Stögers Brille, Sir Alex' Preis: Die Fußballkultur-Gala 2016

22.10.2016, 14:20 Uhr
Gala in der Nürnberger Tafelhalle: Die Deutsche Akademie für Fussbalkultur verteilte am Freitagabend Preise in verschiedenen Kategorien.

© Sportfoto Zink / JüRa Gala in der Nürnberger Tafelhalle: Die Deutsche Akademie für Fussbalkultur verteilte am Freitagabend Preise in verschiedenen Kategorien.

Zum elften Mal vergab die Deutsche Akademie für Fußball-Kultur am Freitag ihre Kulturpreise – und beim besten Fußballspruch des Jahres ging es wieder eng zu. So recht konnte sich das Publikum in der Nürnberger Tafelhalle zwischen Peter Stöger und Markus Weinzierl nicht entscheiden. Bei der Wahl lief es auf einen Patt zwischen den beiden Trainern hinaus. Mit bloßem Auge war nicht zu erkennen, ob nun mehr Zuschauer ihre Programmhefte für Stöger ("Ich habe dem Linienrichter meine Brille angeboten. Aber auch das hat er nicht gesehen.") oder für Weinzierl („Ich habe bei der Wohnungssuche schon eine Absage bekommen, weil der Vermieter einen langfristigen Mieter wollte.“)

hochhielten. So beriefen sich die Moderatoren Katrin Müller-Hohenstein und Rolf Miller auf das vorab festgelegte, zunächst geheim gehaltene Jury-Votum: Und das sprach für Stöger, der sich nun über die Preisfigur Max und 5000 Euro, die sozialen Zwecken zugute kommen sollen, freuen darf. 

Alle anderen Entscheidungen waren ohnehin im Vorfeld der Gala gefallen. Der Autor Ronald Reng (bestes Fußball-Buch), die Berliner Biesalski-Schule (bestes Bildungsprojekt) sowie die ebenfalls aus Berlin stammenden Vertreter von "Textilvergehen" (bester Fußball-Blog) durften bei der kurzweiligen Gala Preise entgegennehmen. Am Ende kam Sir Alex Ferguson auf die Bühne, der den vom kicker gestifteten, mit 10.000 Euro dotierten Hauptpreis bekam. Szenenapplaus erhielt der langjährige Trainer von Manchester United, als Szenen des Champions-League-Endspiels von 1999 eingeblendet wurden: Damals gewann Manchester in letzter Sekunde noch mit 2:1 gegen Bayern München. Ferguson sagte, dass er das große Glück gehabt habe, freiwillig aufzuhören. "In der Regel bekommen die Trainer ja vom Verein irgendwann die Rote Karte gezeigt."

Ferguson dagegen beendete 2013 aus freien Stücken seine Laufbahn. Der nach kicker-Gründer Walther Bensemann benannte Hauptpreis richtet sich an Persönlichkeiten, die ihre Integrität auch außerhalb des Spielfelds unter Beweis gestellt haben.

Kicker-Herausgeber Rainer Holzschuh ging in seiner Laudatio denn auch auf Fergusons Engagement als Unicef-Botschafter ein. In der ausverkauften Tafelhalle, in der sich auch Prominenz wie Grünen-Spitzenpolitikerin Claudia Roth oder Ex-Club-Trainer Hans Meyer die Ehre gab, erhoben sich die Zuschauer für Ferguson von ihren Sitzen und feierten den Trainer mit lang anhaltendem Applaus.

Die Preisträger 2016:

Walther-Bensemann-Preis: Sir Alex Ferguson

Fußball-Blog des Jahres: Textilvergehen.de

Fußball-Buch des Jahres: Ronald Reng -"Mroskos Talente. Das erstaunliche Leben eines Bundesliga-Scouts"

Fußball-Bildungspreis: Biesalski-Cup mit KidsPK

Fußball-Spruch des Jahres: Peter Stöger

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