Keine Punkte: Ice Tigers verlieren knapp in Köln

19.12.2014, 22:51 Uhr
Patrick Reimer (links, hier im Spiel gegen Augsburg) erzielte den Treffer zum zwischenzeitlichen 1:1 in Köln.

© Sportfoto Zink / MaWi Patrick Reimer (links, hier im Spiel gegen Augsburg) erzielte den Treffer zum zwischenzeitlichen 1:1 in Köln.

Am Sonntag kommt nicht das Christkind. Am Sonntag kommt Iserlohn. Zwei Tage später ist Wolfsburg zu Besuch und am zweiten Feiertag Schwenningen. Die Planung von Weihnachten übernimmt für Eishockey-Spieler traditionell die fürsorgliche Deutsche Eishockey-Liga. Für die Ice Tigers (und alle anderen 13 Klubs) hat die DEL dieses Jahr (wie jedes andere auch) Arbeit vorgesehen. Vielleicht hat Uwe Krupp deshalb unter der Woche noch schnell in Berlin unterschrieben - aus Angst davor, Weihnachten zum ersten Mal nicht in einer - schreiben wir, wie es ist: stinkenden - Kabine verbringen zu dürfen.

Uwe Krupps bisherige Mannschaft war am Freitagabend Gastgeber der Ice Tigers in Köln. Der Saisonstart war den Haien derart misslungen, dass sich der ehemalige Bundestrainer nach einem neuen Job umsehen musste. Mittlerweile klettert der zuletzt auf Vizemeisterschaften abonnierte Traditionsklub in der Tabelle wieder und begegnet den Ice Tigers auf deren Weg nach unten. Auch deshalb war das dritte Aufeinandertreffen besonders wichtig. Den Spielern war das bewusst, behaupteten sie. Und beim 2:3 war die Leistung dann auch ansprechend. Aber mit ansprechenden Leistungen allein gewinnt die Mannschaft Cheftrainer Tray Tuomie ohne den verletzten Stammtorhüter Jochen Reimer derzeit keine Punkte.

"Wenn wir von der ersten bis zur letzten Sekunde kämpfen", hatte Marc El-Sayed angekündigt, "dann können wir uns keinen Vorwurf machen." Das traf am Freitagabend allerdings nicht umfänglich zu. Die Ice Tigers kämpften, zwei Drittel lang gegen Schiedsrichter Roland Aumüller, einen alten Freund, der allerdings in allen DEL-Stadien mit "Aumüller raus" begrüßt wird - zwölf Minuten hätten die Gäste auf der Strafbank verbringen sollen, nur vier die Gastgeber. Ein Missverhältnis, das dazu führte, dass Tuomie die Strapazierfähigkeit der Bandentür prüfte und sich Jason Jaspers und Yasin Ehliz Disziplinarstrafen einhandelten. Und im letzten Drittel kämpften sie verbissen um den Ausgleich. Aber erneut mangelte es den Nürnbergern an der nötigen Disziplin. Sie machten es Aumüller von Beginn an leicht, seinem Ruf als Lieblingsschiedsrichter gerecht zu werden. Aumüller nutzte jede Gelegenheit zum Pfiff. Fünf Unterzahlsituationen überstanden sie, einmal jedoch traf Sulzer von der blauen Linie (9.), ein zweites Mal Minard, nachdem er vor Andreas Jenike völlig alleine gelassen wurde (32.).

Jaspers hatte in doppelter Unterzahl sogar die größte Chance, war fünf Kölner entwischt, scheiterte aber wie so oft im Duell mit dem Torhüter. Patrick Reimer (22.) und Corey Locke (38.) verwerteten Abpraller nach Schüssen von der blauen Linie. Nach zwei Dritteln lag Nürnberg nur mit einem Treffer in Rückstand - und bremste die Aufholjagd in der Schlussphase selbst aus. Fredrik Erikssons Strafe war noch kaum verhindern. Danach aber leistete sich der ansonsten so souveräne David Printz das dritte dumme Foul an diesem Abend. Tuomie nahm Jenike vom Eis, konnte damit aber nicht verhindern, dass die Haie an den Ice Tigers vorbeizogen.

Nach drei Heimspielen in Folge kann sich das wieder ändern. Am Sonntag (16.30 Uhr) kommt Iserlohn, am Dienstag (19.30 Uhr) Wolfsburg, am Freitag (19.30 Uhr) Schwenningen und zwischendurch angeblich auch das Christkind.

Nürnberg: Jenike; Klubertanz/Eriksson, Nowak/Joslin, Wyman/Printz, Schüle - P. Reimer/ Reinprecht/Ehliz, Oblinger/Jaspers/Pföderl, James/Kaufmann/Locke, Elsner/El-Sayed/Möchel

Tore: 1:0 Sulzer (8:15/5-4), 1:1 Reimer (21:44), 2:1 Latta (27:49), 3:1 Minard (31:57/5-4), 3:2 Locke (37:59) | Schiedsrichter: Vogl/Aumüller | Zuschauer: 8771 | Strafminuten: 6 - 18 plus 10 (Ehliz, Jaspers).

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