Pleite für die Ice Tigers: Das Derby geht an Ingolstadt

2.12.2016, 22:10 Uhr
Pleite für die Ice Tigers: Das Derby geht an Ingolstadt

© Sportfoto Zink / MaWi

212 Strafminuten haben Marco Pfleger und Patrick Buzas bislang gesammelt – zusammen, in 555 Spielen. Der Mann, mit dem sie am Freitagabend aufs Eis gelassen wurden, braucht für solche Zahlen normalerweise keine eineinhalb Spielzeiten, alleine natürlich. Hart und zart, so hätte man das wenig einfallsreich überschreiben können, wenn sich der neue Mann aus Kanada nicht erst hätte an seinen neuen Arbeitsplatz hätte gewöhnen müssen.

Nach seinem ersten Spiel als Mitglied der Thomas Sabo Ice Tigers weiß Prust jetzt immerhin, dass sein Kumpel Danny Syvret nicht mehr der Spieler ist, den er aus gemeinsamen Zeiten in der Juniorenliga kannte, dass seine neue Mannschaft zwar zur gehobenen Klasse der DEL zählt, das aber nicht immer zeigt und dass zutrifft, was sie ihm hier seit Montag erzählen: In dieser Liga gibt es keine einfachen Spiele. Vier Spiele in Folge hatte der ERC Ingolstadt zuletzt in Folge verloren. Ein fünftes kam nicht hinzu, der Meister von 2014 war perfekt eingestellt. Nürnberg leistete sich beim 2:5 einen bislang seltenen schwächeren Auftritt.

Nürnberg begann etwas sorglos und machte, nachdem Ingolstadt zu einem kaum zu verhindernden Treffer und zwei geschenkten Toren kam, zunächst einmal fahrig weiter. In seinem 900. DEL-Spiel sprang Patrick Köppchen die Scheibe vor den Schläger – nachdem David Steckel ein Bully verloren hatte. Natürlich war sein Schuss unhaltbar, eine solch seltene Gelegenheit muss man schließlich nutzen (5. Minute). Vor dem 1:2 war Syvret zu weit aufgerückt, der Mann, mit dem er einst den Memorial Cup gewonnen hatte, wollte, aber konnte nicht mehr retten. Prust wurde von Petr Pohl überlaufen, Pohl traf den Pfosten und Petr Taticek doch noch ins Tor (15.).

Noch einfacher hatte es Patrick McNeill (31.), der Verteidiger musste Steven Reinprecht den Puck nur vom Schläger stiebitzen (36.). Zwischendurch hatten, wie so oft, auch Leo Pföderl (11.) und Patrick Reimer (36.) getroffen. Wie schon gegen München gingen die Ice Tigers mit einem Rückstand ins Schlussdrittel.

Da zeigte sich allerdings, wie gut Ingolstadt eingestellt war. Tommy Samuelsson hatte sich die Videos der turbulenten letzten Heimspiele offenbar ganz genau angesehen. Wirklich gefährlich war Nürnberg nicht mehr. Zweimal verließ Andreas Jenike das Tor zu Gunsten eines sechsten Feldspielers, zweimal trafen die Gäste prompt.
 
Am Sonntag (14 Uhr) beginnen die Kölner Festspiele, schon am Dienstag (19.30 Uhr) kommt es in Nürnberg zum "Rückspiel". Danach sollte auch Brandon Prust seine ersten Minuten auf der Strafbank verbracht haben.

Nürnberg: Jenike; Blacker/Festerling, Syvret/Jurcina, Teubert/Weber, Mebus – P. Reimer/Reinprecht/Ehliz, Segal/Dupuis/Kozek, Pföderl/Steckel/Möchel, Pfleger/Buzas/Prust. - Tore: 0:1 Köppchen (4:06), 1:1 Pföderl (10:06), 1:2 Taticek (14:22), 1:3 McNeil (30:46), 2:3 P. Reimer (35:49), 2:4 Köppchen, 2:5 Laliberte (59:28/EN). - Schiedsrichter: Schütz/Rohatsch. - Zuschauer: 5105. - Strafminuten: 6 – 12.

2 Kommentare