0:2 gegen Pauli: Müde Fürther verlieren gegen das Schlusslicht

11.12.2016, 16:00 Uhr
Nach einer enttäuschenden Leistung setzte es für das Kleeblatt eine verdiente 0:2-Niederlage.

© Sportfoto Zink / MeZi Nach einer enttäuschenden Leistung setzte es für das Kleeblatt eine verdiente 0:2-Niederlage.

Die ersten beiden schlechten Nachrichten gab es noch vor Anpfiff: Nicolai Rapp musste mit Schmerzen an den Rippen passen. Für ihn stand zum Anpfiff der Österreicher Lukas Gugganig erstmals in der Startelf. Die zweite Hiobsbotschaft betraf Marco Caligiuri. Der Spielführer hat sich von seinem Muskelfaserriss noch nicht erholt und sich bereits in die Winterpause verabschiedet.

Trainer Janos Radoki musste auch auf die beiden angeschlagenen Angreifer Robert Zulj (grippaler Infekt) und Sebastian Freis (Achillessehnenreizung) verzichten. Die Überraschungen in der Startelf hielten sich demnach in Grenzen. Nur Sebastian Heidinger und Khaled Narey hatten die Abwehrseite getauscht, Niko Gießelmann musste wegen seiner fünften Gelben Karte aussetzen.

Die einzige nennenswerte Torchance des gesamten Spiels ist auf Fürther Seite in der neunten Minute notiert. Mathis Bolly traf nach Vorarbeit von Narey das Außennetz. Erneut standen er und Sercan Sararer in der vordersten Reihe, doch Ewald Lienen hatte seine Männer gut auf sie eingestellt; in der ersten Hälfte hatten die Gäste mehr vom Spiel.

Auch, wenn er von den Fürther Fans auf der Nordtribüne noch einmal darauf hingewiesen wurde, dass es "Fürth" und nicht "Greuth" heißt – mit seinem 400. Spiel als Trainer im deutschen Profifußball gehört er zu den erfahrensten Übungsleitern dieser Branche. In Hamburg ist er seit zwei Jahren im Amt – die Frage am Sonntag war: Sorgt Radoki nach Karlsruhes Tomas Oral auch für Lienens Beurlaubung?

Lange Zeit sah es nicht so aus. Gefährlich waren über weite Strecken nur die Gäste. Richard Neudeckers Hereingabe in der 29. Minute etwa hatte in Aziz Bouhaddouz bereits einen Abnehmer in Aussicht, doch Kleeblatt-Keeper Balazs Megyeri machte sich lang genug, um den Fehler seiner Abwehr zu korrigieren. Nur eine Minute später tauchte Bouhaddouz erneut vor dem Fürther Gehäuse auf, legte sich aber den Ball zu weit vor. Der Tiefpunkt war erreicht, als Narey im Sprintduell Enver Cenk Sahin den Ball vorlegte, doch auch diesmal war Bouhaddouz zu spät (40.). Noch. Nur drei Eckstöße, davon zwei für Fürth, zeugen von wenigen zwingenden Offensivaktionen beider Mannschaften.

Nach Wiederanpfiff zeigten die Hamburger nun eindeutig, wer die Punkte dringender braucht. Während sie in der 50. Minute einen Konter nicht zuende spielten und Sören Gonther drei Minuten später den Ball knapp über die Latte bugsierte, traf Bouhaddouz schließlich zur Gästeführung (64.). Zuvor war Fürths linke Abwehrseite kollektiv im Tiefschlaf, weshalb der Marokkaner gleich zwei Versuche bekam, den Ball flach ins Tor zu schießen. Megyeri war ohne Chance.

Zwar kam auch das Kleeblatt mit Narey zu einer Chance (57.), doch sein Schuss im Fallen klatschte an die Werbebande neben dem Pfosten. Radoki hatte nun genug. Er wechselte Stürmer Serdar Dursun für Mittelfeldspieler Benedikt Kirsch ein, doch auch das brachte den Tabellenletzten nicht wirklich in Verlegenheit. Stattdessen brachten die Weiß-Grünen den Ball nicht aus der eigenen Hälfte, spielten die Bälle zum Gegner und wirkten ratlos im Spielaufbau.

Fabrice Picault-Fafa hatte per Kopf nach einer Ecke die Chance, zu erhöhen (82.), in der Nachspielzeit gelang dann Cenk Sahin das 2:0 für die Hamburger. Der türkische U21-Nationalspieler überlupfte Megyeri nach einem Konter. Bei Union Berlin wird am Freitag Andreas Hofmann wegen seiner fünften gelben Karte fehlen.

Greuther Fürth: Megyeri - Heidinger, Franke, Gugganig, Narey - Hofmann, Kirsch (57. Dursun), Djokovic (80. Vukusic) - Berisha (66. Tripic), Sararer - Bolly

FC St. Pauli: Heerwagen - Hedenstad, Sobiech, Gonther, Keller - Nehrig, Sobota, Neudecker (66. Miyaichi) - Choi (80. Avevor), Cenk Sahin - Bouhaddouz (77. Picault)

Tore: 0:1 Bouhaddouz (64.), 0:2 Sahin (90.) | Gelbe Karten: Hofmann (52.), Heidinger (84.), Gugganig (85.)  - Neudecker (55.), Sahin (87.) | Schiedsrichter: Willenborg | Zuschauer: 10.000

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