Dank Azemi-Doppelpack: Fürth behauptet Platz zwei

20.4.2014, 15:32 Uhr
Dank Azemi-Doppelpack: Fürth behauptet Platz zwei

© Oliver Krato (dpa)

Fürths Coach Frank Kramer schickte vor 14.293 Zuschauern in der Paderborner Benteler-Arena dieselbe Elf aufs Feld, die eine Woche zuvor Aue mit 2:1 besiegte. Aufseiten der Gastgeber nahm Trainer Andre Breitenreiter einen Wechsel vor und setzte auf Strohdiek in der Innenverteidigung anstelle von Ziegler, der im defensiven Mittelfeld begann. Routinier Krösche musste für ihn weichen. Gar nicht im Kader fand sich Johannes Wurtz wieder, der nach Bekanntgabe seines Wechsels zur Spielvereinigung im kommenden Sommer nicht berücktsichtigt wurde.

Die Partie nahm sofort Fahrt auf. Ohne Abtasten gingen beide Teams forsch zu Werke, insbesondere die Paderborner attackierten den ballführenden Weiß-Grünen früh. Teilweise übertrieben es die Ostwestfalen mit ihrer intensiven Zweikampfführung. Nach einem rustikalen Einsteigen gegen Djurdjic sah Hünemeier in der zwölften Minute die erste Gelbe Karte der Partie. Die sich bietenden Freistoßgelegenheiten wussten die Fürther allerdings noch nicht zu nutzen. Nach 16 Minuten gab Goran Sukalo den ersten Warnschuss auf das Tor von Lukas Kruse ab, der den Paderborner Keeper allerdings nicht vor große Probleme stellte. Der SCP hatte seine erste gute Möglichkeit in Minute 24, als Marvin Bakalorz aus rund 20 Metern völlig frei zum Abschluss kam, doch der Mittelfeldspieler schoss deutlich am Tor vorbei.

Spielerische Highlights waren in einem von beiden Seiten intensiv geführten Spiel bislang noch Mangelware. Paderborn probierte es weiter aus der Distanz: Zunächst prüfte Hünemeier Kleeblatt-Kapitän Hesl (32.), wenig später verzog erneut Bakalorz nur knapp. Nach 36 Minuten brachte der erste wirklich gelungene Spielzug die Gastgeber überraschend in Front: Der aktive Bakalorz marschierte durch das Mittelfeld und bediente den durchstartenden Süleyman Koc, der alleine auf Wolfgang Hesl zulief und mit einem flachen Linksschuss das 1:0 für die Heimmannschaft markierte. Die Antwort der Gäste ließ nicht lange auf sich warten: Gießelmann setzte sich drei Zeigerumdrehungen nach dem Gegentreffer auf der linken Seite stark gegen Heinloth durch und passte scharf vor das Tor, doch Kruse konnte die Kugel wegfausten.

Anschließend übernahmen die Ostwestfalen wieder das Kommando und kamen durch Meha zweimal vor das Tor. Der Albaner schoss zunächst aus 25 Metern knapp über das Tor (42.), kurz vor dem Pausenpfiff konnte Hesl seinen Freistoß aus ähnlicher Distanz sicher fangen.

Nach der Pause brauchte die Partie erneut keinerlei Anlaufzeit. Sekunden nach Wiederanpfiff nahm Sukalo einen hohen Ball technisch anspruchsvoll an der Strafraumkante mit, kam allerdings nicht mehr entscheidend an das Leder. Auf der anderen Seite war es wieder Koc, der seinen Bewachern entwischte und mit einem Schuss aus spitzem Winkel an Hesl scheiterte. Paderborn blieb auch im weiteren Verlauf über Standards von Meha gefährlich, ein Drehschuss von Kachunga wurde zudem in letzter Sekunde abgeblockt. Völlig aus dem Nichts kam das Kleeblatt nach einer knappen Stunde zum Ausgleich. Eine Freistoßflanke von Brosinski köpfte Bakalorz ungewollt per Bogenlampe vor das eigene Tor. Dort stieg Azemi am höchsten, setzte sich im Luftduell gegen Torwart Kruse durch und beförderte den Ball ins verwaiste Paderborner Tor.

Die Gastgeber drängten nun mit aller Macht auf den erneuten Führungstreffer, doch Mehas Freistoß aus gefährlicher Position blieb in der Mauer hängen. In Minute 72 brachte SCP-Coach Breitenreiter mit Mahir Saglik einen weiteren Stürmer in die Partie. Es war der Beginn einer ereignisreichen Schlussphase. Der eingewechselte Zoltan Stieber kam zunächst im Strafraum zu Fall und forderte Elfmeter für seine Farben, Schiedsrichter Gräfe winkte jedoch ab (73.).

Während sich die Fürther noch beschwerten, schwärmten die Ostwestfalen zum Konter aus. Vucinuvic kam auf der rechten Seite völlig frei an den Ball und zog ab. Der Ball schlug unhaltbar oben links im Kleeblatt-Tor ein.

Frank Kramer reagierte sofort und brachte Füllkrug und Trinks für Fürstner sowie den enttäuschenden Djurdjic. Wirklich gefährlich kamen die Franken allerdings nicht vor das Tor. Bei einigen Fernschüssen fehlte die Präzision, doch auch Paderborn spielte die sich bietenden Konterchancen nicht konsequent zu Ende. Buchstäblich in letzter Sekunde brachte Sukalo den Ball noch einmal vor das Tor, wo Azemi sich gegen Hünemeier energisch Freiraum verschaffte und zum umjubelten 2:2-Ausgleich ins Tor köpfte.

Die Spielvereinigung rangiert durch den späten Treffer weiterhin auf Rang zwei in der Tabelle und hält den direkten Verfolger auf Distanz. Nächsten Freitag trifft das Kleeblatt im heimischen Ronhof auf 1860 München, zwei Tage später trifft der SC Paderborn auf den SV Sandhausen.

SC Paderborn: L. Kruse - Heinloth, Strohdiek (72. Saglik), Hünemeier, Bertels (46. Vucinuvic) - Ziegler, Vrancic - Koc (80. Sané) , Bakalorz, Meha - Kachunga

SpVgg Greuther Fürth: Hesl - Brosinski, Mavraj, B. Röcker, Gießelmann - Pledl, Fürstner (79. Trinks), Sukalo, Weilandt (59. Stieber) - Azemi, Djurdjic (77. Füllkrug)

Tore: 1:0 Koc (36.), 1:1 Azemi (59.), 2:1 Vucinuvic (75.), 2:2 Azemi (90+1.) | Gelbe Karten: Hünemeier (12.), Ziegler (33.), Koc (65.) - Brosinski (45.), Azemi (55.), Mavraj (66.) | Schiedsrichter: Gräfe (Berlin) | Zuschauer: 14.293

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