Litauer Buzas bereichert den Falcons-Nachwuchs

25.8.2017, 18:46 Uhr

Wer in Deutschland Teil des professionellen Basketball-Betriebs sein will, der braucht nicht nur eine Mannschaft, einen Trainer, einen Pressesprecher, sondern auch ein paar festangestellte Trainer im Nachwuchsbereich. Das soll dabei helfen, den deutschen Basketball nach vorne zu bringen. Weil es aber noch nicht genügend Leute gibt, die davon überzeugt sind, dass sich mit dem Dasein als Basketball-Nachwuchstrainer in Deutschland Geld verdienen lässt, gibt es gar nicht ausreichend qualifiziertes Personal.

Einen "schönen Zufall" nennt es Ralph Junge, Trainer, Sportdirektor und Geschäftsführer von Nürnbergs Zweitliga-Basketballern, deshalb, dass sich mit Vytautas Buzas ein Litauer überzeugen hat lassen, dass man in Deutschland als Nachwuchstrainer glücklich werden kann. Buzas hat selbst auf hohem Niveau Basketball gespielt, er darf sich in seinem Heimatland sogar Juniorennationalspieler nennen. Zwei Kreuzbandrisse verhinderten, dass aus ihm ein richtig erfolgreicher Profi wurde, im Alter von nur 29 Jahren kann er nun bereits auf einige Erfahrung als Sportdirektor zurückblicken. Eigentlich hätte er genau das auch in der kommenden Saison in der ersten litauischen Liga sein sollen, weil seinem Verein aber das Geld ausging, ist er nun in Nürnberg gelandet.

Bindeglied zwischen Jugend und Profis

Nachdem sich Frank Acheampong dem Ligakonkurrenten Kirchheim angeschlossen hat, benötigten sie bei den Falcons einen neuen Jugendkoordinator, Buzas soll sich nun vor allem um die Entwicklung der jungen Spieler kümmern, wobei sich ja selbst die erste Mannschaft inzwischen überwiegend aus sehr jungen Basketballern zusammensetzt. Buzas kennt Nürnbergs Cheftrainer seit fünf Jahren, auf einer China-Reise haben sie sich intensiver kennengelernt, nun wollen sie gemeinsam die Falcons besser machen. "Er wird unseren Spielern mit seiner litauischen Mentalität weiterhelfen", glaubt Junge. In Buzas‘ Heimat genießt Basketball einen anderen Stellenwert.

Ob die Basketballer, die Junge für die kommende Spielzeit bisher verpflichtet hat, den Falcons allesamt weiterhelfen, davon ist er nach den ersten Trainingswochen noch nicht restlos überzeugt. "Erkenntnisse gibt es immer", stellt er sachlich nüchtern nach dem Ausflug nach China fest, was das konkret bedeutet, muss man abwarten. Noch stehen nicht alle potenziellen Neuzugänge fest unter Vertrag, noch steht hinter ihrem Namen offiziell der Status "Try-out", also: zu Gast zum Probetraining. "Wir haben keine Eile", sagt Junge und verweist auf die ersten Testspiele, die nun anstehen. Ganz so viel Zeit bleibt ihm aber nicht mehr, im Zweifelsfall noch einmal neues Personal zu verpflichten: In einem Monat startet die neue Saison.

Verwandte Themen


Keine Kommentare