Lipperts langer Weg zurück: Club-Youngster nimmt sich Zeit

17.1.2018, 05:52 Uhr
Bis man Dennis Lippert wieder so dynamisch im Vorwärtsgang sehen wird, wird es noch etwas dauern.

© Sportfoto Zink Bis man Dennis Lippert wieder so dynamisch im Vorwärtsgang sehen wird, wird es noch etwas dauern.

Der Rasen und der Ball sind für ihn noch einige Zeit tabu. So verbringt er täglich einige Stunden im Kraftraum, um die Muskulatur zu stärken. "Ich muss erst wieder richtig laufen können, um an die Rückkehr ins Mannschaftstraining denken zu können", drosselt er den natürlich vorhandenen Ehrgeiz. Die lange Ausfallzeit nach der Operation - manche Profis greifen schon nach sechs Monaten wieder ins Geschehen ein - hat einen triftigen Grund, wie Lippert erzählt: "Ich bin im Juli letzten Jahres noch einmal operiert worden, weil durch Narben die Beugung nicht stimmte."

"Dann kamen immer wieder Tiefs"

Natürlich war er nach dem Kreuzbandriss geschockt, nachdem er sich zuvor 15 Jahre lang keine einzige ernsthafte Verletzung zugezogen hatte. Durch diverse Stationen im Nachwuchsbereich erkämpfte er sich mit überzeugenden Leistungen einen Profivertrag und war in sechs Zweitliga-Spielen zum Zug gekommen. Die Psyche des gebürtigen Weideners durchlebte indes eine Berg- und Talfahrt. "Am Anfang habe ich mein Pech noch gut hingenommen", blickt er zurück. Als positiv denkender Mensch, der er sei, habe er später aber doch Probleme bekommen: "Dann kamen immer wieder Tiefs, weil die Rückkehr auf den Platz in weite Ferne rückte."

Hat er sich inzwischen ein konkretes Ziel gesetzt? "Nein", betont er kategorisch, "denn solche Gedanken helfen einem nicht weiter. Ich freue mich aber Woche für Woche über kleine Fortschritte." Er ist geduldig und zügelt seinen Ehrgeiz, auch wenn ihm dies nicht immer leichtfällt. Denn ein Leben ohne Fußball kann sich der talentierte Oberpfälzer nicht vorstellen. Dass der Club auf seiner Lieblingsposition als linker Außenverteidiger inzwischen gut bestückt ist, interessiert ihn derzeit nicht im geringsten. Mit diesem Thema will er sich erst beschäftigen, wenn er wieder voll einsatzfähig ist. Und dies wird, daran ist nicht zu deuteln, noch einige Zeit in Anspruch nehmen.

Die Daumen sind gedrückt

Auch wenn er seine Kollegen nur bei der Tätigkeit im Kraftraum trifft, hat Lippert weiterhin einen guten Draht zu ihnen und drückt ihnen kräftig die Daumen beim Kampf um den Aufstieg in die Bundesliga. Er traut ihnen den großen Sprung durchaus zu und hofft auf einen gelungenen Start in den nächsten Wochen. Zufrieden ist der Pechvogel mit seinem Arbeitgeber, der es an Unterstützung nicht habe mangeln lassen und natürlich hofft, irgendwann in diesem Jahr wieder auf sein Talent aus dem eigenen Nachwuchs zurückgreifen zu können. Dessen Einstellung stimmt auf jeden Fall: Geduld paart sich mit Ehrgeiz.

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