Ice Tigers: Die erste Reihe erkämpft einen Punkt

21.11.2014, 22:45 Uhr
Beste Leistung, schönster Schnauzbart: Patrick Reimer in Aktion.

© Sportfoto Zink / cp24 Beste Leistung, schönster Schnauzbart: Patrick Reimer in Aktion.

Eine Busfahrt nach Wolfsburg ist lang. Leipzig, Magdeburg, Braunschweig heißen die Städte, die unter anderem außen an den Fenstern vorbeiziehen. Man hat über vier Stunden Zeit nachzudenken über vergangene Spiele - und viel Zeit, Frust aufzubauen, den man dann in der Eis Arena am Allerpark wieder abbauen kann.

"Vielleicht ist das genau, was wir brauchen", hatte Tray Tuomie nach dem enttäuschenden 2:3 zu Hause gegen Schwenningen am Dienstagabend gesagt, gegen eine Mannschaft, die eine Negativserie von acht Niederlagen in Folge ausgerechnet in der Arena am Kurt-Leucht-Weg beenden konnte. Der Trainer der Thomas Sabo Ice Tigers meinte in erster Linie, dass es nun gegen den EHC Wolfsburg ging, den Tabellenvierten, eines der spielstärkeren Teams, gegen die sich Nürnberg zuletzt immer leichter getan hatte. Doch vielleicht meinte Tuomie auch so eine quälend lange Busfahrt, in der sich jeder Spieler mal so seine Gedanken machen konnte.

Nicht eingeladen dazu hatte der Coach Leo Pföderl und Tim Schüle, Connor James und Patrick Buzas rückten dafür zurück ins Team.

Als sie ausstiegen am frühen Abend in Wolfsburg, sich umzogen und aufs Eis gingen, da spürte man sofort diesen Frust, der sich auf der Autobahn aufgestaut hatte. Mächtig Druck machten die Ice Tigers vom Eröffnungsbully weg aufs Tor der Gastgeber, die überrumpelt schienen - etwas mehr als drei Minuten waren von der Uhr, als Patrick Reimer einen Nachschuss zur Führung nutzte.

Doch wie schon gegen Schwenningen, als ebenfalls Reimer ein frühes Tor gelungen war, bauten die Ice Tigers nun schnell wieder ab. Wolfsburg erkämpfte sich mehr und mehr das Übergewicht, Schaus und Mulock drehten die Partie noch vor der ersten Drittelpause.

Auch als es wieder hinausging, durfte wieder Wolfsburg jubeln: Brent Aubin nutzte eine Überzahlsituation zum 3:1. So auffällig stark die Nürnberger erste Angriffsreihe war, so stark fielen die übrigen Offensivspieler ab; "das ist eine Frage, die wir uns und vor allem einige Spieler sich stellen müssen, wie es dazu kommen kann", meinte Patrick Reimer, der Kapitän, nach der Partie bei laola.tv. "Wir können nur hart arbeiten und voran gehen, das ist der einzige Weg zurück nach oben." Und so war es auch erneut eine Co-Produktion vom starken Reimer mit Steven Reinprecht, der letztlich die Scheibe zum Anschlusstreffer ins Tor stocherte.

Die Partie war wieder offen, die Ice Tigers zeigten Moral, drückten auf den Ausgleich. Derek Joslin mit einem Schuss von der blauen Linie gelang das wichtige 3:3 noch vor dem Ende, das einen Punkt sicherte.

Erst der zwölfte Schütze trifft

In der Overtime hatte Nürnberg in Unterzahl Glück, dass die Scheibe nach einem Pfostenschuss von Brent Aubin nur die Linie entlang schlitterte. Erst der zwölfte Schütze konnte im Penaltyschießen zum Siegtor treffen - es war mit Sebastian Furchner ein Wolfsburger. Zuvor hatte Tray Tuomie Andreas Jenike für den angeschlagenen Jochen Reimer ins Tor gestellt. Am Sonntag (16.30 Uhr, Arena) kommen bereits die Eisbären. Die Ice Tigers sollten gewarnt sein: Eine Busfahrt von Berlin nach Nürnberg dauert bekanntlich noch länger.

Nürnberg: Jochen Reimer; Klubertanz/Eriksson, Nowak/Joslin, Wyman/Printz; Patrick Reimer/Reinprecht/Ehliz, Oblinger/Kaufmann/James, Buzas/Jaspers/Locke, Elsner/El-Sayed, Möchel, Pfleger.

Schiedsrichter: Vogl/Steinecke. – Zuschauer: 1985. – Tore: 0:1 Reimer (3:06), 1:1 Schaus (11:11). 2:1 Mulock (14:53), 3:1 Aubin (22:43, 5-4), 3:2 Reinprecht (31:56, 5-4), 3:3 Joslin (46:16). – Strafen: 14 - 18.

Keine Kommentare