Spitze, Ice Tigers! Reinprecht entscheidet's gegen Ingolstadt

23.11.2017, 21:46 Uhr
Rein, Rein, Reinprecht! Dieser Treffer machte die Ice Tigers endgültig zum Sieger gegen Ingolstadt und vorläufig zum Spitzenreiter des DEL-Klassements.

© Sportfoto Zink / ThHa Rein, Rein, Reinprecht! Dieser Treffer machte die Ice Tigers endgültig zum Sieger gegen Ingolstadt und vorläufig zum Spitzenreiter des DEL-Klassements.

52 Spiele sind es, bis die schönste Zeit des Jahres beginnt. Das ist eine lange Zeit, da hilft es, eine Saison in verschiedene Phasen zu unterteilen. Am Anfang ist da: die Euphorie, dass es endlich wieder losgeht. Es folgt die Zeit, in der sich eine Mannschaft im Idealfall besser findet, irgendwann laufen sich die besten Mannschaften der Deutschen Eishockey Liga dann für die Playoffs warm. Kommende Woche ist die erste Hälfte dieser 52 Spiele absolviert, in welcher Phase sich die Ice Tigers aktuell befinden? "Das", sagt Steven Reinprecht, "sind jetzt alles große Spiele“. 

 

Zuletzt spielten seine Kollegen und er gegen Bremerhaven, sie empfingen Straubing und reisten nach Krefeld. Wer die Tabelle im November 2017 kennt, weiß: Große Spiele sind das nicht wirklich, möglicherweise ist nun also die Zeit der Phrasen. Gegen den Eissport- und Rollschuh-Club aus Ingolstadt, am Donnerstagabend in der Arena Nürnberger Versicherung zu Gast, war die Mannschaft von Rob Wilson von Anfang bemüht, ebenfalls kein großes Spiel daraus zu machen. Zumindest nicht für die Gäste, die als Tabellenelfter anreisten.

Bereits in der ersten Minute tauchten die Thomas Sabo Ice Tigers zum ersten Mal geschlagen. Marco Pfleger hatte den völlig ungedeckten David Steckel vor dem Tor entdeckt, Steckel hatte wenig Mühe, sein fünftes Saisontor zu erzielen. Die vergangenen drei Partien hatte Nürnberg erst im Penaltyschießen für sich entschieden, diesmal taten sie viel dafür, die Begegnung in der regulären Spielzeit zu entscheiden. Der eindrucksvollste Beleg: das 2:0 von Dane Fox (5.), der die Führung früh ausbaute. 

75 unangenehme Sekunden 

Dass sie anschließend ihren Offensivdrang zurückfuhren, hatte möglicherweise auch damit zu tun, dass sie derzeit alle zwei Tage aufs Eis müssen. Ingolstadt nutzte die Schaffenspause der Ice Tigers, um die Partie innerhalb von 75 Sekunden auszugleichen. Mouillierat erzielte zunächst den Anschlusstreffer (15.), McNeill besorgte das 2:2 (16.). Dass die Ice Tigers nicht trotzdem mit einer Führung in die erste Pause gingen, lag daran, dass Brandon Segal seinen Treffer mit der Hand erzielt hatte und die Schiedsrichter das nach eingängigem Videostudium auch erkannten (20.).

Auf eine Verlängerung oder gar ein weiteres Penaltyschießen wollten die Ice Tigers, bei denen Leo Pföderl noch einmal geschont wurde, dennoch verzichten. Was sie dafür benötigten: möglichst keine weiteren Strafminuten und Geduld. Nach 35 Minuten war es John Mitchell, der einen schönen Doppelpass mit Steckel im Tor unterbrachte, knapp vier Minuten vor Schluss sorgte Reinprecht für die Entscheidung. Am Sonntag ist München zu Gast, das wird dann tatsächlich ein großes Spiel. 

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