Schlappe im Tigerduell: Straubing stoppt die Ice Tigers

9.10.2015, 22:04 Uhr
Dany Heatley zeigte seine bisher beste Leistung - auch ohne Torerfolg. Am Ende mussten sich die Ice Tigers mit 0:3 geschlagen geben.

© Sportfoto Zink / MaWi Dany Heatley zeigte seine bisher beste Leistung - auch ohne Torerfolg. Am Ende mussten sich die Ice Tigers mit 0:3 geschlagen geben.

Dany Heatley war nach Deutschland gekommen, um Eishockey zu spielen. So einfach und nachvollziehbar hat er das erklärt und bislang hat er das auch in Arenen machen dürfen, die durchaus dem Standard entsprechen, den der kanadische Olympiasieger bislang gewohnt war. Zwei Spiele in der engen, aber Nürnberger Halle, ein Spiel in der komfortablen Mannheimer Arena.

Am Freitagabend erlebte Heatley Eishockey so, wie ihm das sein Bruder Mark, der in der 2. Liga für Garmisch Tore schießt, vielleicht schon beschrieben hat. Keine Wohlfühlkabinen, lackierter Stahl, blanker Beton, laute Fans. Das Stadion am Pulverturm zählt zu den wenigen Hallen in der Deutschen Eishockey-Liga, in denen dieser Sport nicht Ereignis ist, sondern Erlebnis werden kann. Noch etwas war neu für den erfahrenen Deutsch-Kanadier. Heatley weiß jetzt, wie es sich anfühlt, mit den Ice Tigers als Verlierer vom Eis zu gehen.

Beim 0:3 (0:2, 0:0, 0:1) bewiesen die Straubing Tigers den Thomas Sabo Ice Tigers, dass ihr überraschend guter Start in die Saison ein Verfallsdatum haben könnte, das weit in der Zukunft liegt. Die niederbayerischen Tiger spielen schnell, stören früh, lassen ihren Gegnern keine Räume im Mitteldrittel – und genau das zeigten sie am Freitag. Entscheidend war letztlich eine weitere neue Straubinger Qualität: Beide Mannschaften wiesen bis gestern herausragende Quoten im Überzahlspiel auf, nur ein Team konnte diesen Wert sogar noch erhöhen.

Steven Zalewski, Straubings Topscorer, war in einem Zweikampf mit Nürnbergs Topscorer, Patrick Reimer, dahin gesunken – die Überzahl nutzte er selbst zum Führungstreffer (5. Minute). Und als Leo Pföderl und Dave Steckel auf der Strafbank saßen, stand René Röthke am langen Pfosten, um auf 2:0 zu erhöhen (11.). Beide Treffer hatte Connor James vorbereitet, dessen Vertrag mit den Ice Tigers im Sommer aufgelöst worden war. In diesem flotten Auftaktdrittel hatten auch die Gäste ihre Chancen, nicht selten auch im Power-Play. Erstmals in dieser Saison aber fehlte es Nürnberg an der nötigen die Effizienz, um bei einer formstarken Mannschaft vor deren euphorisierten Fans Punkte mitzunehmen.

Im Mitteldrittel stellte Rob Wilson die Reihen um, Heatley und Yasin Ehliz tauschten die Plätze – weil diese Maßnahme aber die Paradereihe eher ausbremste, nahm der Cheftrainer seine Entscheidung wieder zurück. Mit der Führung nahmen auch die niederbayerischen Tiger das Tempo aus ihrem Spiel, die mittelfränkischen Tiger standen sicher, waren aber zu harmlos, um ein von Larry Mitchell trainiertes Kollektiv zu gefährden.

Seit der einstige Augsburger Coach am Pulverturm wirkt, zählt Straubing wieder zu den unangenehmen Teams der DEL, mit neuen Spielern wie James und Zalewski kam die nötige Qualität hinzu. Die Gastgeber sicherten sich souverän drei Punkte.

Am Ende traf Maury Edwards in das von Andreas Jenike verlassene Tor. Dany Heatley darf am Sonntag wieder Eishockey spielen. Ab 16.30 Uhr ist der EHC München zu Gast in Nürnbergs Arena.

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