Los geht's! Bezwingt Bamberg im Frankenderby Würzburg?

28.9.2018, 19:21 Uhr
Bamberg, Würzburg, Bamberg: Maurice Stuckey, der nun wieder oberfränkische Arbeitskleidung trägt, kennt sich aus mit dem Frankenderby.

© Sportfoto Zink / HMI Bamberg, Würzburg, Bamberg: Maurice Stuckey, der nun wieder oberfränkische Arbeitskleidung trägt, kennt sich aus mit dem Frankenderby.

Ähnlich wie die Bamberger erlebte auch der Klub aus Unterfranken einen turbulenten Sommer. Denis Wucherer übernahm den Cheftrainer-Posten von Dirk Bauermann und krempelte in der Off-Season nahezu den kompletten Kader um. Mit Felix Hoffmann und Kapitän Kresimir Loncar haben lediglich zwei Akteure aus dem Vorjahreskader den Umbruch "überlebt" und gehören auch 2018/2019 zur Würzburger Rotation.

Trotz der zahlreichen Neuzugänge - zehn an der Zahl - gibt es am Samstag nur zwei Akteure, die für Würzburg ihre BBL-Premiere feiern: Perry Ellis, der bislang in seiner Karriere nur in Australien und Italien aktiv war, und Xavier Cooks (kommt direkt vom College). Skyler Bowlin, Cameron Wells und der frühere Bamberger Centerspieler Gabriel Olaseni kennen sowohl die Liga als auch den Coach aus der gemeinsamen Zeit in Gießen. Dazu kommen mit Jordan Hulls, Brad Loesing sowie den beiden Deutschen, Florian Koch und Johannes Richter, weitere gestandene BBL-Spieler.

Würzburgs ambitionierter Tanz auf drei Hochzeiten

Mit diesem Aufgebot haben die Residenzstädter die Playoff-Teilnahme als klares Saisonziel ausgegeben. Neben der BBL und dem Pokal tritt s.Oliver Würzburg auch auf internationalem Parkett auf und nimmt am FIBA Europe Cup teil. Dass das neue Wucherer-Team auf drei Hochzeiten tanzen und seine ambitionierten Ziele erreichen kann, machte es bei der gelungenen Generalprobe deutlich.

 

Duell zweier offensivstarker Teams

Bei einem Turnier in eigener Halle holten die Unterfranken Siege gegen Braunschweig (93:76) und die Telekom Baskets Bonn (95:79). Wenige Tage vor dem Saisonauftakt gab es in einem letzten Test auch gegen Science City Jena einen Sieg (94:88). Betrachtet man die Ergebnisse der drei genannten Partien, wird deutlich, wo die Würzburger Stärke in diesem Jahr liegt - in der Offensive, und da speziell bei den Distanzwürfen. Gegen Jena netzte Flo Koch fünf Dreier ein. "Wir haben in unserer Mannschaft so viel offensive Qualität, dass wir immer 90 Punkte machen können", gab Wucherer zu Protokoll und wurde von seinen Spielern darin bestätigt.

Was die Offensive angeht, muss sich Brose Bamberg aber keineswegs vor dem unterfränkischen Rivalen verstecken. Im letzten Test am Montagabend gegen Anwil Wloclawk zeigten auch die Bagatskis-Jungs ihre Offensivqualitäten. Neben Stevan Jelovac, der das Team mit 26 Punkten anführte, glänzte auch der aus Italien zurückgekehrte Arnoldas Kulboka mit 19 Zählern. Diese sammelte der Litauer allesamt im dritten Viertel und traf dabei sechs Mal von "downtown". Sollten beide Teams auch am Samstag ein ähnliches Trefferniveau an den Tag legen, stünde den Fans beider Lager zum Saisonstart ein echtes Offensivspektakel bevor.

Welche Defense packt besser zu?

Dies würde der Ankündigung von Ainars Bagatskis entsprechen, der einen schnellen und aggressiven, aber vor allem smarten Basketball in Aussicht gestellt hat. "Für viele Trainer ist die Verteidigung das Maß aller Dinge. Für mich ist eine gute Verteidigung die Grundlage, um die Offensive zu verbessern. Würzburg ist eine sehr gute Mannschaft. Und clever. Sie rennen, wenn es sein muss. Sie foulen zum richtigen Zeitpunkt. Ihr größtes Plus aber ist: jeder Spieler ist ein guter Schütze", kennt der neue Brose-Boss die Stärken des Gegners. Die entscheidende Frage dürfte daher eher lauten: Welche Mannschaft neutralisiert die gegnerische Angriffsmaschine wirkungsvoller?

Einer, der Brose bei diesem Unterfangen helfen soll, ist Rückkehrer Maurice Stuckey. Ausgebildet in der Domstadt, stand er in den letzten Jahren im Trikot der Würzburger auf dem BBL-Parkett: "Es sind gemischte Gefühle, die ich habe. Es ist sehr aufregend einmal auf der anderen Seite zu stehen und das alles zu erleben. Ich habe noch nie als Gegner in Würzburg gespielt. Es wird in jedem Fall eine hitzige Stimmung, aber ich freue mich drauf."

Zusammen mit Stuckey wird sich, abgesehen von Bryce Taylor, das komplette Brose-Team auf den Weg nach Unterfranken machen und alles daran setzen, um - anders als im Vorjahr - mit einem Derbysieg in die neue Spielzeit zu starten.

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