Lucky Punch in der Nachspielzeit: Fürth schlägt Aue

27.8.2016, 14:54 Uhr
Erst traf er unglücklich ins eigene Netz - dann aber doch noch ins fremde: Marcel Franke (li.).

© Sportfoto Zink / WoZi Erst traf er unglücklich ins eigene Netz - dann aber doch noch ins fremde: Marcel Franke (li.).

Stefan Ruthenbeck änderte seine Startelf im Vergleich zum Pokalspiel bei Eintracht Norderstedt wie angekündigt nur auf einer Position: Balázs Megyeri nahm für Sascha Burchert den Platz zwischen den Pfosten ein. Der wegen muskulärer Probleme angeschlagene Jurgen Gjasula wurde erneut von Nicolai Rapp vertreten.

Berisha vergibt freistehend

Aue war mit 120 Pokalminuten in den Knochen in den Ronhof gereist, gegen den FC Ingolstadt hatten die Erzgebirgler erst im Elfmeterschießen den Kürzeren gezogen. Die erste Gelegenheit hatte die Spielvereinigung, Andreas Hofmann spielte einen Traumpass aus dem Mittelfeld auf Veton Berisha, der frei vor Aues Torwart Martin Männel über das Tor schoss. Ab der zehnten Minute wurden die Sachsen dann allerdings stärker, vor allem über die linke Fürther Seite probierten sie es immer wieder und kamen durch Pasal Köpke, Sohn von Ex-FCN-Torwart Andreas Köpke, zu zwei guten Chancen (12., 14.), die der danach wild in Richtung seiner Abwehrspieler gestikulierende Megyeri aber parieren konnte.

Etwa 15 Minuten benötigte die Spielvereinigung, um sich wieder zu fangen, dann begann eine Phase, die an das Spiel in Hannover zwei Wochen zuvor erinnerte: Das Kleeblatt zeigte schöne Passstafetten, erspielte sich aber vergab auch beste Chancen im Minutentakt. Die beste hatte Robert Zulj, der in der 32. Minute einen Foulelfmeter (Breitkreuz hatte Berisha im Strafraum zu Fall gebracht) weit über das Tor drosch.

Doch auch Berisha (33.), Freis (33.) und nochmal Berisha (38.) hätten Fürth in Führung schießen müssen. Es war dann der erfahrene Sebastian Freis, der Fürth erlöste, weil er etwas tat, wofür ihn sein Trainer sonst vielleicht gerügt hätte. Statt auf den in der Mitte besser postierten Serdar Dursun abzugeben, spitzelte er den Ball an Männel vorbei ins kurze Eck (39.).

Dursun erzielt erstes Ligator für das Kleeblatt

Dursun kam allerdings noch zu seinem Treffer, zwei Minuten nach der Pause spielte Zulj einen langen Ball auf Narey, der mit einem Flachpass von der rechten Seite Dursun bediente, der sich gegen gleich drei Auer durchsetzte und das Leder ins Tor grätschte.

Serdar Dursun wird von den Kollegen nach seinem ersten Ligator beglückwünscht.

Serdar Dursun wird von den Kollegen nach seinem ersten Ligator beglückwünscht. © Sportfoto Zink / WoZi

Das 2:0 war verdient, Aue hätte zu diesem Zeitpunkt bereits deutlich höher zurückliegen können. Dass Aue doch noch einmal ins Spiel zurück fand, war der Unaufmerksamkeit der Fürther Abwehr zu verdanken. In der 62. Minute ließ Mario Kvesic erst Marco Caligiuri aussteigen, wurde dann von Andreas Hofmann nicht energisch genug angegangen und erzielte quasi im Alleingang den Anschlusstreffer.

Franke trifft vorne wie hinten

Und es kam noch dicker für das Kleeblatt: Wieder kam Aue über links, Hofmanns Grätsche gegen Kaufmann kam zu spät, der flankte auf Cebio Soukou, der flach abzog. Megyeri parierte, doch ließ den Ball gegen die Ferse des vor ihm postierten Marcel Franke abprallen – von dort sprang der Ball ins Tor (78.). Fast hätte Fürth sich sogar noch das 2:3 eingefangen, doch Megyeri klärte in höchster Not gegen Köpke (82.). Die Stimmung auf dem Platz war auf dem Tiefpunkt, in der 85. lieferten sich Caligiuri und Zulj ein hitziges Wortgefecht im eigenen Strafraum – Keeper Megyeri ging klärend dazwischen.

Kurz vor dem Ende sah Aues Christian Tiffert noch die Gelb-Rote Karte. Als alle schon mit einem enttäuschenden 2:2-Remis rechneten, machte Franke sein Eigentor wett und köpfte nach Flanke von Zlatko Tripic zum umjubelten 3:2-Siegtreffer ein in der 94. Minute ein.

+++ Das Spiel zum Nachlesen im Liveticker! +++

SpVgg Greuther Fürth: Megyeri - Narey, Caligiuri, Franke, Gießelmann - Hofmann, Rapp (Kirsch, 67.) - Berisha, Zulj, Freis (Tripic, 71.) - Dursun (Vukusic, 84.)

Erzgebirge Aue: Männel - Rizzuto, Breitkreuz, Riedel, Hertner - Tiffert, Riese - Adler (Soukou, 59.), Kvesic, Nazarov (Kaufmann, 59.) - Köpke

Tore: 1:0 Freis (39.), 2:0 Dursun (47.), 1:2 Kvesic (62.), 2:2 Franke (ET, 78.), 3:2 Franke (94.)  | Gelbe Karten: Dursun, Berisha, Hofmann | Gelb-Rote Karte: Tiffert Bes. Vorkommnisse: Zulj verschießt Elfmeter (32.) | Schiedsrichter: Siewer (Drolshagen) | Zuschauer: 10.000

Verwandte Themen


23 Kommentare