Historischer Sieg: Ice Tigers schlagen Augsburg 10:2

30.1.2015, 22:09 Uhr
Mit einer bärenstarken Leistung haben die Ice Tigers die Augsburger Panther mit 10:2 geschlagen.

© Sportfoto Zink / MaWi Mit einer bärenstarken Leistung haben die Ice Tigers die Augsburger Panther mit 10:2 geschlagen.

Bis zu diesem Wochenende hatten die Ice Tigers den 13 weiteren Klubs in der Deutschen Eishockey-Liga stets etwas voraus. Mit Punkten hätte man rechnen können oder angesichts der Offensivstärke des Aufgebots und den Leistungen in der Vorsaison auch mit Toren. Tatsächlich aber hatte Nürnberg lediglich stets mehr Spiele auf dem Konto. Die Tabelle hat das zuweilen arg verzerrt. Weil in der Arena am Kurt-Leucht-Weg am Wochenende aber leidenschaftliche Pferde der goldenen Spur folgen, darf sich das Team von Cheftrainer Martin Jiranek am Samstag über freie Tage freuen, während die Konkurrenz am Sonntag aufholt. Umso wichtiger war das Gastspiel am Freitagabend in Augsburg, „überwichtig“ befand Jiranek sogar.

Es dauerte dann zwei Drittel, ehe das überwichtige zu einem aberwitzigen Spiel wurde. Nürnberg dominierte das Geschehen in allen Belangen, führte allerdings nur mit 3:2, als der Augsburger Greg Moore dem gebürtigen Augsburger Alex Oblinger in die Beine fuhr und eine Fünf-Minuten- samt Spieldauerdisziplinarstrafe aufgebrummt bekam. Für den US-Amerikaner war es besser, dass er sofort in die Kabine geschickt wurde. So konnte er nur hören, was er angerichtet hatte.

Allein Moores Strafzeit nutzten die Ice Tigers, um das Zwischenergebnis um vier Power-Play-Treffer auf 7:2 zu schrauben. Und weil seine Kollegen danach noch frustrierter und disziplinloser agierten, ließen die torhungrigen Nürnberger noch drei weitere Tore folgen. Mit erstaunlicher Konsequenz nutzten sie das Schlussdrittel, um persönliche Bilanzen aufzubessern und neue Vereinsrekorde zu verbessern.

Aber, der Reihe nach: Mit dem 10:2 fuhren die Ice Tigers den höchsten Auswärtssieg ihrer Geschichte ein (bisher: 8:1 in Frankfurt, 2001/2002) – bei dem höchsten Auswärtssieg der DEL waren sie auch beteiligt, allerdings auf der falschen Seite (1:14 gegen Landshut). Steven Reinprecht, ohnehin bereits zweitbester Scorer der Liga, erzielte drei Treffer (24., 39. und 41. Minute). Der angeschlagene Patrick Reimer (Bauchmuskelzerrung) und Offensivverteidiger Fredrik Eriksson bereiteten vier Treffer vor. Jason Jaspers (8., 45.) und Evan Kaufmann (46., 51.) waren je zweimal erfolgreich. Auch der Alexander Oblinger, der nach einer kurzen Pause wieder mit eingreifen konnte traf während Moores Fünf-Minuten-Strafe (42.). Den Rest erledigten Leo Pföderl (19.) und Yasin Ehliz (41.), der am Ende sogar für Einsätze mit der Nationalmannschaft geschont werden konnte. Am erstaunlichsten war dabei jedoch, dass Torhüter Markus Keller von Augsburgs Interimstrainer Greg Thomson nicht erlöst wurde und 60 Minuten lang durchspielen musste.

40 Minuten zuschauen musste hingegen Corey Locke. Der Kanadier war früh im Spiel hart von Colton Jobke gecheckt worden, versuchte es im ersten Drittel noch ein paar mal, blieb dann aber in der Kabine und schaute sich den Rest des kuriosen Spiels von der Bande aus an. In einer anderen Kategorie konnte Nürnberg deshalb trotzdem nicht die Führung übernehmen. Trotz des Kantersiegs haben die Teams aus Mannheim, München und Iserlohn noch immer insgesamt mehr Tore geschossen. Das können die Ice Tigers noch nachholen, wenn am 13. Februar selbst der Geruch der Pferde verflogen ist und es gegen die Krefeld Pinguine wieder losgeht.

Nürnberg: Jenike; Wyman/Printz, Klubertanz/Eriksson, Joslin/Nowak, Weber; James/Kaufmann/Möchel, Oblinger/Jaspers/Buzas, Reimer/Reinprecht/Ehliz, Pföderl/El-Sayed/Locke.

Tore: 0:1 Jaspers (7:30), 0:2 Pföderl (18:21), 1:2 Ciernik (19:56) 1:3 Reinprecht (23:50), 2:3 Jordan (29:47), 2:4 Reinprecht (38:19/5-4), 2:5 Ehliz (40:19/5-4), 2:6 Reinprecht (40:58/5-4), 2:7 Oblinger (41:50/5-4), 2:8 Jaspers (44:29/5-3), 2:9 Kaufmann (45:11/5-3), 2:10 Kaufmann (50:25).

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