Fürth zeigt sich gegen Heidenheim zu harmlos

28.11.2014, 20:24 Uhr
Kein Durchkommen: Das Tor von Gäste-Keeper Rouven Sattelmaier geriet am Freitag selten in Gefahr.

© Sportfoto Zink / MaWi Kein Durchkommen: Das Tor von Gäste-Keeper Rouven Sattelmaier geriet am Freitag selten in Gefahr.

Es war ein Spiel mit vielen „Aahs“ und „Oohs“ von den Rängen, beide Teams hatten ihre Chancen, aber mindestens genauso viele Aussetzer. Doch obwohl in der neunten Minute der Distanzschuss des Heidenheimer Sechsers Julius Reinhardt den Fürther Pfosten traf, ruderte Gästetrainer Frank Schmidt in der Anfangsphase mehr mit den Armen als Fürths Coach Frank Kramer.

Es sollte fruchten: In der ersten Hälfte lauerte der FCH auf Konter und kam oft gefährlich vors Tor von Wolfgang Hesl. Bei zwei Grad plus im kurzen Torwarttrikot war der sicher glücklich darüber, dass so manch einfacher Schuss in seinen Armen landete. War er natürlich nicht. Der Spielführer hatte seine Defensivreihen ständig neu anzuweisen. Vor allem die Doppelsechs Stephan Fürstner und Marco Stiepermann, der erneut den Vorzug vor dem eigentlich fitten Goran Sukalo bekommen hatte, ließ einige Dribblings durchs Zentrum zu.

Für Stephan Schröck im offensiven Mittelfeld flog Johannes Wurtz aus der Startelf. Erneut positiv fiel Robert Zulj auf. Noch am Montag in Düsseldorf gelangen ihm in der Doppelspitze mit Kacper Przybylko, mit dem er sich immer besser versteht, zwei Tore. In der 42. Minute verpasste er nach einem Dribbling gegen drei Verteidiger nur knapp das Gehäuse. Zwei Minuten später segelte der Österreicher unter einer guten Flanke von Tom Weilandt hindurch.

Mit noch warmen Kehlen vom Pausentee knüpften die Gastgeber nach Wiederanpfiff zunächst an die Druckphase vor der Halbzeit an. Den Heidenheimern gelangen kaum noch entlastende Angriffe, Fürth arbeitete einen Tick präziser, die Außenverteidiger Thomas Pledl und Niko Gießelmann dichteten die Bahnen diesmal ohne Fehl und Tadel ab.

Zur Belohnung wäre in der 52. Minute Robert Zulj beinahe eine Kopie des 3:3 von Düsseldorf gelungen: Statt Wurtz ließ Przybylko eine Pledl-Hereingabe durch und Zulj kam frei zum Schuss, verfehlte jedoch erneut knapp. Über den 20-jährigen Flankengeber Pledl berichtete die "Passauer Neue Presse" unter der Woche, dass sich einige Erstligisten bei dessen Berater nach seiner Vertragslaufzeit erkundigt hätten.

Nachdem Stephan Schröck in der 57. Minute Gästekeeper Rouven Sattelmaier nach einem Solo geprüft hatte, verflachte die Partie. Die beiden 4-4-2-Systeme egalisierten sich erfolgreich, die Prophezeiungen von Fürths Trainer Kramer wurden wahr: Die 10.130 bibbernden Zuschauer mussten sich in Geduld üben. Ein „Aah“ und „Ooh“ entlockte ihnen lediglich Tom Weilandt, der mal mit netten Tricks zu gefallen wusste, mal den Unmut des Auditoriums spürte, weil er sich nicht vom Ball trennen wollte.

Positiv sind definitiv die neuen Optionen auf der Ersatzbank zu werten. Johannes Wurtz ersetzte Schröck (63.) und Florian Trinks kam für den eher unauffälligen Stiepermann (73.). Die Heidenheimer zogen sich offensiv selbst den Zahn, weil Trainer Frank Schmidt mit Smail Morabit einen von zwei Stürmern vom Feld nehmen musste. Er hatte sich in der ersten Hälfte eine gelbe Karte eingehandelt, weil er zweimal nach einem Schiedsrichterpfiff weiterspielte und den Torabschluss suchte. Es war sicher kein Leckerbissen an Zweitligafußball, doch die Spielvereinigung zeigte erneut Struktur und sparte mit Ballverlusten.

 

SpVgg Greuther Fürth: Hesl - Pledl, Caligiuri, Röcker, Gießelmann - Fürstner, Stiepermann (73. Trinks) - Schröck (63. Wurtz), Weilandt (87. Sukalo) - Zulj, Przybylko

1. FC Heidenheim Sattelmaier - Strauß, Kraus, Wittek, Heise - Reinhardt, Titsch-Rivero - Leipertz (85. Bagceci), Schnatterer - Morabit (62. Janzer), Niederlechner (89. Göhlert)

Tore: - | Gelbe Karten: Pledl - Morabit, Niederlechner | Schiedsrichter: Welz (Wiesbaden) | Zuschauer: 10.130

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