker hier aber nicht verhindern.

© Sportfoto Zink / WoZi Fünf Fürther auf dem Bild und kein Gegenspieler: Das Tor zum 0:2 konnten die Kleeblatt-Kicker hier aber nicht verhindern.

Unter Kapitän Maximilian Wittek betrat die SpVgg den Platz der Ennsbodenarena, der Heimat des SV Union Haus im Ennstal. Stolze 150 Zuschauer wollten dieses internationale Testspiel sehen. Der FC Liefering ist der Ausbildungspartnerverein von Red Bull Salzburg. Auch David Atanga, den Fürth für ein Jahr ausgeliehen hat, hatte bereits Spielpraxis bei dem Salzburger Stadtteil gesammelt. Er durfte ihn der zweiten Halbzeit gegen seine alten Kollegen ran.

Die Lieferinger schlossen die Vorsaison in der zweiten österreichischen Liga auf Tabellenplatz fünf ab, aufsteigen dürfen sie wegen des Konstrukts mit RB sowieso nicht. Der aktuelle Kader hat ein Durschnittsalter von 18,9. Der neue Trainer Gerhard Struber ist auch erst 41 Jahre alt. Am kommenden Freitag startet er mit seiner "Kampfmannschaft", wie man in Österreich zur ersten Elf sagt, in die Pflichtspielrunde.

Trainer Damir Buric musste auf Julian Green verzichten, der mit einem entzündeten Zeh nur im Kraftraum üben konnte. Serdar Dursun, der sich vor seinem Verkauf schonen soll, und Marco Caligiuri (Aufbautraining nach Muskelfaserriss) schauten nur zu. Der Rest des Kaders durfte jeweils eine Halbzeit lang mitspielen, doch der Trainer hatte sie in den Tagen im Ennstal nicht geschont. "Einige sind am Limit", berichtete Buric, er müsse jetzt sehr vorsichtig die Belastung dosieren. So war das Ergebnis noch zweitrangig, die zwei Aufstellungen sollten mehrmals die Grundordnung ändern und sich richtig zum Gegenspieler verhalten. "Nach Liefering wissen wir ungefähr, wo wir sind", kündigte er vor dem Spiel an. Nach 90 Minuten war zu sehen: Automatismen und Frische fehlen noch, doch die Bemühungen, flach zu kombinieren, Druck zu erzeugen und schnell umzuschalten, waren erkennbar. Erst mit zunehmender Müdigkeit der Österreicher wurden die Fürther torgefährlich.

Die Partie begann mit einem Bock von Kleeblatt-Keeper Marius Funk. Nach einem Rückpass sprintete Karim Adeyemi auf ihn zu und nahm ihm den Ball ab, weil Funk zu lange gezögert hatte. 1:0 nach sieben Minuten. Die Salzburger bearbeiteten den Gegner in feinster RB-Manier – totales Pressing bis an den gegnerischen Fünfmeterraum, die Weiß-Roten waren überall, wo der Ball war. Das kostet Kraft, war aber auch effektiv. Fürth wurde ständig unter Stress gesetzt, kam selten vor das Tor von Daniel Antosch.

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Sebastian Ernst war der Erste, der einen Schuss abgab (12.), Nik Omladic versuchte es gleich zweimal aus der Distanz zentral vor dem Tor (20. und 27.), Maximilian Witteks direkter Freistoß aus 30 Metern segelte vorbei an Freund und Feind knapp neben den Pfosten. Lange den Ball zu halten, war keine gute Idee, zumal die Lieferinger oft auch den Ball und den Fuß trafen. Funk durfte kurz vor der Pause seinen Fehler wieder gutmachen, als ihm sein Innenverteidiger Richard Magyar nach einem Standard den Ball unfreiwillig in die Arme köpfte.

In den zweiten 45 Minuten durfte sich Probespieler Brem Soumaoro auf der Sechser-Position zeigen – der 22-Jährige aus den Niederlanden bewies immer wieder ordentliches Timing und grätschte Bälle weg. Auffälligste Spieler aber waren Tobias Mohr und David Atanga, die Tempo und Präzision ins Fürther Angrifsspiel einbrachten. So waren sie auch an den gefährlichsten Torraumszenen der zweiten Hälfte beteiligt, etwa in der 54. Minute: Mohr auf Atanga, der setzt den Ball knapp neben den Pfosten und Daniel Keita-Ruel kommt nur einen Tick zu spät, um ihn reinzudrücken (54.).

Das sah ebenfalls nach Fußball aus wie zehn Minuten später, als Atanga knapp im Abseits stand und ihn reinschoss. Sascha Burchert fischte noch einen Freistoß aus der linken oberen Ecke (71.), ehe Maximilian Sauer völlig frei übers Tor schoss (74.). Zwischenzeitlich sorgte Peter Pokorny für den Endstand, als er nach einer Ecke das Leder knapp über die Linie bugsierte (72.). Fazit: Da ist noch Luft nach oben, die Frische fehlte den durchaus bemühten Fürthern.

Fürth 1. Halbzeit: Funk; Hilbert, Maloca, Magyar, Wittek – Sontheimer, Kirsch – Ernst, Omladic, Reese – Steininger.

Fürth 2. Halbzeit: Burchert; Sauer, Gugganig, Bauer, Ernst – Atanga, Soumaoro, Aycicek, Raum – Abouchabaka - Keita-Ruel.

FC Liefering: Antosch; Gazibegovic, Sturmberger, Barry (89. Oroz), Schnegg (82. Leskosek) – Stosic, Pokorny, Kim Jungmin – Niangbo (70. Schmidt), Sturm (70. Bekar), Adeyemi.

Tore: 0:1 Adeyemi (7.), 0:2 Pokorny (72.).

 

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