1:1 in Bochum! Kleeblatt ringt dem VfL einen Punkt ab

18.11.2017, 14:54 Uhr
Marco Caligiuri brachte das Kleeblatt zwischenzeitlich in Führung.

© Sportfoto Zink / WoZi Marco Caligiuri brachte das Kleeblatt zwischenzeitlich in Führung.

Drei Gegentore in Regensburg, drei in Berlin, drei in Kaiserslautern und drei in Braunschweig – und jeweils null Punkte: Auswärtsfahrten waren für die Spielvereinigung Greuther Fürth zuletzt eine ebenso klare wie traurige Angelegenheit. Vor allem die Defensive bereitete Sorgen: 17 Ligaspiele in Folge hatte das Kleeblatt vor der Partie im Ruhrpott nicht mehr zu Null gespielt, zum letzten Mal gelungen war das der Spielvereinigung am 21. April diesen Jahres beim 1:0-Sieg gegen Dynamo Dresden. Im Falle eines erneuten Gegentores drohte den Fürthern die Einstellung des Vereinsrekordes. 

Der wurde in der 17. Minute tatsächlich eingestellt, als Lukas Hinterseer für Bochum zum 1:1-Ausgleich traf. Trotzdem wackelte die Fürther Defensive gegen allerdings auch harmlose Bochumer etwas weniger als zuletzt – und erkämpfte sich dank des dritten Saisontreffers von Marco Caligiuri ein Unentschieden. 

Gjasula - ja oder nein?

Eine der großen Fragen vor der Partie: Würde Trainer Damir Buric wieder auf Jurgen Gjasula vertrauen? Der Mittelfeldspieler steckt seit Wochen im Formtief, durfte aber trotzdem immer wieder von Beginn an auflaufen. Nach dem Spiel gegen Regensburg war Buric nicht zufrieden mit der Leistung seiner Nummer zehn, vor dem Spiel in Bochum sagte er, Gjasula mache gerade "eine schwere Phase" durch. Gegen den VfL setzte er Gjasula zum ersten Mal auf die Bank, brachte dafür Adam Pinter. Im Angriff ersetzte Serdar Dursun Manuel Torres.

In der Pressekonferenz vor dem Spiel hatte Bochums Trainer Jens Rasiejewski noch vor einer neuen Stärke der Fürther gewarnt: den Standardsituationen. So hatte das Kleeblatt zuletzt unter anderem gegen Regensburg und Sandhausen getroffen. Sein Team hatte offenbar nicht richtig zugehört, denn die Spielvereinigung konnte die Gastgeber früh überraschen. In der siebten Minute schlug Linksverteidiger Maximilian Wittek einen Freistoß in den Strafraum. Dursun verfehlte den Ball mit dem Kopf um Millimeter, doch der von hinten anrauschende Kapitän Marco Caligirui bekam ihn genau auf den Fuß und schob zur Führung ein.

Die hielt nur zehn Minuten, weil eben jener Hinterseer ebenfalls nach einem Freistoß das Kopfballduell gegen Mario Maloca gewann und wuchtig zum Ausgleich einköpfte. Das Spiel zwischen dem Vorletzten aus Fürth und dem 14. aus Bochum war ein ausgeglichenes, mit ständig wechselnden Vorteilen. Beiden Mannschaften boten sich Räume, die aber auch keine der beiden entscheidend nutzen konnte. Vielversprechende Konter endeten meist mit einem Fehlpass, die wieder zu einem Konter auf der Gegenseite führte, der wieder in einem Fehlpass endete und so weiter. Große Torchancen gab es kaum. 

Buric setzte dieses Mal in der Rückwärtsbewegung wieder auf eine Fünfer-Abwehr mit Khaled Narey (rechts) und Maximilian Wittek (links) als Außenverteidiger, davor ein Dreier-Mittelfeld aus Patrick Sontheimer, Pinter und Tolcay Cigerci. Phasenweise wackelte dieses Kompaktheit versprechende Gebilde trotzdem noch: In der 25. Minute konnte Selim Gündüz ungestört von rechts scharf in den Strafraum flanken, Burchert faustete den Ball aus der Gefahrenzone. Fürth versuchte es mit Distanzschüssen, doch Cigerci (30.). und Sontheimer (38.) verfehlten das Tor deutlich. 

Zur Pause reagierte Buric, brachte Lukas Gugganig für den bereits mit Gelb verwarnten Sontheimer. Es ergab sich ein ähnliches Bild wie in der ersten Hälfte: Für knapp eine Viertelstunde waren die Fürther am Drücker, dann wurde wieder Bochum dominanter. Das Kleeblatt versuchte streckenweise zu kombinieren, doch im entscheidenden Moment fehlte es wieder einmal an der Präzision beim letzten Pass oder dem richtigen Schritt beim Laufweg. Zwingende Torchancen ergaben sich weiter auf keiner Seite. Unter anderem lag das auch daran, dass Maloca fortan jedes Kopfballduell gewann, auch sonst ließ die Fürther Abwehr gegen allerdings auch fahrige Bochumer nun nur noch wenig zu.

Die vielleicht beste Gelegenheit auf Fürther Seite hatte Narey, der nach einem schönen Zuspiel von Caligiuri zielstrebig in den Strafraum zog. Sein Schuss landete aber in den Armen von Manuel Riemann (53.). In der 74. Minute zischte ein Flachschuss von Raum knapp am Bochumer Torpfosten vorbei. In der Schlussphase vergaben noch einmal Narey (89.) und Raum (91.) nach Alleingängen in den Bochumer Strafraum.

In der Tabelle hilft der gewonnene Punkt dem Kleeblatt allerdings vorerst nicht weiter – auch weil Heidenheim zuhause Union Berlin mit 4:3 schlug. Fürth bleibt Vorletzter.

VfL Bochum: Riemann - Gyamerah , Losilla , Bastians , Leitsch (68. Bandowski) - Janelt (82. Hoogland) , Celozzi , Gündüz , Danilo - Diamantakos (59. Kruse) , Hinterseer

SpVgg Greuther Fürth: Burchert - Raum , Maloca , Caligiuri , Wittek - Magyar - Pinter (79. Gjasula) , Sontheimer (46. Gugganig) - Cigerci , Dursun (66. Steininger) , Narey

Tore: 0:1 Caligiuri (8.), 1:1 Hinterseer (17.) | Gelbe Karten: Bandowski (71.) - Sontheimer (17.), Magyar (77.), Narey (78.) | Schiedsrichter: Winkmann (Kerken) | Zuschauer: 17.000.

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