Tabellenführung ade: Düsseldorf düpiert die Ice Tigers

22.10.2017, 21:14 Uhr
Die Siegesserie der Thomas Sabo Ice Tigers um Nichlas Torp riss am Sonntag in Düsseldorf.

© Sportfoto Zink/ThHa Die Siegesserie der Thomas Sabo Ice Tigers um Nichlas Torp riss am Sonntag in Düsseldorf.

Patrick Reimer hatte zuletzt viel Zeit, die Spiele seiner Mannschaft aus einer anderen Perspektive zu verfolgen. Sieben Spiele fehlte der Kapitän der Thomas Sabo Ice Tigers verletzt, war danach aber immerhin um eine schöne Erkenntnis reicher. "Top-Mannschaften finden immer Wege, Spiele zu gewinnen", sagte Reimer, "das ist uns zuletzt eindrucksvoll gelungen."

Sechsmal hatten die Ice Tigers nacheinander gewonnen, zuletzt am Freitagabend bei Reimers Rückkehr aufs Eis mit 2:1 nach Penaltyschießen gegen die Eisbären Berlin. Doch am Sonntagabend bei der Düsseldorfer EG fand Nürnberg keine Wege, das Spiel zu gewinnen und verlor nach einer in den ersten zwei Dritteln schwachen Leistung verdient mit 0:2 (0:0, 0:1, 0:1). Alexander Barta schoss Düsseldorf in der 28. Minute in Führung, Spencer Machacek traf kurz vor Schluss ins leere Nürnberger Tor. Zufrieden trotz Rückstand

Als der Freitag schon bald zum Samstag wurde, erzählte Rob Wilson im Pressekonferenzraum der Arena vom kommenden Gegner. "Ich war überrascht von einigen Ergebnissen", sagte der Trainer der Ice Tigers da über die Düsseldorfer EG. Anders als seine Mannschaft hatte die DEG zuletzt dreimal in Folge verloren und seit 147 Minuten kein Tor mehr geschossen. "Das kann sich schnell ändern", sagte Wilson, um dann anzuhängen, dass es natürlich ein "sehr schwieriges Spiel" werden würde.

Und das wurde es tatsächlich. Einerseits, weil Düsseldorf mit viel Einsatz und Leidenschaft darauf drängte, endlich wieder zu treffen und ein Spiel zu gewinnen. Andererseits, weil die Ice Tigers nur darauf warteten, dass die Düsseldorfer einen Fehler zu viel machen – um dann zuzuschlagen. Stattdessen aber machten die Ice Tigers ungewöhnlich viele kleine Fehler im Spielaufbau, doch ein Tor gelang der DEG zunächst weiter nicht.

Ice Tigers nutzen Überzahl nicht

Andreas Jenike, der abermals den verletzten Niklas Treutle vertrat, rettete mehrmals ansehnlich. Als Düsseldorf mehrere Sekunden lang zu viele Spieler auf dem Eis hatte, merkten das die Schiedsrichter zunächst nicht, die folgende Überzahl konnten die Ice Tigers aber auch nicht nutzen.

Dass Dane Fox nach 27 Minuten wegen Stockschlags auf die Strafbank musste, durchkreuzte den Nürnberger Plan abermals. Und diesmal machte es die DEG besser, 40 Sekunden später stand es 1:0. Maximilian Kammerer passte den Puck von hinter dem Tor zu Alexander Barta, der an der blauen Linie lauerte, Jenike ausguckte und überlegt einschoss. Philippe Dupuis kurvte sechs Minuten später durch die Düsseldorfer Defensive, traf aber ebenso wenig zum Ausgleich wie kurz darauf Dane Fox.

Mike Flanagan war dennoch zufrieden. "Es ist ein ganz normales Auswärtsspiel, vielleicht etwas langweilig, aber effektiv", sagte der Nürnberger Co-Trainer bei Sport 1. "Wir wollen hier mit einem Sieg raus." Und tatsächlich drehten die Ice Tigers im letzten Drittel plötzlich auf, Milan Jurcina (43.) und Dupuis (47.) scheiterten aber zunächst am Ausgleich. Als die Ice Tigers 32 Sekunden lang eine doppelte Überzahl hatten, verlor David Steckel bezeichnenderweise für diesen Abend das Bully – und auch danach führte Düsseldorf weiter.

Knapp zwei Minuten vor Schluss nahm Rob Wilson eine Auszeit, um seinen Spielern noch einmal einen neuen Plan mitzugeben. Andreas Jenike blieb gleich auf der Bank, doch jubeln durfte kurz darauf wieder Düsseldorf. David Steckel spielte im Aufbau einen Fehlpass genau auf Spencer Machacek, der keine Mühe hatte, ins leere Tor einzuschieben.

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